Gravelbikes - Die universellen Alleskönner

Gattungsvielfalt auf dem Zweiradmarkt

Neue Radgattungen illustrieren die wunderbare Vielfalt der Zweiradwelt. Durch die Ausdifferenzierung des Zweiradmarktes werden zwar Kundenansprüche spezifischer bedient, allerdings gestaltet sich die unübersichtliche Auswahl einer zweckorientierten Neuanschaffung zunehmend schwieriger. Während bei Rennrädern die Untergliederung durch die scharfe Abgrenzung in »Aero«, »Komfort« und »Marathon« überschaubar ist, dröseln sich bei Mountainbikes die Gattungstypen schon wesentlich facettenreicher auf. Mit Cross- und Gravelbikes kamen zudem Räder auf den Markt, dessen Hybridfunktion (On / Offroad) eine Schnittmenge bilden, die sie wiederum äußerst vielseitig machen. Universell einsetzbare Gravelbikes eignen sich sowohl als Pendlerrad und Stadtrad als auch als nützliches Trainingsbike bzw. als  Ganzjahresrad. Eine praktische Allzweckwaffe, die die Vorteile eines pfeilschnellen Rennrads und geländegängigen Crossbikes in sich vereint. Bemerkenswert ist der enorm breitbandige Einsatzzweck, dank deren Zwitterfunktion die multifunktionalen Gravelbikes auf Straße wie im Gelände gleichsam Spaß bereiten. Dies erklärt im Wesentlichen den ungebremsten Gravelbike-Hype, der seit Jahren im Gange ist.

Gravelbike-Untergattungen 

  • Race-Gravelbike (rennoptimierte Performance)
  • Rennradorientierte Gravelbikes  (Reifenbreite bis 40mm)
  • Bikepacking-Gravler: diverse Packmöglichkeiten, Gepäckträger, komfortable Rahmengeometrie)
  • Geländeorientiert (gefederter Vorbau, Dämpfungselement hinten, teilweise mit Federgabel) 

Um Vor- und Nachteile von Gravelbikes verständlich zu erklären, bringt der Vgl. mit Rennrädern, Crossbikes und Mountainbikes etwas Licht in die  ausufernde Gattungsvielfalt. Hierbei wird die nebulöse Trennschärfe der geländetauglichen Gravelbikes deutlich, die in ihrer universellen Verwendbarkeit begründet sind.

Rennrad versus Gravelbike

Breitere Reifen, mehr Komfort, mehr Gepäck-Optionen und eine aufrechtere Sitzposition sind markante Merkmale, die Gravelbikes von Rennrädern unterscheiden. Dass Gravelbikes den Nerv der Zeit vieler Radfahrer trifft, ist anhand der Verkaufszahlen der vergangenen Jahre unübersehbar. Immer mehr Hersteller versuchen der gestiegenen Nachfrage mit neuen Variationen und Innovationen gerecht zu werden, um sich im hart umkämpften Wettbewerb Marktanteile zu sichern.

Das Gravelbike bedient auch jenes Kundenklientel das einen Hang zum Bikepacking hat, also Radreisen mit Gepäck unternimmt. Daher positionieren viele Hersteller das Gravelbike bewusst als Rad für Reise und Langstrecke und erleichtern die Montage von allerlei Gepäck und Zubehör. Gewinde für Schutzbleche beispielsweise gehören mittlerweile zum Standard. Des weiteren haben sich auch zusätzliche Gewinde an der Unterseite des Unterrohrs etabliert um ggf. Flaschenhalter oder Werkzeugbox montieren zu können.

Mountainbike versus Gravelbike

Gravelbikes sind mit Rennlenker, breiteren Reifen und robustem Rahmen alltagstaugliche Allrounder. Eben weil die geländetauglichen Räder Sportlichkeit mit Komfort kombinieren, mit denen es sich sowohl über Asphalt als auch über Forst- und Feldwege lustvoll düsen lässt, ist ein Ende des Trends um diese Bikegattung noch lange nicht in Sicht. Da ein vortriebstarkes Gravelbike weder eine Federung noch einen Dämpfer besitzt, schmälere Reifen i.V. mit höherem Reifenluftdruck hat und dazu deutlich leicher als ein Mountainbike ist, lassen sich dementsprechend höhere Ø- Geschwindigkeiten bzw. größere Reichweiten erzielen. 

In Sachen Geländetauglichkeit sind ungefederten Gravelbikes natürlich Grenzen gesetzt. Hakelige Trails, Wurzelteppiche und verblocktes Gelände bleiben Mountainbikes vorbehalten. Im gröberen Gelände kommen die schmäleren  und schwach profilierten Pneus mit höherem Reifenluftdruck unweigerlich an ihre Grenzen. Dafür spielen Gravelbikes auf Asphalt und Schotterwegen mit minimalen Unebenheiten eindeutig ihre Vorteile aus. 

Cyclocrosser versus Gravelbike

Der Kunde kann mit der schwammigen Bezeichung der Kategorie Gravelbike häufig wenig anfangen. Noch schwieriger ist die Abgrenzung zwischen Cyclocrosser und Gravelbikes bzw. wodurch sich die bauähnlichen Räder konkret unterscheiden. Nicht allein ihrer optischen Ähnlichkeit wegen stiften artverwandte Radgattungen Verunsicherung, schließlich erledigen beide Radtypen getreu ihrer konzeptionellen Bestimmung auf Asphalt wie auf Schotter- Wald- und Wiesenpfade zu jeder Jahreszeit ihren Aufgabenzweck. Oberflächlich betrachtet mögen die Gattungsgrenzen zwischen Crosser und Gravelracern verschwimmen. Doch bei genauerer Betrachtung kommen mitunter bedeutsame Unterscheidungsmerkmale zum Vorschein. Wie so oft liegt der Unterschied eben im Detail. Gemein ist beiden Kategorien nämlich allenfalls ihr rennradtypischer Lenker, ansonsten scheiden sich in Punkto Rahmengeometrie und Bereifung die Geister. Ebenso zählt die Vorrichtung zur Gepäck- und Schutzblechmontage zum Charakteristikum der Gravelbikes. Überdies sind sie auf Komfort, Alltags- und Langstreckentauglichkeit ausgelegt, was bei Crossbikes aufgrund ihrer grundsätzlich sportlicheren Ausrichtung weniger der Fall ist. Bis auf größere Reifenfreiheit an Gabel und Hinterbau weisen Crossräder - im Gegensatz zu Cravelbikes - nahezu identische Oberrohr- und Steuerrohrlängen wie Rennräder auf. Während (racelastige) Crossbikes bei maximaler Reifenbreite bis 35 mm kompromisslos auf Leichtgewicht, Vortrieb und Agilität getrimmt sind, erfüllen Gravler mit breiteren Pneus und einer langstreckentauglichen Rahmengeometrie schwerpunktmäßig komfortbetontere Zwecke. Ein vergleichsweise kurzes Oberrohr i.V. mit einem relativ langen Steuerrohr erlaubt eine aufrechtere und somit entspanntere  Sitzposition als vergleichsweise auf sportiven Crossern. 

1-Fach-Kurbeln sind bei Gravelbikes das Maß der Dinge. Aufgrund der gewachsenen Übersetzungsbandbreite durch größere Kassetten (10-52) kann man flott unterwegs sein, ohne groß Abstriche an giftigen Steigungen machen zu müssen. Im Cyclocross-Bereich sind vereinzelt noch 2-Fach - Kurbeln zu finden (11-36 oder ).

Ob es als Geländerad, Gravel-Racer, Pendlerrad, Winterrad, Reiserad, Randonneur-Vehicle oder Adventure-Bike genutzt wird spielt dabei keine Rolle. Die gemeinsamen Gene aus Rennrad und Cyclocrosser spenden Gravel-Bikes einen deutlich größeren Einsatzbereich als es ihre klassischen Gattungsverwandten zu leisten vermögen. Gewissermaßen stellt Gravelbiken die Rückkehr zu den Wurzeln des Radfahrens dar. Wenig Wunder, dass der Gravel-Boom in den USA - Wiege des Mountainbikesports - seinen Ausgang nahm. Dass das Rad mit Rennlenker auf Schotterwegen keine neuzeitliche Idee oder gar marketingbasiertes Hirngespinst ist, haben Rennrad-Helden der ersten Stunde schon viel früher auf der Tour de France bewiesen bzw. Profis tun dies beim Frühjahrsklassiker Paris-Roubaix sogar bis zum heutigen Tag. Und wenn wir schon bei den Profis sind: es gibt sogar Gravelbike-Weltmeisternschaften. Insofern gar nicht so abwegig über den Tellerrand hinaus zu schauen und zu überlegen ob man seinen Aktionsradius erweitern bzw. im All-Terrain - sprich Straßen-Gelände-Mix umherwildern möchte. Die Tatsache, von Straßen oder asphaltierten Radwegen jederzeit auf unbefestigtes Terrain ausweichen zu können, spiegelt die DNA eines Gravelbikes wider. 

Die Definition von Gravel ist genauso vielseitig wie der Einsatzbereich bzw. der jeweilige Verwendungszweck von Gravelbikes. Demzufolge lassen sich die geländegängigen Marathonräder nicht klar definieren bzw. schwerlich kategorisieren. Klar ist nur: der englische Begriff »gravel« bedeutet übersetzt Kies, Schotter, Geröll. Onroad, Offroad, Wochenend-Trips oder inspirierende Feierabendrunde – die Freiheit auf dem Gravel-Bike scheint fast grenzenlos zu sein. Ihr pragmatischer Mehrwert, sprich Potenzial liegt also auf der Hand. Dort wo Straßen enden und sich Feld-, Wald- Schotter- und Schleichwege fortsetzen spielt das Gravel-Bike seine Mehrzweckeigenschaften gnadenlos aus. Kopfsteinpflaster-Passagen, Schlaglöcher und sonstige Unebenheiten - die Low-Pressure-Breitreifen bügeln fast alles weg bzw. federn gröbere Schläge körperschonend ab. Im Grunde erklären die Allroundfähigkeiten die gern gestellte Sinnfrage hinreichend.

Die fortschreitende Spezialisierung geht mit der Frage einher, welches Material nötig ist um glücklich zu werden bzw. um seinem Hobby eine bewusstseinserweiternde Vitaminspritze zu verabreichen? Rennrad, Gravel Bike, Cyclocrosser, Mountainbike - ehemals scharfe Gattungskonturen verwässern immer mehr - was eine Kaufentscheidung zweifelsohne erschwert. Letztlich hängt es von indiviuellen Wunschvorstellungen - sprich subjektiver Vorliebe - ab. 

Gravel-Bikes haben sich zwischen Rennrad und Cyclocrosser positioniert, verbunden mit einer gewissen Straßenlastigkeit. Wer seinen Graveler grob gesagt 2/3 auf der Straße und zu 1/3 auf Schotter- und Waldböden fährt wird seine wahre Freude damit haben. Wenn sich das Verhältnis umkehrt und dazu gröberes Gelände und Kurzstreckeneinsatz in Betracht kommt steht das Vorzeichen auf Cyclocrosser. Wie dem auch sei, mit dem Gravel-Bike verlängert sich die Radsaison jedenfalls auf 365 Tage im Jahr. 

Multifunktionelle Fahrspaß-Geräte

Das gutmütige Fahrverhalten vermittelt auf großvolumigen Pneus ein beruhigendes Sicherheitsgefühl was mitunter zu einer forschen Fahrweise anstachelt - gleichgültig ob Straße oder unwegsames Gelände. Schon erstaunlich, wie tadellos der Spagat zwischen spurtreuen Leichtlaufeigenschaften und gutem Gripverhalten über schottrigen Untergrund den Entwicklern und Konstrukteuren gelungen ist. Großen Anteil daran haben die montierten Breitreifen (33mm-50mm) die bei geringerem Luftdruck (ca. 2.5 bar) gröbere Schläge dämpfen und zum Großteil Vibrationen heraus filtern. Gewichtsmässig liegen Gravelbikes in etwa auf demselben Niveau als Crossbikes bzw. sind lediglich rund 2 kg schwerer als Rennräder derselben Preisklasse. 

Mit entschärfter Komfortgeometrie die eine relativ entspannte Sitzposition ermöglicht, ausgewogenem Handling und pannensicheren Breitreifen lässt sich die junge Radgattung trefflich als geländetaugliche Marathonräder klassifizieren. Quasi ein Rennrad für's Grobe, wo der Fahrspaß abseits der Straße kein Ende nimmt. Die Sitzposition auf Gravel Bikes fällt grundsätzlich gemäßigter als auf Rennrädern aus. Dies ist dem kürzeren Oberrohr als auch längeren Steuerrohr zu verdanken, was für eine aufrechtere und kompaktere Sitzposition sorgt und dem Bike seine Langstreckeneigenschaften verleiht. Hierbei gilt ein Stack-to-Reach-Wert von etwa 1,5 als goldene Mitte. Gravelbikes sind robust, relativ leicht, spurtreu, schnell, geländegängig und obendrein komfortabel. Eigenschaften, die diesen Radtyp sowohl für den Alltagsgebrauch wie z.B. Feierabendrunden und Pendelstrecken in die Arbeit als auch als komfortables Touren- und Reiserad für Langstrecken qualifizieren. Es versteht sich von selbst, dass man aufgrund der entspannteren aufrechteren Körperhaltung im Vergleich zu Rennrädern keine aerodynamische Wunderwaffe erwarten darf. Der schwierige Kompromiss sowohl auf Asphalt als auch auf ruppigem Untergrund akzeptable Fahreigenschaften zu bieten gelingt in dieser Weise nicht mal dem artverwandten (geländelastigen) Crossbike. Manche Hersteller legen den Charakter von Gravelbikes in Anlehnung an US-amerikanische Marktbedürfnisse mittlerweile "großzügiger" aus und montieren z.B. drei Flaschenbohrhalterungen, Toolbox, Rahmenschützer und bieten überdies Ösen für Schutzblech- und Gepäckträgervorrichtungen.   

Preisklassen

Die Preisspanne für Gravelbikes reicht von etwa € 1300 bis 7 000 €. Je nach Preisklasse, Ausstattungsvariante und Konfiguration sind die Räder entweder mehr komfort- und geländetauglich orientiert oder - was wesentlich teurer ist - zuliebe der Wettkampftauglichkeit gewichtsoptimiert, was i.d.R. mit einer sportlicheren gestreckten Sitzposition einhergeht. 

Wintersportgerät

Sobald das Rennrad winterfest eingemottet wird, kommt das Gravelbike als alternatives Trainings- bzw. Winterrad ins Spiel. Im Gegensatz zu Mountainbikes und Cyclocrossrädern eignet sich der Gravler aufgrund des verminderten Rollwiderstands und kommoden Sitzposition nicht nur für kürzere Ausfahrten sondern ebenso für größere Entfernungen. Ob als Trainingsbike oder lässiges Tourenrad - die Ganzjahrestauglichkeit erhöht den Nutzeffekt. Split- und salzgestreute Straßen machen robusten Gravelbikes mit durchschlagfester Besohlung kaum etwas aus, vorausgesetzt verschleißfördernder Schmutz & Salz wird regelmäßig entfernt. Bei sorgfältiger Wartung und Pflege erweist sich das Gravelbike unter widrigsten Wetterbedingungen und Bodenverhältnissen als unverwüstlicher Begleiter, der Spaß macht und zuverlässig seinen Dienst verrichtet. 

Gravelbike »Accent Furious« im Langzeittest

Dass der Einstieg in die jungfräuliche "Gravelwelt" kein Vermögen kosten muss zeigt der polnische Hersteller »Accent« mit seinem Modell »Furious«. Wessen Ego nicht unbedingt nach einem hochpreisigen Geschoß einer prestigeträchtigen Edelmarke samt sündhaft teuerem High-End-Schnickschnack giert sondern sich bescheiden mit einem Alurahmen und günstigen Einsteigerkomponenten zufrieden gibt, blättert weit weniger als die Hälfte des Kaufpreises von zweirädrigen "Nobelkarossen" hin. Das solide aufgebaute »Accent Furious« verfügt im Grunde alles was man von einem modernen Gravel-Bike erwarten darf. Der UVP von € 1 299 ist für etablierte Markenhersteller eine Kampfansage. 

Ausgiebige Testfahrten zeigen: auch andere Mütter haben hübsche Töchter. Will heißen: mit dem robusten, 10.5 kg schweren »Accent Furious« spart man hart verdientes Geld ohne nennenswerte Abstriche in Sachen Qualität bzw. Fahreigenschaften in Kauf nehmen zu müssen. Der erste Fahreindruck - und der täuscht bekanntermaßen wenig - ist im Gelände wie auf der Straße tadellos d.h. das vortriebsstarke Gravelbike ist eine regelrechte Spaßrakete. Der Kompromiss zwischen gemäßigt gestreckter und aufrechter Sitzposition scheint gelungen. Kleiner Makel: statt mit einer Steckachse muss sich mit einem Schnellspanner zufrieden geben. 

Bereifung

Um die Vorzüge des Rennrad- und Crossbike-Mix letztlich auf den Boden zu bringen braucht es natürlich einer passenden Bereifung welche den spezifischen Ansprüchen gerecht wird. Die hochwertigen 43 mm breiten Faltreifen PANARACER GravelKing (made in Japan) vermitteln Sicherheit und sorgen bei etwa 2.5 bar Luftdruck auf Schotterpisten und Wald-Wiesenwegen für ein komfortables Abrollverhalten. Das straßentaugliche Reifenprofil minimiert nicht nur den Rollwiderstand sondern die Zero Slip Grip Gummimischung mit Anti-Flat Casing-Pannenschutzlager über der speziellen AX-Alpha Karkasse erhöht gleichzeitig den Pannenschutz. 

Niedriger Luftdruck von 2.0 bis 2.5 bar erhöht  die Traktion und Offroad-Fahrkomfort. Wer dagegen überwiegend auf asphaltierten Straßen/Radwegen unterwegs ist mindert mit einem Luftdruck von 3.0-3.5 bar den Rollwiderstand. So sind bei zügiger Gangart in der Ebene Durchschnittsgeschwindigkeiten jenseits der 30 km/h - Marke problemlos drin. Fazit: der Gravelking SK entfaltet echte Allroundqualitäten die schon fast an einen All-Terrain-Reifen heranreichen. Dazu ist der Reifen tubeless kompatibel. Was noch positiv auffiel: wenn von Schotter auf Asphalt gewechselt wird, "entkörnt" sich das von Steinchen durchsetzte Reifenprofil innerhalb kürzester Zeit von selbst. 

Fazit

Das grundsolide »Accent Furious« zeigt, dass man selbst für einen Low-Budget-Preis mit seinem Gefährt viel Freude haben kann. Der Gravelflitzer macht sowohl als reisetaugliches Langstreckenrad als auch auf Schotterbahnen in jeder Hinsicht eine gute Figur. Es besticht mit einem ausgeglichenen, vertrauenswerweckenden Fahrverhalten, guter Traktion, stoischem Geradeauslauf sowie Spurtreue und Kurvenstabilität. Das »Accent Furious« leistet sich nirgendwo eine kritikwürdige Schwäche. Für den Kreis akademischer Laborwert-Fetischisten und popelige Grammfuchser gilt: sie müssen für extravagante Sonderwünsche gehörig tiefer in die Tasche greifen. Das ausgewogene Handling und die angenehme Sitzposition - welche trotz komfortorientierter Geometrie immer noch recht sportlich ausfällt, zumal am Testrad Spacer fehlten - verdient ein Extralob. Das Gewicht von 10.5 kg o.P. geht in dieser Preisklasse völlig in Ordnung, zumal 43 mm breite Reifen und Schläuche auf die Waage drücken. Dass damit keine Beschleunigungswunder zu erwarten sind versteht sich von selbst. In Anbetracht des Hammerpreises ist das  Manko durchaus verschmerzbar. Qualität zum erschwinglichen Preis. Mit diesem konkurrenzlosen Preis-Leistungsverhältnis schwingt sich die polnische Rad-Hersteller »Accent« auf, den etablierten "Platzhirschen" Marktanteile abzujagen.