Streckenbeschreibung


Der Festspiel-Radweg beginnt im Regental erst mal flach. So hat das Herz-Kreislaufsystem in den naturgeschützten Regentalauen genügend Zeit schonend in Gang zu kommen.

Der Markplatz von Cham.

 

 Rötelseeweihergebiet

Die Kernzone eines der bedeutsamsten Wiesenbrütergebiete von europäischem Rang befindet sich in den Regentalauen nahe Cham. In dem als Naturschutzgebiet ausgewiesenen "Rötelseeweihergebiet" brüten so seltene Arten wie Großer Brockvogel, Uferschnepfe oder Bekassine. Neben verschiedenen Entenarten brüten hier auch die Rohrdommel, Zwerg- und Haubentaucher, Schwarzhalstaucher und Schilfrohrsänger. Insgesamt haben sich in einem der wertvollsten Vogelschutzgebiete Deutschlands etwa 240 bedrohte Brut und Gastvogelarten angesiedelt, wovon etliche auf einer „roten Liste“ stehen, dessen Arterhaltung akut gefährdet ist. Daher lockt der Rötelseeweiher Ornithologen von Rang und Namen an. 

Je länger man kurbelt, desto mehr entfernt sich die urbane Silhouette von der Kreisstadt Cham.

Wurden Altenmarkt und Haidhäuser passiert beginnt die Straße ab Brunn zaghaft anzusteigen (bis 3%). Kurz vor Radling erreicht man nach 7.2 km einen schön gelegenen, teils überdachten Rastplatz (415 m.ü.M.). Gelegenheit vom Rad zu steigen und auf der Anhöhe die Aussicht zum Hohenbogen-Massiv (1079 m.ü.M.) sowie über das weitläufige Regental zu genießen.

 In Radling bietet sich an, den nur 1 km entfernten Churpfalzpark Loifling zu besuchen. Der Erlebnispark ist vielen Fahrgeschäften ein Freizeitspaß für Groß und Klein.


In den flachen Regentalauen klappt der "Huckepack-Verkehr" wunderbar.

Nach 11.4 km ist die 2 687 Einwohner zählende Gemeinde Schorndorf im Tal des Knöblinger Baches erreicht. 

 

Knapp 1 km nach Knöbling zweigt man links ab. Schon nach wenigen hundert Metern befindet man sich wieder in herrlicher Natur. 

Aufgrund der bevorstehenden Steigungen macht es Sinn die Trinkflaschen aufzufüllen. Ein kurzer aber knackiger 9 % Anstieg (40 hm) gibt schon mal eine Kostprobe auf das hügeliger werdende  Gelände.

Bei KM 15 taucht das ehemalige Wasserschloss Neuhaus auf. Im so genannten „Theater auf der Burg" finden auf der renovierten Burgruine jedes Jahr sehenswerte Aufführungen statt. Das jährlichen Schauspielprogramm  der Laienbühne findet großen Anklang. 

Nur unweit von der Burg entfernt befindet sich ein sehenswertes Naturdenkmal ersten Ranges. Die geologische Besonderheit besteht aus einem 140 Kilometer langen Felsenriff aus Quarz. Der "Pfahl" ist ein urzeitliches Überbleibsel und weltweit einmalig. Er entstand vor etwa 300 Millionen Jahren durch einen Längsriss im alten Rumpfgebirge, als sich aufsteigendes heißes Wasser und Kieselsäure zu Quarz verbanden. 

 In Neuhaus kreuzt eine - unter Rennradfahrern sehr beliebte Straße - die zum Sattelbogen hinauf führt.  

 

 Der Bayerische Pfahl

Der Bayerische Pfahl ist eines der auffälligsten geologischen Naturdenkmäler Bayerns. Wie eine bloßgelegte Wirbelsäule ragt er aus dem Erdboden heraus. Als geradliniger Quarzgang-Zug, erstreckt  sich der Pfahl durchquert als uralte Bruchlinie über 150 km von Nabburg in der Oberpfalz bis nach Passau durch das nordostbayerische Grundgebirge und weiter bis in das oberösterreichische Mühlviertel bis kurz vor Linz. Über 10 Schutzgebiete bewahren seit Mitte des 20. Jahrhunderts dieses Naturerbe, wobei die wichtigsten Gebiete in das Natura 2000 Netz der Europäischen Union aufgenommen wurden.

 

Kurz darauf wird bergauf die Wallfahrtskapelle „Maria Rosenöd“ passiert, die 1950 als Stätte der Stille erbaut wurde. Der Name ist gekoppelt mit der Ödung von Wildrosen des Schafbuckels, wo sich früher eine Schafweide am Abhang befand. 

Die Weiterfahrt nach Ziegertshof (519 m.ü.M.) gestaltet sich mit bis zu 11% Steigung recht mühsam. Doch dafür folgt die Belohnung auf den Fuß, denn bei KM 16.6 genießt der Betrachter eine Traumaussicht über die unzähligen Bayerwaldgipfel.

Der Vordere Bayerische Wald ist von Hochebenen und Hügelketten geprägt, weshalb es ständig rauf und runter geht. Die Höhenunterschiede halten sich zwar in Grenzen, doch auf Dauer geht es schon ein wenig an die Substanz.

Die Stadt Cham in der Regentalsenke ist auf den Anhöhen lange zu sehen.

Kurz vor Michelsneukirchen wird auf die Hauptstraße Cham-Falkenstein eingebogen.

Das wellige Profil setzt sich auch nach Michelsneukirchen (KM 20 / 562 m.ü.M.) fort. 

Der schmucke Ferienort mit knapp 1 800 Einwohnern wurde mit der Goldmedaille im Wettbewerb “Unser Dorf soll schöner werden” ausgezeichnet. 

Nach gut 1 km ist in waldreichem Gelände der Streckenzenit erklommen (608 m.ü.M.). Die ursprünglich-romantische Waldlandschaft macht die Mühen schnell vergessen – um so mehr, als dass nach schweißtreibender Kurbelarbeit erholsame Gefällstrecken folgen.

Das erneuerte Beschilderungssystem samt Entfernungsangaben zeigt wo es lang geht. 

 

 

 

Der Streckenhochpunkt gibt - wie soll es anders sein - abermals ein herrliches Panorama auf die zahllosen Berggipfel des Bayerischen Wald sowie die Stadt Cham frei. Sinnigerweise wurde auf dem View-Point ebefalls ein Rastplatz mit Unterstellmöglichkeit errichtet. 

Ist die Anhöhe nach Michelsneukirchen bewältigt, rollt es sich angenehm abwärts.

Im Hintergrund Rennradler, die die offizielle Arber-Radmarathon-Strecke befahren.

Die Panoramasicht über die Hügelketten des Bayerischen Waldes ist nach Michelsneukirchen gigantisch.

Bis ins 4 km entfernte Völling (480 m.ü.M.) wird auf flotten Abfahrten erarbeitete potentielle Energie in Bewegungsenergie umgewandelt.

Vor dem Talkessel befindet sich nach der unasphaltierten Waldpassage eine Rastbank, die einen herrlichen Blick auf die malerische Burg Falkenstein auf dem Schlossberg ermöglicht (KM 24.4). Ideal um in aller Ruhe durchzuschnaufen, bevor der knackige bis zu 13% steile Anstieg nach Falkenstein in Angriff genommen wird (76 hm).

In Falkenstein (550 m.ü.M.) am historischen Marktplatz endet der Festspiel-Radweg. 

Die Wegweisung zeigt es an: Tourenradler finden hier Anschluss an den Falkenstein-Radweg, dessen ehemalige Bahntrasse in die Welterbestadt Regensburg führt. 

Fazit

Fassen wir zusammen: auf der reizvollen, hügeligen und abgelegenen Wald- und Wiesenlandschaft lässt es sich fern von Verkehrslärm und Alltagshektik hervorragend abschalten. Gerade die unspektakuläre Naturidylle durch den Falkensteiner Vorwald spiegelt den lieblich ländlichen Charakter dieser dünn besiedelten Region wider. Eine beruhigende Szenerie, die viel Raum für einen energetischen Ausgleich zum Alltagsstress verschafft. Die Route begeistert mit tollen Aussichtspunkten über die Höhenlagen des Bayerischen Waldes. Zum "Belastungs-Nulltarif" sind die sanften Bergausläufer des Vorderen Bayerischen Waldes allerdings nicht zu haben. Wer das kupierte Gelände mit Genuss erleben möchte, sollte deshalb ein wenig Kondition mit bringen - es sei denn, man verfügt über akkubetriebene Anschubhilfe. Tipp: die entgegengesetzte Fahrtrichtung erspart einem wegen unterschiedlicher Höhenlevels der Start- und Zielorte 180 hm. Last but not least: Fernradwege-Anbindungen eröffnen zahlreiche Tour-Optionen mit ausgezeichneten Kombinationsmöglichkeiten.

Luftkurort Falkenstein

Der seit 1961 staatlich anerkannte Luftkurort Falkenstein im Naturpark Oberer Bayerischer Wald mit seinen etwa 3 257 Einwohnern ist eine aktive und attraktive Marktgemeinde im Bayerischen Vorwald, die sich als idealer Ausgangspunkt für vielfältige Unternehmungen anbietet.

Der Ort, dessen geographische Lage auch als das "Tor zum Bayerischen Wald" bezeichnet wird, liegt auf 625 m ü. M. und wird von einer mittelalterlichen Burg aus dem 11. Jhrd. samt Schlosspark überragt.

Eine Wanderung durch den zweitgrößten Natur- und Felsenpark mit seinen bizarren Felsengebilden und der seltenen Pflanzenwelt oder auf den zahlreichen beschilderten Wanderwegen bringt Erholung und innere Ruhe. Die gute Luft und das kreislauffreundliche Klima verdankt die Gegend dem unerschöpflichen Waldreichtum in Mittelgebirgslage bei einer landwirtschaftlich geprägten Kulturlandschaft, die zum Genießen einlädt.

Geschichte

In seiner über 900jährigen Geschichte erfuhr die <Veste Falkenstein> zahlreiche Herrschaften. Bischöfe, Domvögte, Freiherren, Grafen, Herzöge, Fürsten, ja sogar Könige nannten Falkenstein einmal ihr Eigen. Am längsten auf der Burg saßen die "Törring-Jettenbachs" ("Törring-Bier!) und die Fürsten von Turn- und Taxis. 1967 schenkte der damalige Erbprinz Johannes von Turn- und Taxis die Burg Falkenstein der Marktgemeinde, die sie dann vollständig restaurieren ließ und zu einem "Haus des Gastes" ausbaute.

Das Schloß liegt auf der Kuppe eines Granitkegels, der aus dem Talkessel 60 m hoch aufsteigt (628 m.ü.M.). Nordöstlich von der Hauptkuppel des Schloßberges ragt eine kleinere Felskuppel empor - das "Schanzl" - das einst mit Kanonen bestückt war, die aber 1809 von den Österreichern mitgenommen wurden.

Burghofspiele Falkenstein

Der malerische Luftkurort Falkenstein ist weit über die Grenzen des Landkreises Cham hinaus für seine Burghofspiele bekannt. Bereits 1921 wurde im Falkensteiner Burghof ein historisches Ritterspiel uraufgeführt, das seither jeden Sommer im Rahmen der Falkensteiner Burghofspiele u. Kulturwoche veranstaltet wird. In der Burg Falkenstein (11. Jahrhundert) ist das Jagdmuseum untergebracht.

 Saison-Radlbus in Ferien und an Wochenenden (Regensburg - Falkenstein und zurück) mit Zusteigestellen in Wenzenbach, Hauzendorf, Lambertsneukirchen, Rossbach, Schillertswiesen u. Gfäll.

Gegenüber des Friedhofs befindet sich  der Startpunkt des Falkenstein-Radwegs.

 Fernradwegeanbindungen

Falkenstein: der weiterführende Falkenstein-Radwegnach Regensburg verspricht 36 nostalgische Bahntrassen-Kilometer. Unterwegs ergeben sich zwei abwehslungsreiche Alternativen: a) Routenverbindung via Postfelden Wiesent, Kruckenberg zum Donau-Radweg (Abzweig KM 3.8) sowie Abzweig Gemeinde Wald KM 13.5, dessen Querspange zum Regental-Radweg führt.

Cham: Chambtal-RadwegSchwarzach–Regen–Radweg nach Schönthal, Grünes Dach Radweg Richtung Schönsee-Böhmen; Regental-Radwegnach Regensburg (75 km) / Bayerisch-Eisenstein (94 km).

 

Infos/Bezugsquellen

Touristinfo Naturpark Oberer Bayerischer Wald
Rachelstr. 6
93413 Cham

Telefon: 09971 / 78 - 430
Fax: 09971 / 78 - 433

touristik@lra.landkreis-cham.de
www.bayerischer-wald.org

Touristinfo Cham
Propsteistr.46


93413 Cham

Tel.: 09971 - 85 79 - 410
Fax: 09971 - 85 79 - 84 10

tourist@cham.de

www.cham.de

Markt Falkenstein
Marktplatz 1
93167 Falkenstein

Telefon: 09462 / 9422 - 0
Telefax: 09462 / 9422 - 19

E-Mail: poststelle@markt-falkenstein.de
www.markt-falkenstein.de 

RBO Regionalbus Ostbayern GmbH
Von-Donle-Str. 7

93055 Regensburg


Telefon: 0941/6000-0

Fax: 0941/6000-400

E-Mail 
info@rbo.de
Web: www.rbo.de
http://rbo.de/ostbayernbus/view/angebot/buslinien/radbus_6004.shtml