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Der Jura-Radmarathon in Lupburg war einmal mehr SPITZE!
Tragische Hiobsbotschaft überschattet den 23. Jura-Radmarathon. Bei den verantwortlichen Organisatoren herrscht große Bestürzung über den Tod eines Radsportlers. „Das ist ein tragisches Unglück. Unser tiefes Mitgefühl und Bedauern möchte ich hiermit aussprechen. Die Betroffenheit ist groß“, so Franz Ehrensberger, einer der hauptverantwortlichen Organisatoren gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung.
Statement des Veranstalters:
Die Marktgemeinde Lupburg (2.442 Einwohner) im Oberpfälzer Landkreis Neumarkt i.d.OPf. ist seit 23 Jahren Austragungsort des beliebten Jura-Radmarathons. Zwischenzeitlich werden insgesamt 11 leistungsabgestufte Strecken - sowohl auf der Straße (5 RR-Strecken) als auch im Gelände (5 MTB-Strecken) sowie eine Gravelbike-Strecke auf wechselndem Untergrund angeboten. Die Routenvielfalt und der zum Teil identische Streckenverlauf bietet die Möglichkeit, je nach aktuellem Befinden oder witterungsbedingt an beschilderten Streckenverzweigungen beliebig auf eine kürzere Runde auszuweichen.
Die 23. Ausgabe des Jura-Radmarathon ging gewohntermaßen wieder mit Superlativen über die Bühne. Traumhaftes Radelwetter, super Stimmung, Top-Organisation - dazu die Gala-Landschaft des Bayerischen Jura - und last but noch least das kulinarische Verwöhnambiente ließen keine Wünsche offen. Nachdem das Frühjahr mit Dauerregen und Eiseskälte im wahrsten Sinne des Wortes ins Wasser viel, brannte der Sportverein 1959 Lupburg e.V. bei strahlendem Sonnenschein in gewohnter Manier wieder ein mega Sport-Feuerwerk ab. Dass der Wettergott seinen Segen gab und die blühende, saftiggrüne Vegetation strahlend zu Geltung brachte, war zweifelsohne das i-Tüpfelchen an diesem ereignisreichen Tag. Das Kaiserwetter mit knapp an der 30° ließ den Schweiß zwar reichlich fließen, trotzdem war es nach den endlos langen Schlechtwetterperioden das reinste Genuss-Feeling endlich wieder im luftigen "Kurz-Kurz-Dress" radeln zu können. Obschon die kupierte Natur- und Kulturlandschaft des Bayerischen Jura zahlreiche Steigungen aufweist ist eines auch klar: das abwechslungsreiche Antlitz der Naturlandschaft mit seinen charakteristischen Kalkfelsen, tollen Panoramen und der mäandernden Schwarzen Laber macht quälende Strapazen schnell wieder vergessen.
Schon frühmorgends ab 5.30 Uhr beginnt in Lupburg das tubulente Treiben mit der Abholung der Startunterlagen. Daneben sind reihenweise Foto-Shootings zu beobachten, bevor die Tour in Angriff genommen wird.
Nicht nur das Kaiserwetter war spitze, sondern vor allem die Teilnehmer selbst samt der quirligen Helferschar im grünen Vereins-T-Shirt machten den Jura-Radmarathon 2023 zu dem was er immer ist: zum unvergesslichen Radsportereignis. Ein Extra-Lob für die ehrenamtlichen Helfer, die ihren Radsportgästen teils grandiose hausgemachte "Lecker-Schmecker-Energiehäppchen" auftischten. Zweifelsohne mit ein Grund, warum sich das (Kult-) Event für viele Teilnehmer zu einem Saison-Highlight gemausert hat, das unter den RTF's bayernweit mit zur Spitze zählt.
An den Verpflegungsstationen gibt's für Roß & Reiter erholsame Pausen.
Der Sportverein 1959 Lupburg e.V. beschert der Marktgemeinde, dem Oberpfälzer Landkreis Neumarkt i.d.OPf. und weit über die Landkreisgrenzen hinaus jedes Jahr auf's Neue eine eindrucksvolle wie gleichsam prestigeträchtige Visitenkarte. Dabei zeugt der enorme Run auf die Startplätze offenkundig von bombastischen Beliebtheitswerten. Kehrseite der Medaille: die Nachfrage übersteigt das Startplatzkontingent bei weitem, weswegen das familäre Kult-Event schon Monate vorher restlos ausgebucht ist.
Bis auf die populäre Wendelstein-Rundfahrt dürfte es in Bayern wohl kein Breitensport-Event geben, das wegen seiner hohen Sympathiewerte die Teilnehmerzahlen - bedingt durch beschränkte Personal-Ressourcen sowie zuliebe dem Qualitätsniveau - zwangsläufig deckeln muss. Das offizielle Teilnehmerlimit beträgt 1.500. Hinzu kommen Vereinsanmeldungen, plus die 30 km MTB- und Familienrundfahrer sowie Wertungskartenfahrer, die ein grundsätzliches Startrecht haben. Summa summarum standen am 18.06.2023 exakt 1.999 Teilnehmer sprichwörtlich auf der Matte und begaben sich auf ihre Tour. Das beliebte und mit viel Herzblut veranstaltete Radsportfest ist auch über Ostbayern hinweg bekannt was so manches KFZ-Kennzeichen verrät. Tatsächlich dürfte es in Deutschland nicht viele Orte geben, wo an einem Veranstaltungstag die Herschar der Radler die Bevölkerungsanzahl übertrifft.
Auch das gibt's beim Jura-Radmarathon: begeisterte Zuschauer, die ihre Sportler lautstark anfeuern.
Besonders erfreulich: Der neu aus dem Boden gestampften Gravelbike-Strecke beschied die Radsportgruppe "Regensburger Rennstall" beste Beurteilungstnoten. Die eingefleischten Graveler waren über den abwechslungsreichen Streckencharakter absolut begeistert. Die 90 Kilometer Runde enthielt ¾ der Gesamstrecke schön zu fahrende Wald- und Schottwege die sich mit asphaltierten und nahezu verkehrsfreien Straßenpassagen abwechselten. Angesprochen auf die 25% Rampe herrschte plötzlich stilles Schweigen im Walde und unisono Stirnrunzeln. Aber wie heißt es so schön: "das Leben ist kein Wunschkonzert". Wer den Stich schaffte, durfte sich jedenfalls über die gemeisterte Herausforderung umso mehr im Glücksrausch aalen. Überhaupt:
Die Lupburger haben Humor, weil sie auch den Mountainbikern kurz vor dem Ziel einen giftigen Stich buchstäblich vor den Latz knallen. Man traut seinen Augen nicht, was im Oberpfalz-Dialekt samt deutscher Übersetzung plötzlich per Hinweisschild verkündet wird: "Weam's nu niat glangt - über den 25% steilen Gradlberg". Wen die Strecke vorher schon weich gekocht hat, dann liest es sich wie ein schlechter Witz. Aber wie heißt es so schön: Humor ist, wenn man trotzdem lacht. Fairerweise wird eine Umfahrung - sprich "Chickenway" - direkt ins ersehnte Ziel angeboten.
Geselliges Abfeiern hat im Ziel auf dem weitläufigen Sportgelände Tradition. Gemäß dem Motto "Nach der Arbeit das Vergnügen" folgt die (Selbst-) Belohnung für erlittene Strapazen auf den Fuß. Getreu der bayerischen Tradition und radsportlicher Sitte wird in trauter Gemeinschaft ausgelassen gefeiert, gelacht, gegessen, getrunken und pallavert. Wenngleich der Körper ausgelaugt ist, sieht man an den Biertischen bzw. an den Speise-Povillons und Getränkeständen nur strahlende Gesichter. Unvergessliche Eindrücke und zu guter Letzt natürlich die innere Selbstzufriedenheit über die vollbrachte Leistung machen jeden stolz und glücklich.
Die unvergleichliche Atmosphäre bis hin zur tadellosen Organisation - beim Jura-Radmarathon stimmt einfach wirklich alles. Dementsprechend war auch die 23. Ausgabe einmal mehr absolute Spitze! Nur Dank der eingespielten Helfer-Crew, die mit ihrem unermüdlichen Einsatz für einen reibungslosen Ablauf sorgt, klappt alles wie am Schnürchen. Insofern gebührt den Vereinsmitgliedern - die wohlweislich das Rückgrad der Veranstaltung bilden - größte Anerkennung.
Sobald das schmucke Lupburg auf der "Zielgerade" mit seiner trohnenden Burg ins Auge sticht, werden nach den abgespulten Kilometern samt kräftezehrender Höhenmeter reichlich Glückshormone ausgeschüttet.
Streckespezifische Teilnehmerzahlen 2023
Rennrad
- Tour 1 (30 km): 147
- Tour 2 (80 km): 89
- Tour 3 (118 km): 218
- Tour 4 (156 km): 302
- Tour 5 (206 km): 393
Mountainbike
- Tour 6 (30 km): 58
- Tour 7 (45 km): 100
- Tour 8 (56 km): 180
- Tour 9 (75 km): 185
- Tour 10 (94 km): 235
Gravelbike
- Tour 11 (90 km): 92
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© SV Lupburg |
Bild: links Robert Hoidn (2. Bürgermeister von Lupburg), dritter v.l. Jürgen Gabler (Vorsitzender des SV Lupburg) sowie Stellvertreter der prämierten Vereine.
Preisverleihung der teilnehmerstärksten Vereine
Platz 1: Biketeam Regensburg (47 Teilnehmer)
Platz 2: TV Parsberg (39 Teilnehmer)
Platz 3: Veloclub Regensburg (38 Teilnehmer)
Platz 4: DSV Hardt (26 Teilnehmer)
Platz 5: RSC Kelheim (24 Teilnehmer)
Platz 6: TSV Langquaid (23 Teilnehmer)
Recht alt wird das Freibier für die teilnehmerstärksten Vereine nicht, wie das Bild oben zeigt. Nach Empfang der 5 Liter Fassl, lässt die "Bier-Verkostung" nicht lange auf sich warten.
Nachdem die Energiespeicher nachgeladen sind bzw. man sich mit Freunden und Sportskameraden in heiterer Atmossphäre ausgetauscht hat und die Ehrung der teilnehmerstärksten Vereine abgeschlossen ist, neigt sich der Jura-Radmarathon allmählich seinem Ende zu. Dann ist das beliebte Radsport-Festival schon wieder Geschichte, weshalb sich die Blicke nun auf die nächsten Radsportveranstaltungen richten.
Wer zu spät kommt straft das Leben - eine Lebensweisheit, die für den Jura-Radmarathon eine besondere Bewandtnis hat. Möchte man mit von der Partie sein, der sollte den Anmeldetermin ab 1. März 2024 nicht verpassen. Ansonsten guckt man mit dem Ofenrohr ins Gebirge.