Etappe Regen – Bayerisch–Eisenstein, 29 km/360 hm

Die „Regental-Dramaturgie“ bringt es mit sich, dass die Schlussetappe gebührend den „krönenden Abschluss darstellt. Die inspriative Stille wird allenfalls nur von Vogelgezwitscher, Waldrauschen oder dem plätschernden Schwarzen Regen unterbrochen. Ein würzigem Waldduft die „Seele“ beschwingt baumeln lassen kann. 

Stadtauswärts führt die Route von Regen entlang eines Promenadestrands zu einem idyllisch gelegenen Stausee. Sitzbänke laden in dieser landschaftlich reizvollen Umgebung mit Baumalleen zum „Innehalten“ ein. Auf einer Waldpassage entlang des Stausees kann man medidativ seinen Sinnen freien Lauf lassen.

Nachdem der Stausee auf einer Holzbrücke und die B 11 überquert ist beginnt der letzte längere Anstieg nach Schweinhütt (100 hm). Anschließend rollt anfangs leicht wellig dann sanft abwärts entspannt der 750 Jahre alten Stadt Zwiesel (10 350 Einwohner, 585 m.ü.NN.) entgegen. 

Ferienort Zwiesel

 Umgeben von intakter Naturlandschaft wurde Zwiesel 1972 vom Freistaat Bayern mit dem Prädikat "Luftkurort" zertifiziert. Zahlreiche Hotel- und Gastronomiebetriebe zeugen vom prosperierenden Tourismus, der sich zu einem bedeutenden Wirtschaftsfaktor gemausert hat. Zum einen liegt der älteste Nationalpark Deutschlands, der im Jahr 2020 sein 50-jähriges Jubiläum feiert quasi vor der Haustüre. Nach dessen Philosophie „Natur, Natur sein lassen“ darf sich diese innerhalb der Nationalparkgrenzennoch nach ihren eigenen Gesetzen frei entwickeln. Zum anderen bieten der König des Bayerischen Waldes - der Große Arber - und der Große Falkenstein die sich beide in unmittelbarer Nähe befinden ein touristisches Highlight für Naturliebhaber. 

Zwiesel bietet jede Menge an touristischen Attraktionen. Erlebnisbad, Spielzeugmuseum, Waldmuseum, Pfarrkirche St. Nikolaus („Dom des bayerischen Waldes“), Erlebnisbrauerei, Glasbetriebe, Schauglashütten, Abenteuer-Spielplatz im Stadtpark, Glasmuseum, Theresienthal u.v.m. Der Naturpark Bayerischer Wald e.V. zählt zu den ältesten Naturparks Bayerns. Er erstreckt sich mit einer Fläche von etwa 278.000 Hektar vom Landkreis Regen über die nördlich der Donau gelegenen Abschnitte der Landkreise Deggendorf, Straubing-Bogen und Freyung-Grafenau. Das Naturparkhaus (Nullenergiehaus) bietet neben einer Energietechnik-Ausstellung auch eine naturkundliche Dauerausstellung, welche die Beziehung Mensch - Natur im Wandel der Zeit vorstellt. 

Die Glassstraße

Zwiesel - Die Glasstadt - blickt seit 1421 auf eine lange Glasmacher-Tradition zurück. Das alte Sprichwort „Fein Glas und gut Holz sind Zwiesels Stolz“, verdeutlicht worauf sich die Menschen der Region seit dem 15. Jahrhundert verlassen konnten: nämlich den Wald, der die Glasproduktion erst ermöglichte. 1997 hatte Bundeskanzler Helmut Kohl die Glasstraßeeröffnet, die sich von Weiden in der Oberpfalz durch das Kerngebiet des Bayerischen Waldes, quer durch den Zwieseler Winkel nach Passau erstreckt. In vielen Betrieben kann man den Glasmachern und Veredlern noch heute bei der Arbeit zusehen.

Zwiesel, im Herzen des Bayerischen Waldes gelegen spricht sowohl genussorientierte Familien- und Tourenradler wie auch ambitionierte Radsportler und lässige Mountainbiker an. Den Offroad-Liebhabern steht ein schier unerschöpfliches Terrain mit allerhand fahrtechnischen Schmankerln aller Schwierigkeitsgrade offen. Dazu gibt es für Radfahrer wildromantische Rundtouren im Zwieseler Winkel inmitten dem „Grünen Dach Europas. Das Routenpotential lässt sich grenzüberschreitend in den Böhmerwald beliebig erweitern. Bis zum Grenzübergang nach Bayerisch-Eissenstein sind es nur 17 km.  

Der öffentliche Nahverkehr mit der Waldbahn (kostenlos, lediglich das Rad benötigt ein Ticket) bzw. die im angrenzenden Nationalpark vekehrenden Igelbusse welche zeitweise mit einem Fahrradanhänger bestückt sind, erweitern den Aktionsradius.

Zwei Kilometer hinter Ludwigsthal (630 m.ü.NN.) trifft man auf eine Radwegeverzweigung.

 Parkplatz <Nationalpark Bayerischer Wald> KM 160

Wer länger in dieser wunderschönen Naturgegend bleibt kann durch Zusammenlegung beider Routen (beliebiger Ausgangspunkt) eine 21 km lange, traumhafte Rundschleife radeln. Der tiefste Punkt liegt beim Radwegeknotenpunkt „Nationalpark Bayerischer Wald“ auf 630 m.ü.NN, der Scheitelhochpunkt Nähe Zelezna Ruda (Markt Eisenstein/CZ) auf 820 m.ü.NN. 

Ostspange 31 km / 480 hm (via Ferdinandsthal / Zelezna Ruda CZ)

Während die Originalroute direkt nach Bayerisch-Eisenstein 9.6 km geht, sind es über Zwiesler Waldhaus - Zelezna Ruda 11.6 km/ 220 hm.  

Knotenpunkt Deffernik, KM 160.3, Abzweig Nationalpark–Radweg: Frauenau–Spiegelau–Mauth–Finsterau-Bucina (Böhmen)–Haidmühle (102 km / 1 300 hm). Die Koppelung des Regental- mit dem Nationalpark-Radweg (Gesamtstrecke 265 km) stellt eine durchgängige Längsverbindung durch den Bayerischen Wald her. 

 Ostvariante via Zelezna Ruda KM 160: 11.6 km/220 hm

Wer beim Radwegeknotenpunkt „Nationalpark Bayerischer Wald“ rechts zur Ostroute abzweigt und unter der Eisenbahnbrücke hindurch fährt, gelangt nach 300 m zum Radwegeknotenpunkt am Parkplatz Deffernik, wo man links diagonal den Parkplatz quert und dann in einen unasphaltierten op Forstweg einmündet. Der Nationalpark – Radweg verläuft zur 6 km entfernten Landesgrenze. In entgegen gesetzter Richtung vollendet der Nationalpark-Radweg nach Haidmühle den Bayerwald-Transit. Infotafeln (Holzintarsien) informieren inkl. Höhenangaben über das weitläufige Rad- Und Wandergebiet. Die Route steigt gleichmässig durchschnittlich 5% bis maximal bis 8 % Steigung an. Vorbei am Parkplatz „Brechhäuselau“ gelangt man nach 4.5 km Zwiesler Waldhaus (723 m.ü.NN.). Bis zum unbesetzten Grenzübergang Ferdinandsthal-Debrnik (Start- Zielpunkt des Nationalpark – Radwegs) sind es 2 km. Am Ortsbeginn von Zelezna Ruda (Markt-Eisenstein/CZ) wird der Zenit mit 820 m.ü.NN. überschritten. Zelezna-Ruda: Nationalpark-Radrundweg: (Route 33) durch den Nationalpark Sumava (CZ) – Kvilda - Landesgrenze Finsterau/Bucina – Mauth, Spiegelau, Frauenau, Spiegelhütte Ferdinandsthal-Debrnik – Zelezna – Ruda –Bayerisch – Eisenstein, Gesamtlänge ca. 145 km / 1 500 hm.

Kurz vor Regenhütte befindet sich – vom Radweg nicht einsehbar – ein kleiner Badesee. Kurz nach der Seebach-Schleife, 708 m.ü.NN., KM 166: hier trifft der Lamer-Winkel-Arber-Radweg auf den Regental–Radweg und führen nach Bayerisch-Eisenstein (2.7 km). 

  Der Lamer-Winkel-Arber-Radweg führt ab dem Knotenpunkt „Seebach-Schleife“ zum Brennessattel (4.5km; 1 030 m.ü.NN.)  Arber – Talstation (6 km) Der  lange Berganstieg Während die ersten 3 km noch unter 10% Steigung aufweisen, „beschert“ einem der „finale Schlussspurt“ zum Brennessattel auf den restlichen 1.5 km Rampen jenseits von 16% Steigung.  Vom Brennessattel aus führt links eine flache Straße zur 1.5 km entfernten Arber-Talstation, während der Lamer – Winkel – Arber – Radweg rechts Richtung Miltach verläuft.

Fazit

Wer vom Bayerischen Wald besonders viel sehen möchte kommt als passionierter Radfahrer am Regental-Radweg aus vielerlei Gründe nicht vorbei. Die Routenführung vermittelt unvergessliche Eindrücke, sowohl landschaftlicher als auch kultureller Natur. Flussradliebhaber wie Bahntrassenfans werden ihre wahre Freude haben, auf dieser Route den Bayerischen Wald zu entdecken. Trotz Mittelgebirgscharakter sind Tourenradler mit durchschnittlicher Fitness in der Lage, die Strecke in drei Tagen genüsslich mit Spaß und Freude zu bewältigen. Sportliche Radfahrer können das Pensum sicherlich auch auf zwei Tagesetappen straffen. Für den Fall bietet sich Viechtach als Übernachtungsort an, da es den längeren aber leichteren Streckenabschnitt vom schwereren, dafür kürzeren Streckenabschnitt trennt. Auch Rennradler befahren abschnittsweise den Regental-Radweg. Wer dem ganzen die Krone aufsetzen möchte um den Bayerwald in der Längsachse komplett zu durchqueren, der nimmt - vorausgesetzt die Kondition ist darfür vorhanden - den Nationalpark-Radweg (108 km) nach Haidmühle unter die Stollen (Mountainbike). 

Bayerisch-Eisenstein (730 m.ü.NN.)


Der staatlich anerkannte Luftkurort Bayerisch-Eisenstein hat 1 007 Einwohner.  Die Bahnhofsanlagen bilden zugleich die Landesgrenze. Es ist der einzige Bahnhof Europas, wo die Staatsgrenze das Gebäude hoheiheitlich in zwei Länder teilt. Nun heißt es mit einem Sammelsurium von Eindrücken und Erlebnissen wehmütig Abschied nehmen von der Regentalradtour. Am Horizont blinzelt durch die Alleebäume majestätisch der Bayerwaldkönig – der Große Arber – durch die Baumkronen hindurch.

Informationszentrum und Museum im Grenzbahnhof 

Der Grenzlandbahnhof wurde in ein Naturpark-Erlebniszentrum umgebaut. Die NaturparkWelten im Grenzbahnhof Eisenstein beherbergen insgesamt fünf verschiedene Ausstellungsebenen, die die Vielfalt des Naturparks Bayerischer Wald informativ, eindrucksvoll und spannend veranschaulichen. Darüber hinaus gibt es Wissenswertes über die Entstehungsgeschichte des Bahnhofes und die Bahnlinie zwischen Plattling und Klatovy.

Im Lokomotivschuppen, ist das Localbahnmuseum beheimatet.

Die eigentliche Gründung als Luftkurort erfolgte 1877, als die Eisenbahnlinie von Plattling nach Pilsen fertig gestellt war und Bayerisch Eisenstein (offizielle Namensbezeichnung seit 1951) bedeutender Grenzbahnhof wurde. Mit der Bahnlinie begann die aufstrebende wirtschaftliche Entwicklung des Ortes. 

Ein neuer Glanzpunkt in Eisensteins Geschichte, war die Wiedereröffnung des grenzüberschreitenden Eisenbahnverkehrs, als 1991 Bundeskanzler Helmut Kohl sowie zahlreiche Vertreter des öffentlichen Lebens aus beiden Ländern den Staatsakt gebührlich feierten. 

 Der Große Arber

Die Arber–Gondelbahnbefördert einem in nur wenigen Minuten auf „das Grüne -Gipfeldach“ des Bayerwaldes in 1456m Höhe – wo man einen einstündigen unvergesslichen Fußmarsch um den Arbergipfel sowie zum Gipfelkreuz genießen kann. Der Große Arber erreicht übrigens als einziger Gipfel des Bayerisch-Böhmischen Grenzmassives die klimatische Waldgrenze. Dass Pedaleure herzlich willkommen sind, zeigen Fahrradständer an der Talstation sowie die Möglichkeit von Gepäckdeponierung. Ermässigte Fahrpreise der Arber Bergbahn für Berg-, u. Talfahrten schonen das Budget (Fahrradhelm vorzeigen). Die 6er-Gondelbahn befördert in der Stunde 2000 Personen und legt in 4 min. Fahrzeit eine Fahrstrecke von 964 m mit einem Höhenunterschied 342 m zurück.

Eine Auswahl des fantastischen Bergpanoramas: Kleiner Arber 1 384 m, Großer Rachel 1453 m, Lusen 1373 m, Plöckenstein 1363 m, Großer Falkenstein 1315 m, Großer Osser 1293 m, Kaitersberg 1034 m, Hohen Bogen 1050m sowie weitere 30 Gipfel mit mehr als 1000 m Höhe kann man vom Arbergipfel erblicken.

Routenanbindung 

 Iron Curtain Trail

Die Euro Velo 13(Iron Curtain Trail) - initiiert vom ECF (European Cyclists Federation) - ist ein europäischer Radweg, der auf seiner 10 400 km langen Wegstrecke 20 Länder - darunter auch das ehemalige deutsch-deutsche Grenzgebiet sowie Ostbayern und Böhmen grenznah durchquert. Entlang des Perlsees führt er nach Waldmünchen und weiter Richtung Čerchov, wo er die Grenze beim Wander- und Radübergang Lehmgrubenweg überquert. Furth im Wald erreicht er beim Rad- und Wanderübergang Ovri vrh/Schafberg, führt durch die Stadt, entlang des Drachensees, über Gaishof, entlang der Grenze bis Warzenried. Er wechselt die Grenze beim Übergang Hofberg, sowie Rittsteig, wo er den Landkreis Cham beim Rad- und Wanderübergang Hinterhelmhof / Zadní Chalupy verlässt. Die Route führt über Neukirchen b.Hl. Blut via Lam nach Bayerisch Eisenstein von wo sie grenzüberschreitend im Böhmischen Wald weiter nach Haidmühle führt Iron Curtain Trail

Euro Velo 13, Europa-Radweg Eiserner Vorhang, ostbayerischer Abschnitt

 

Lamer–Winkel–Arber–Radweg: Lohberg–Lam-Bad Kötzting–Miltach (50,5 km)

Nationalpark–Radweg: Ferdinandsthal-Debrnik – Frauenau – Spiegelau – Mauth – (Finsterau/Bucina–Strazny–Haidmühle (105 km/1300 hm)

Bahnverbindungen

Waldbahn

Böhmerwaldcourier 

Tschechische Staatsbahn / České Drahy CD

Infos/Bezugsquellen

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Altmühlstr. 3
93059 Regensburg

Tel 0941/400 94 95

tourismus@landratsamt-regensburg.de
www.landkreis-regensburg.de

Touristinfo Roding
Schulstraße 15
93426 Roding

Telefon: 09461 94 18-15
Fax: 09461 94 18-715

tourist@roding.de
http://www.roding.de/Home/Aktuelles.aspx

Touristinfo Naturpark Oberer Bayerischer Wald
Rachelstr. 6
93413 Cham

Telefon: 09971 / 78 - 430
Fax: 09971 / 78 - 433

touristik@lra.landkreis-cham.de
www.bayerischer-wald.org

Touristinfo Cham
Propsteistr.46

93413 Cham

Tel.: 09971 - 85 79 - 410
Fax: 09971 - 85 79 - 84 10

tourist@cham.de

www.cham.de

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Kirchplatz 6 

93476 Blaibach 


Telefon 09941 - 9450-13
Fax +49 (0)9941 / 9450-20

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http://blaibach.de

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94209 Regen

Tel.: 09921 - 604-26 oder 604-82

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