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Saisonstart
Auch wenn das Frühjahr noch recht wechselhaft ist, ist man nach kaltnassem Schmuddelwetter im Winter dennoch froh mit Freunden Radtouren zu unternehmen. Was liegt da näher als die Pneus aufzupumpen und den funkelnden Speichenflitzer startklar zu machen. Mit anderen Worten it's time to go! Jungfernausfahrten markieren den Wendepunkt von der monotonen Indooraktivität zum Radfahren unter freiem Himmelszelt. Startschuss für den gezielten Formaufbau an der Kondition, Tempohärte und Kletterqualität zu feilen. Schließlich soll die Formkurve mit Näherrücken der ersten Frühjahrs-Evens ihren gewünschten Verlauf nehmen. Also, rauf auf den Sattel, rein ins Klickpedal und sich energiegeladen ins Vergügen stürzen.
Je früher der Formaufbau gestartet wird umso besser, denn eins ist klar: die Hochsaison bzw. Event-Highlights kommen meistens schneller als man denkt.
Die Abgrenzung der Jahreszeiten wird in der Meteorologie und Astronomie unterschiedlich definiert. Demnach endet der meteorologische Winter am letzten Februartag (variabel), während der kalendarische Winter erst mit der Tag- und Nachtgleiche am 20. März endet. Mit steigender Temperatur beginnt die Zeit der kleidungstechnischen Entblätterung", bis die kurze Radlerhose und kurzärmlige Trikots zum Einsatz kommen.
Frühlingsgefühle lösen wahre Motivationsschübe aus und schicken den inneren Schweinehund ins Körbchen. Im Vergleich zum stoischen Inddortraining lösen das Frischluft-Intermezzo regelrechte Hochgefühle aus. Dabei spielt das intensivere Tageslicht der Laune mächtig in die Karten, d.h. man bekommt richtig "Bock" endlich wieder draußen seine Runden zu drehen. Wenngleich dank digitaler Vernetzung in den eigenen vier Wänden das virtuelle Kollektivtraining auf der Trend-Plattform »Zwift« Spaß bereitet, läuft das sauerstoffreiche Outdoortraining dem Indoortraining eindeutig den Rang ab.
Unter den meisten Hobby-Radsportlern ist es gang und gäbe, sich über die Wintermonate fit zu halten, schließlich wird der Grundstein für einen kontunierlichen Formaufbau in der kalten sauren "Gurkenzeit" gelegt. Im Winter wird die Form gemacht, eine Binsenweisheit die fast jeder Rennradler kennt. Der Einstieg in die neue Radsaisoneinstieg sollte von fundamentalen Grundlagenausdauereinheiten (GA1/GA2) geprägt sein. Diese Intensität beziffert eine ökonomische Nutzung der mittleren aeroben Kapazität von etwa 65 - 75 Prozent der VO2max, bei der die Stoffwechsellage an der aeroben Schwelle liegt. Auf Basis einer soliden Grundkondition lassen sich Umfänge und Intensitäten allmählich steigern.
Leistungsdruck ist in der Vorbereitungsphase fehl am Platz. Überhartes Training, d.h. intensive Einheiten an der Laktatschwelle bzw. im anaeroben Bereich sind als Saisonvorbereitung kontraproduktiv. Erst recht bei nasskaltem Wetter, da es das Immunsystem schwächt und die Regenerationsphase verlängert bis sich der Körper vollständig erholt und alle Systeme ins Lot hievt. Regeneration ist die halbe Miete, denn wer viel und hart trainiert und Erholung womöglich als verlorene Traingszeit betrachtet läuft Gefahr, dass die Formkurve später in den Keller fällt. Übereifrige Zeitgenossen übersehen geflissentlich, dass muskuläre Anpassungsprozesse (Leistungszuwächse) erst nach der Trainingsbelastung in der Erholungs- bzw. Schlafphase erfolgen. Befinden sich Trainingsreiz und Regeneration im ausgewogenen Verhältnis, werden dadurch Körperanpassungsprozesse begünstigt, die am Ende ersehnte Leistungszuwächse versprechen.