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ADFC-Fahrradklima-Test 2020
Vom 01. September bis zum 30. November 2022 konnten Radfahrende in Deutschland wieder über das Radklima in ihren Städten und Gemeinden abstimmen. Danach beginnt die umfassende wissenschaftliche Auswertung der erhobenen Daten, deren Ergebnisse im Frühjahr 2023 veröffentlicht werden.
Der allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e. V. (ADFC) führte 2020 zum neunten Mal den ADFC-Fahrradklima-Test durch. Weltweit gilt die Befragung zum Radfahrklima als größte ihrer Art. Gefördert wird dies vom Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur aus Mitteln zur Umsetzung des Nationalen Radverkehrsplans (NRVP). Die Umfrage spiegelt alle zwei Jahre ein Stimmungsbild der Radfahrer in Deutschland wider, wie es um die Fahrradfreundlichkeit in Deutschlands Städten und Gemeinden bestellt ist. Demzufolge beurteilt der Befragtenkreis, wo Städte beim Radklima punkten bzw. wo etwaiger Nachgebesserungsbedarf besteht. Die gebündelten Alltagserfahrungen zeigen politischen Mandatsträgern konkret erforderlichen Handlungsbedarf auf. Überdies offenbart das Stimmungsbarometer im Ergebnisvergleich mit früheren Umfragen Stimmungsschwankungen, die die Einschätzung über die örtliche Entwicklung der Rad-Infrastruktur widergibt.
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© ADFC / April Agentur |
Die Ergebnisse - und damit auch die Gewinner - des ADFC-Fahrradklima-Tests 2020 stehen fest. 230.000 Radfahrende bundesweit hatten über die Fahrradfreundlichkeit von 1.024 Städten abgestimmt, mehr als jemals zuvor.
Am 16. März 2021 präsentierte der Allgemeine Deutsche Fahrrad-Club e.V. (ADFC) und das Bundesministerium für Verkehr und digitale Infrastruktur (BMVI) die Ergebnisse. Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer zeichnete 25 Städte aus: Die Erstplatzierten und die stärksten Aufholer seit der letzten Befragung. Dazu erhielt Berlin einen Sonderpreis, da sich die Haupstadt seit der Corona-Pandemie besonders intensiv für den Radverkehr engagiert hat. Neu unter den Spitzenreitern ist Frankfurt / Main, während Karlsruhe seinen 1. Platz vor Münster behauptet und Wiesbaden zum zweiten Mal Top-Aufsteiger ist.
Teilnehmer der Video-Pressekonferenz:
- Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur
- Ulrich Syberg, ADFC-Bundesvorsitzender
- Rebecca Peters, ADFC-Vizebundesvorsitzende
- Zugeschaltet: Vertreterinnen und Vertreter der ausgezeichneten Städte
Wesentliche Kritikpunkte
- Die Zufriedenheit der Radfahrenden bleibt auf niedrigem Niveau (Schulnote 3,9)
- 80 Prozent der Befragten finden die Radwege zu schmal
- Für 75 Prozent sind mangelnde Falschparker-Kontrollen auf Radwegen ein Problem
- 69 Prozent fühlen sich beim Radfahren nicht sicher
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© ADFC |
Der Fahrradclub ADFC und das Bundesverkehrsministerium rufen Länder und Kommunen deshalb auf, jetzt zügig das Geld aus dem „Sonderprogramm Stadt und Land“ und aus dem Förderprogramm „Radnetz Deutschland“ für den flächendeckenden Ausbau der Radverkehrsinfrastruktur zu nutzen.
Bundesverkehrsminister Andreas Scheuer: Fahrradland wird Realität
Andreas Scheuer, Bundesminister für Verkehr und digitale Infrastruktur: „Das Fahrrad ist so viel mehr als nur ein Fortbewegungsmittel. Ich will, dass Radfahren wieder viel öfter Energie, Genuss, Lebensfreude wird. Deutschland Fahrradland ist keine Phantasie, sondern wird immer mehr zur Realität. Mit unserer Radverkehrsoffensive unterstützen wir die Länder und Kommunen dabei, den Radverkehr spürbar zu verbessern. Das ist eine Riesenchance und der Fahrradklimatest zeigt, dass wir sie schnellstmöglich ergreifen sollten. Das Geld ist da: Bis 2023 stellen wir die Rekordsumme von 1,46 Milliarden Euro bereit. Mit unserem Sonderprogramm Stadt und Land unterstützen wir die Länder und Kommunen z.B. beim Bau von Radwegen, Radwegebrücken, Unterführungen und fahrradfreundlichen Kreuzungen, damit Radfahren sicher und entspannt möglich ist. Unsere Stiftungsprofessuren sollen außerdem helfen, dass wir mehr Radexperten bekommen – auch bei den dringend benötigten Verkehrsplanern.“
ADFC-Vizebundesvorsitzende Rebecca Peters ergänzt: „Seit Corona ist überdeutlich geworden: Die Menschen in Deutschland wollen mehr Radfahren – und zwar auf guten, breiten Radwegen. Häufige Alltagserfahrung ist aber immer noch: Radwege sind zu schmal, zugeparkt oder durch Baustellen unterbrochen. Dass Städte nicht Jahrzehnte brauchen, sondern auch schnell fahrradfreundlicher werden können, zeigen Frankfurt am Main, Berlin und Düsseldorf. Wir brauchen jetzt flächendeckende Radwegenetze im ganzen Land. Das Fenster der Gelegenheit ist sperrangelweit offen!“