Der Obergermanische Limes, als Ostgrenze der Provinz Germania superior verläuft vom Rhein zum Main (Rheinland-Pfalz und Hessen).

Obergermanischer Limes (Hessen / Bayern Teil I)

Streckendaten

Ausgangspunkt: Holzhausen an der Haide (Meereshöhe: 393 m)
Endpunkt: Amorbach (südlich Miltenberg)

Streckenlänge: 281 km
Höhenmeter: 2475 hm (empfohlene Fahrtrichtung)

Durch Bayern verlaufen zwei voneinand getrennt liegende Limesabschnitte. Der DLR überquert 8 km südöstlich von Seligenstadt bzw. 10 km vor Aschaffenburg die Bundeslandgrenze zu Bayern und verläuft bis kurz vor Miltenberg entlang des Main (bayerischer Mainlimes 50 km). Dort zweigt er in südlicher Richtung (identisch mit 3 Länder Radweg) ab, und trifft nach 13 km (2 km nach der Ortschaft Schneeberg) auf die Landesgrenze von  Baden-Württemberg. Somit beträgt der kumulierte Streckenanteil am Obergermanischen Limes in Bayern 63 km. Der zweite Streckenteil setzt sich ab der Landesgrenze Baden-Württemberg/Bayern ab Mönchsroth (41 km östlich von Aalen) bis nach Eining an der Donau im niederbayerischen Landkreis Kelheim 154 km entlang des Raetischen Limes fort. 

Streckengrafik


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Mainlimes (Bayern)

Etwa 6 km östlich von Seligenstadt im Landkreis Offenbach in Hessen überschreitet der Deutsche Limes-Radweg die bayerische Landesgrenze (Landkreis Aschaffenburg). Von dort aus passiert die Route auf dem flachen Main-Radweg die unterfränkischen Urlaubsregionen Spessart-Mainland und Fränkisches Weinland und führt über Aschaffenburg bis kurz vor Miltenberg (56 km). 

Stockstadt

Die Militäranlagen auf Stockstädter Gemarkung wurden massiv modern überbaut, vor allem durch die Bahnlinie und die Papierfabrik, und deshalb in großen Teilen ausgegraben. Die Ruine des Stockstädter Kastellbades wurde in den Park von Aschaffenburg-Nilkheim versetzt. Für die ausgedehnte Zivilsiedlung (Vicus) sind u. a. ein Dolichenus-Heiligtum und mehrere Mithrastempel charakteristisch, wo orientalische Gottheiten verehrt wurden, die bei den Angehörigen der römischen Truppe äußerst beliebt waren.

Darüber hinaus gab es auch in Stockstadt eine Benefiziarier-Station am Main sowie einen hölzernen Schiffskai. Das reiche Fundmaterial aus den Ausgrabungen wird im Stiftsmuseum Aschaffenburg sowie im Saalburgmuseum in Bad Homburg v. d. Höhe präsentiert. Auch im Heimatmuseum vor Ort wird eine Auswahl von Fundstücken ausgestellt. Informationstafeln und eine Nachbildung des Weihesteines des Paternus stehen am Alten Stadtweg.

Aschaffenburg

Aschaffenburg war in der römischen Kaiserzeit ein wichtiger Ort außerhalb der römischen Reichsgrenze am Mainlimes. Römische Funde in der Region gaben den Anlass zur Museumsgründung 1854 in Aschaffenburg. Bis heute werden in den Archäologischen Sammlungen die Funde aus der Region gesammelt, aufbewahrt und im Stiftsmuseum ausgestellt. Ein exzellenter Ort zum Studium antiker Kunst und Lebensweise entstand im 19. Jahrhundert mit dem idealtypischen Nachbau eines römischen Hauses aus Pompeji, genannt Pompejanum, ergänzt durch einen mediterranen Garten in unmittelbarer Umgebung.

Ebenfalls aus dem 19. Jahrhundert stammt die weltweit größte Sammlung antiker römischer Architekturmodelle aus Kork in Schloss Johannisburg. Dort befindet sich auch das Modell des Kolosseums mit einem Durchmesser von über 3 Metern. Die umgelagerten Ruinen vom Kastellbad des einstigen Römerlagers Stockstadt befinden sich seit 1968 im Nilkheimer Park, direkt am Limes-Radweg.

Niedernberg

Das römische Steinkastell mit ca. 2,2 ha Fläche, von dem heute allerdings nichts mehr sichtbar ist, lag im alten Ortskern. Hinweistafeln mit dem Kastellgrundriss und Bodenmarkierungen an den ehemaligen Kastelltoren informieren über das Kastell. An der Porta Principalis Sinistra steht die Bronzestatue (Neuentwurf) eines römischen Auxiliarsoldaten. Das Achsenkreuz der Hauptlagerstraßen, der via principalis und der via praetoria, entsprechen dem heutigen Kreuzungsbereich der Haupt- und Schulstraße.

Funde aus Niedernberg werden im Dommuseum Fulda und im Stiftsmuseum Aschaffenburg aufbewahrt. Eine Nachbildung der in Niedernberg gefundenen römischen Brunnenmaske (Silen) wurde in Fundortnähe als Wasserspeier installiert. Auf dem neugestalteten Marcellusplatz, im Nor- den der Gemeinde, steht die Reproduktion des römischen Grabsteins (Marcellusstein), dessen Inschrift Aufschluss über die in Niedernberg stationierte Kohorte gibt. Hier befindet sich auch die Informationstafel über die römische Vergangenheit Niedernbergs.

Obernburg

Das knapp 3 ha große Kohortenkastell befindet sich unter dem heutigen Ortskern. Der 2 Kilometer lange Rundweg „Römerspaziergang” erläutert die römische Ver- gangenheit der Stadt. Südlich der Garnison befand sich eine der wenigen archäologisch untersuchten Benefiziarier-Stationen (Benefiziarier waren Legionäre, die für besondere Aufgaben abberufen wurden). Weihesteine der dort stationierten Sonderbeauftragten und zahlreiche Funde aus dem Kastell sind im Römermu- seum in Obernburg ausgestellt.

Wörth

Am nördlichen Ortsausgang von Wörth befand sich ein Numeruskastell (0,8 ha). Es ist wahrscheinlich, dass bei Wörth der sogenannte Odenwaldlimes beginnt. Das Kastell liegt in den Obstwiesen unmittelbar östlich der Umgehungsstraße. Eine Bodenwelle im Gelände lässt noch die südöstliche Kastellmauer erahnen.

Miltenberg

Die Stadt liegt am Übergang des sogenannten Mainlimes, einem Grenzabschnitt am Fluss, zum Limes, der künstlichen Grenzbefestigung aus Palisade, Wall und Graben. Sichtbar sind die Mauerreste und Teile des Bades des sogenannten Altstadtkastells, Nachbauten der Fundamente von drei Wachttürmen finden sich entlang des Limes- Wanderwegs.

Ein konservierter römischer Töpferofen der Zivilsiedlung des kleineren, überbauten Numeruskastelles kann im Foyer des Altenheims Haus Maria Regina besichtigt werden. Viele Schautafeln bieten weitere Informationen.

Funde aus dem Altstadtkastell und dem Numeruskastell befinden sich im Museum Stadt Miltenberg am Marktplatz und im Museum Bürgstadt. Der 15,5 km lange Rundweg „M1 Römer-Weg” erschließt den Standort eines Merkurheiligtums sowie die Grundmauern mehrerer römischer Wachttürme. Quelle: Deutsche Limes-Straße e.V.

Nahe Miltenberg kehrt die Route dem Main bzw. dem Main-Radweg den Rücken. Nun verläuft der DLR - gemeinsam mit dem 3 Länder Radweg -  über Amorbach - Schneeberg zur Landesgrenze Baden Württemberg (13 km) und führt weiter zur Stadt Walldürn im Neckar-Odenwald-Kreis.

 Museen entlang des Mainlimes in Bayern (Orte in alphabetischer Reihenfolge)

Stiftsmuseum Aschaffenburg

Stiftsplatz 1a

63739 Aschaffenburg

Tel.: 06021/4447950

stiftsmuseum@museen-aschaffenburg.de

www.museen-aschaffenburg.de

Museum Bürgstadt

Am Mühlgraben 1

63927 Bürgstadt

Tel.: 09371/99560

info@hgv-buergstadt.de

www.hgv-buergstadt.de

Museum Burg Miltenberg

Conradyweg

63897 Miltenberg

Museum Stadt Miltenberg

Hauptstraße 169 — 175 (Am Schnatterloch)

63897 Miltenberg

Tel.: 09371/668504

www.museen-miltenberg.de