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5. Etappentag Amberg - Regensburg

Länge: 65 km (ges. 305 km) | Hm: 70 | SG 1.0:
intervalldifferenzierter Schwierigkeitsgrad

Stadtauswärts führt der Fünf-Flüsse-Radweg entlang der Vils  vorbei am „Zeughaus“ - Wahrzeichen der Stadt - die "Stadtbrille" – die wegen ihres Aussehens so bezeichnet wird - unter dessen Dreierbogen in der Stadtmauer neben der Vils auch der Fünf-Flüsse-Radweg einen Torbogen unterquert. Kurz danach erblickt man linkerseits das Amberger Kongresszentrum und das Freibad. Nach Einfahrt in die Drahthammerwiese – das weitläufige und eingezäunte Landesgartenschaugelände (Landesgartenschau 1998) welches als Vils-Landschaftsschutzgebiet ausgewiesen ist, kann aber nur von 8.00 Uhr bis zur Einbruch der Dunkelheit durchfahren werden.


Pfalzgrafenstadt Amberg

Neben leerreichen Informations-Schautafeln befindet sich der wasserwirtschaftliche Leerpfad „Sehen und Verstehen“, wo anhand der malerischen Vils anschaulich erklärt wird, wie der Fluss zu seinem ursprünglichen, lebendigen Charakter zurück gefunden hat. 1992 bis 1993 wurde das Gelände vom Wasserwirtschaftsamt Amberg naturnah umgebaut, um neue wertvolle Lebensräume für Tiere und Pflanzen zu schaffen. Kindern steht ein großer Abenteuerspielplatz mit mehreren kleinen Seen zur Verfügung. Durch den naturnahen Umbau hat die Vils wieder ihr breites Überschwemmungsgebiet mit Mäandern, Nebenarmen, Altarmen, Flutmulden u. Altwiesen – zu der auch ein Quellbach zählt -  zum früheren Charme zurück gefunden.

KM 79 (KM 242) markiert einen wichtigen Radwegeknotenpunkt, von dem der begleitende "EUREGIO EGRENSIS-Radfernweg Bayern-Böhmen" samt  Schweppermann-Radweg rechts abzweigt. Beide führen gemeinsam nach Kastl, wo sich der "EUREGIO EGRENSIS-Radfernweg Bayern-Böhmen" in südlicher Richtung nach Schmidmühlen fortsetzt, während der Schweppermann-Radweg als alternative „Verbindungsspange“ des Fünf-Flüsse-Radwegs über, Lauterhofen zum LDM-Kanal (siehe Gliederungspunkt „Radwegekombinationen“) verläuft. Radler, die den nördlichen Halbkreis befahren und eine „Kurzversion“ vorziehen, oder auf „Entdeckertour“ aus sind, können den Schweppermann-Radweg auch von Amberg aus als Tangentiale nutzen. Allerdings muss man berücksichtigen, dass die – landschaftlich hochattraktive Streckenführung – mit einigen Steigungen durch den Bayerischen Jura mit dem Schwiergikeitsgrad 2.5 (leicht bis mittelschwer) verbunden ist.

Kurz darauf befindet man sich am Beginn eines weiteren „Radwander-Etappenjuwels“, die zu einem modernen Radwanderweg umgebaute, ehemalige Bahnstrecke Haselmühl – Schmidmühlen. Die Initiatoren scheuten beim Radwegebau keine Kosten: moderne Brücken, Top-Rastplätze (3 davon mit BB-Stern), gepflegte, feingesandete Fahrbahnoberfläche, ein restauriertes und zum Gaststättenbetrieb umfunktioniertes Bahnhofsgebäude, bis hin zu den liebevollen kleinen Ortstäfelchen – da macht Radwandern durch das reizvolle Vilstal jung und alt wirklich Spaß!

 
Nebenbahnlinie Amberg - Drahthammer - Schmidmühlen
 

Auf der einstigen Eisenbahntrasse, führt die 20 km lange, fein gekieste Strecke steigungsfrei von Haselmühl nach Schmidmühlen. Dieser Streckenabschnitt lockt an Wochenenden bei schönem Wetter auch viele Wochenendradler an, wodurch reger Radtourismus herrscht. Man muss nur auf die Straßenkreuzungsbereiche achten, ansonsten ist „Freie Fahrt“ durch Wald-, u. Wiesenpassagen entlang der Vils angesagt. 4 km nach Bahntrassenbeginn kann man alternativ links nach Theuern zum Bergbau-, u. Industriemuseum Ostbayern, EON-Bayern-Strommuseum, sowie dem spätbarocken Hammerherren-Schloss, Hammerwerk und einer Schachtanlage abzweigen – wer kulturbeflissen ist und sich für die Geschichte der Region interessiert sollte sich die geschichtsträchtigen Einrichtungen nicht entgehen lassen.

 
Hammerschloss Theuern
 

Der 1995 umgebaute "Radlerbahnhof" in Theuern wurde in liebevoller Kleinarbeit renoviert und gehört mit seinem Biergarten samt kinderfreundlichen Spielgeräten eigentlich zur „Relaxpflicht“ eines jeden Radlers auf dieser Strecke. Getreu dem Motto „gemütlich rasten beim "Alten Bahnhof", kann man sich von den bisherigen Strapazen erholen. Der Radlerbahnhof wird saisonal von Ostern – September bewirtschaftet.

Bei Ensdorf bietet sich ein Abstecher zur Wallfahrtskirche Eggenberg  zu den Vierzehn Nothelfern aus dem 17.Jh. an. Zudem wartet befindet sich in der Gemeinde eine Klosteranlage und die St. Jakobskirche mit barocken Asamfresken. In dem Ortsteil Kreuth des Marktes Rieden liegt idyllisch, eingerahmt von Wiesen, Wäldern und Feldern, das Gut Matheshof mit Europas größtem Pferdesport- und Turnierzentrum, auf  dem nicht nur Pferdefreunde, sondern auch erholungssuchende Touristen herzlich willkommen sind. Ein Wildgehege und Campingplatz ergänzen das touristische Angebot.

Der flach trassierte Radwanderweg führt kurz darauf bei KM 94 (KM 257) direkt an einem Freibad vorbei –  wer möchte kann ohne Umweg sein schweißetränktes Trikot gegen Badehose und kühlem Nass eintauschen. Das Bahntrassenende kündigt sich durch Eisenpoller und einer Informationstafel bei KM 100 (KM 263) an, wo die Strecke in eine Nebenstrasse mündet. Nun heißt es während der Ortsdurchfahrt von Schmidmühlen wieder aufgepasst (STVO).

In diesem Ort endet/beginnt der Lauterachtal-Radweg, bzw. vereint sich der "EUREGIO EGRENSIS-Radfernweg Bayern-Böhmen" mit der Fünf-Flüsse-Tour ein zweites Mal für 14 km bis Kallmünz. Der im Mittelalter von Eisenproduktion und Eisenhandel geprägte Ort am Zusammenfluss der beiden Flüsse Lauterach und Vils hat 3 Schlösser Oberes Schloß, Hammerschloss u. Zieglerschloss. Das sehenswerte Obere Schloss beherbergt heute das Rathaus und Heimatmuseum. Beide Flüsse brachten Schmidmühlen in der Vergangenheit viel Nutzen. So verfügte der Markt Schmidmühlen im Jahre 1010 den einzigen Flusshafen in dieser Region. Die Vils war zu damaligen Zeiten eine wichtige Handelsstraße für Güter wie Eisen, Getreide, Salz usw.  Anekdote am Rande: weil der Kirchturm 1807 einstürzte und das Spendengeld nicht ausreichte, wurde das Dach statt als Kuppel, flach gebaut.

Im weiteren Streckenverlauf verjüngt sich das Vilstal, man radelt zwar zwischen zwei Hügelketten, trotzdem in gewohnt flacher Manier mit einer einzigen Ausnahme nach dem Dorf Emhof, bei dem 300 Meter lang, 18 Höhenmeter „erarbeitet“ werden - kurz vor der Kuppe wenige Meter mit bis zu 14%. Der Genussradler nimmt’s gelassen und schiebt sein geliebtes Rad die kurze Steilpassage, wo ein Bänkchen mit wunderschöner Vilstal-Aussicht die vergossenen „Schweißperlen“ entschädigt. Von den martialisch wirkenden Warnschildern des Truppenübungsgeländes „Hohenfels“, das ein großflächiges, amerikanisches Militär-Sperrgebiet markiert, braucht man sich keine Sorgen zu machen – solange man entlang der Gemarkungslinie radelt.

Nach mehreren Dorfdurchfahrten kündigt die Burgruine von Kallmünz auf dem Jurafelsen einen neuerlichen Fluss-Führungswechsel an. Hier mündet die Vils in die Naab, ergo  radelt man den letzten Streckenabschnitt auf dem Naabtal-Radweg. So übernimmt die Naab als letzter der 5 Flüsse 23 km die „Streckenregentschaft“ bis zur Donaumündung in Mariaort –Vorort der historischen Stadt Regensburg. Dabei nimmt auch die südliche Naab wie schon die Vils ihren naturbelassenen Weg durch den Oberpfälzer Wald und den Jura. Nach Überquerung der steinernen Naabrücke aus dem 16. Jhrd., liegt dem Tourenradler bis zur Donaumündung das breite und blühende Naabtal zu Füßen. Manch altes Dorfwirtshaus lädt zur Rast und zur Brotzeit ein; auch hier zeugen Burgen, Schlösser und Mühlen von Historie und lassen Romantik aufkommen.

 
Chronik Kallmünz
 

Auf z.T. unasphaltierten Feldwegen bzw. schmalem Nebensträßchen geht es mit jeder Kurbeldrehung Richtung „Castra Regina“ wie die Römer ihr Legionslager am nördlichsten Punkt der Donau  – dem heutigen Regensburg nannten. An beiden Uferseiten ragen bis zu 100 m hohe Jurafelsen über das liebliche Naabtal., dessen Felsgestein zeigen, dass man sich immer noch im Bayerischen Juras befindet. Auf verkehrsarmen Landwirtschaftssträßchen bzw. Feldwegen passiert man ein großes Campingplatzgelände, bevor die barocke Hallenkirche mit dem Klostergebäude der Gemeinde Pielenhofen auftaucht, die das Ortsbild beherrscht. Früher von Zisterzienserinnen bewohnt, heute von den weltbekannten Regensburg Domspatzen (Kirchenchor) genutzt. Weiter geht es unasphaltiert nach Etterzhausen. Bisher musste man eine kurze Wegstrecke die Bundesstraße 8 nutzen, um auf die gegenüberliegende Uferseite der Naab und weiter nach Regensburg zu kommen.

Aktueller Hinweis (Redaktionsschluß 8 / 2004):
Der Naabtal-Radweg wird 2004 von Etterzhausen nach Mariaort umtrassiert, d.h. die neue Streckenroute führt entlang der B 8 auf einem separaten Radweg am linken Naabufer (flussabwärts). Ab Mariaort an der Naabmündung, stehen ins  Regensburger Zentrum  zwei Routen entlang beider Donau-Ufer zur Verfügung.  Entweder man radelt flussabwärts linksseitig der Donau entlang, wo man nach ca. 3 km an der St. Nikolaus – Statue vorbei kommt, die den nördlichsten Punkt der 2 860 km langen Donau symbolisiert, und an der nächsten Fußgänger-, u. Radlerbrücke (nach Unterquerung der A 93), direkt in das Herz der Stadt „einschwebt“. Oder man überquert in Mariaort die hölzerne Naab-Fußgängerbrücke sowie die Mariaorter Eisenbahnbrücke, um zum internationalen Donau-Radweg zu gelangen, der ebenfalls ins Regensburger Zentrum führt. Vom Einmündungspunkt sind es noch 7 km geradewegs zum einzigartigen mittelalterlichen Stadtkern, seinen bedeutenden Bauwerken Dom St. Peter, die 900 Jahre alte Steinerne Brücke und dem alten Rathaus, Porta Praetoria, Deutschlands älteste Wurstbraterei die Wurstkuchl und vieles mehr. Nun heißt es Abschied nehmen vom heißgeliebten Fahrradsattel und der erlebnisreichen Fünf-Flüsse-Tour – möglicherweise verbunden mit der Erkenntnis, irgendwann mal eine weitere Fünf-Flüsse-Tour zu starten.

Radler-Ehrenkodex
In den Naturschutzgebieten soll man sich nicht abseits markierter Wege bewegen, keine Pflanzen abreißen und den Abfall nur in den aufgestellten Recyclingstationen entsorgen oder diesen mit nach Hause nehmen sowie unnötigen Lärm in freier Natur vermeiden.




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