• Falkenstein-Radweg - Der Weg ist das Ziel
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  • Goldener Herbst (Regental-Radweg)
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  • Farbenpracht auf dem Falkenstein-Radweg
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  • Stimmungsvolle Herbstlandschaft entlang des Regental-Radweg
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  • Abendstimmung in Regensburg (Regental-Radweg)
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  • Donau-Radweg in der Ferienregion Regensburger Land
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  • Inspirierende Naturkulisse entlang des Naabtal-Radwegs
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  • Inspirierende Naturkulisse beim Naabtal-Radweg
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  • Bayerischer Wald / Deggendorfer Land
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  • Bahntrassen-Eldorado Falkenstein-Radweg
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  • Schwarzenfeld (Naabtal-Radweg)
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  • Baudenkmal Eisenbahnbrücke (1903) über die Naab
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  • Fichtelgebirge (Bayern-Böhmen-Radweg)
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  • Fünf-Flüsse-Radweg (Bahntrasse Schmidmühlen)
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  • Lamer Winkel - Blick auf Großer und Kleiner Osser
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  • Herbstliches Farbspektrum
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  • Regental-Radweg (Naturpark Oberer Bayerischer Wald)
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  • Radwege-Knoten Wölsendorf (Landkreis SAD)
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Ausrüstung - Fahrweise - Materialpflege

So reizvoll Radtouren im Herbst/Winter auch sein mögen, so birgt die kältere und niederschlagsreichere Jahreszeit gleichwohl ihre Tücken. Werden aber einige Grundregeln in Sachen Ausrüstung, Fahrweise und Materialpflege beachtet, braucht man jahrezeittypische Gefahren, Kälte, Wind und Wetter nicht zu fürchten. Genauso wie sich die Natur verändert bevor sie sich in den Winterschlaf begibt, sollte auch der Radfahrer entsprechend flexibel reagieren und seine Ausrüstung sowie sein Fahrverhalten den gegebenen Bedingungen anpassen. Häufig sind die Straßen nass oder glatt,  dazu die Sicht eingeschränkt und die Sichbarkeit wegen des diffusen Tageslichts für andere Verkehrsteilnehmer erschwert. Die Natur zum Vorbild ist letztlich die Anpassungsfähgikeit der Schlüssel, um sicher und erkältungsfrei durch die unwirtlichere Jahreszeit zu kommen.

Ungeachtet dessen, dass klirrende Kälte, pfeifender Wind, schauriger Regen und früh einsetzende Dunkelheit das Radfahren gelinde gesagt ungemütlich machen, steigt die Anzahl derer, die dem garstigen Wetter im Herbst und Winter buchstäblich die kalte Schulter zeigen beständig. Dabei wird die Zahl der hartgesottenen Ganzjahresfahrer durch die anhaltende Coronakrise noch gepusht, da sie einen regelrechten Bike-Boom ausgelöst hat. So vermeldet der Zweirad-Industrie-Verband (ZIV) für das erste Halbjahr 2020 insgesamt 3.200.000 verkaufte Fahrräder und E-Bikes, was einer knapp zehnprozentigen Steigerung im Vergleich zum Vorjahr entspricht.

Wann bzw. ob die Radsaison überhaupt endet und Off-Season-Button gedrückt wird, ist meist eine gefühlsbasierte denn rationale Entscheidung. Auf alle Fälle spielt High-Tech-Thermokleidung und geeignetes Material dem spaßigen "Four-Season-Einsatz"gewaltig in die Hände. Optimal equiped, hat die Übergangszeit Herbst -  Winter - Frühjahr ihren Schrecken eines vermeintlich gefühlten "Survival-Charakters" nun wirklich verloren. Wenn’s draußen fröstelt und der Atem zu Gefrieren scheint muss der Speichenflitzer deshalb noch lange nicht in den Winterschlaf geschickt werden. 

Bekanntlich gibt es kein schlechtes Wetter, sondern allenfalls schlechte (ungeeignete) Kleidung. Umso garstiger aber das Wetter desto mehr ringt man mit sich selbst, einen Fuß vor die Tür zu setzen. Ein Grau in Grau aus Wolken und tiefhängender Nebel verlangt schon einige Überwindung sich Aufzuraffen. Doch wie heißt es so schön: Geht nicht, gibt's nicht! Ergo runter vom Sofa, rein in die Radklamotten und rauf auf den Bock! Auch wenn's draußen regnet und stürmt und Petrus partout keine "Wohlfühlklaviatur" spielt, ist man im Nachhinein trotzdem froh, den inneren Schweinehund bezwungen zu haben. Als einfachste Kampfansage gegen lethargische Durchänger haben sich fixe Trainingszeiten mit Vereinskollegen oder Kumpels erwiesen. Schon deswegen, weil wetterbedingte Absagen rasch abfällige Bemerkungen (Weichei etc.) nach sich ziehen - sprich einen psychologischen Druck aufbauen, über den man im Nachhinein eigentlich gar nicht so unfroh ist. Es soll ja Leute geben, die im übertragenen Sinn einen sanften Tritt in den Allerwertesten brauchen um in die Puschen zu kommen.

Ist der Körper erst mal auf Betriebstemperatur, bereut man seine Entscheidung bestimmt nicht mehr, im Sattel zu sitzen. Schließlich hält Bewegung an der frischen Luft fit, macht Laune und vertreibt Kummer und Sorgen. Dazu lässt die Aktivität im Freien den Wert des körpereigenen (Stress-) Hormons Cortisol im Blut sinken, bläst den Kopf frei, stärkt das Immunsystem und flösst neue Energie ein. Im Prinzip buchstäblich ein naturbelassener Gesundheits-Cocktail, dessen ganzheitlicher Wirkkomplex sogar nachhaltig anschlägt. Dies belegen auch aktuelle Studien aus hochrangigen Wissenschaftsmagazinen: je mehr wir uns in der Natur bewegen, desto mehr steigt das psychische Wohlbefinden. Zwift hin Training her, zumindest unter diesem Gesichtspunkt gerät der Indoorsport eindeutig ins Hintertreffen.   

Wer sein Rad für den Rest des Jahres quasi an den Nagel hängt und seine Aktivität ins Fitness-Studio oder in die eigenen vier Wände verlagert, um auf Smart- oder Home-Trainern stoisch seine Einheiten abzuspulen, dem entgeht derweil ein bezauberndes Naturschauspiel von begrenzter Zeitdauer. Abgesehen davon, bietet die Zweirad-Industrie unverwüstliche Cross- und Gravelbikes an, deren breitbandige Hybridfunktion sich sowohl für den Straßen- als auch leichteren Geländeeinsatz eignet. Außerdem sind aufgrund der Klimaerwärmung die Winter auch nicht mehr das was sie einmal waren. Von Jahr zu Jahr werden sie kürzer und die Temperaturen milder.

Die Sportbekleidungsindustrie produziert modernste High Tech Materialien, die bei gleichzeitig guter Belüftung dennoch vor Unterkühlung schützen. Wer eine Tour mit Freunden des Wetters wegen spontan absagt läuft deshalb Gefahr, sarkastisch als "Warmduscher" abgestempelt zu werden. Ganz unrecht haben sie nicht, denn Thermotrikots, Hard- Softshell- Jacken, wasserdichter Friesennerz, Windstopper-Westen, Überziehosen, Handschuhe, Helmmützen und Winterschuhe spenden nunmal genügend Schutz, Eiseskälte und Nässe vom Körper fern zu halten.

Funktionskleidung

Ob Ruhepuls oder körperliche Anstrengung, ob 30 °C Hitze oder zapfige Minusgrade: Der menschliche Körper ist immer versucht, seine Idealtemperatur von etwa 37 °C zu halten. Ist ihm zu heiß, wird überschüssige Wärme in Form von Schweiß über die Haut abgesondert, um Verdunstungskälte zu erzeugen. Ist die Umgebungstemperatur zu niedrig steuert er durch Gänsehaut und Zittern gegen, um den Wärmeverlust auszugleichen.

Das A & O beim Radfahren ist, eine dem Wetter entsprechende Funktionskleidung mit guter Ventilation (z.B. Gore-Membran) zu tragen. An und für sich nichts Neues. Trotzdem setzen nicht selten unpassend gekleidete Radler ihre Gesundheit leichtfertig auf's Spiel. Dabei bewahrt nur ein winddichter, wasserdichter, atmungsaktiver und wärmender Schutz vor Infekten bzw. Erkältungskrankheiten. Wetterfeste, bequeme und atmungsaktive Radbekleidung, die vor feuchter Kälte abschirmt sowie Körperschweiß fernhält und für ein inneres "Wohlfühlklima" sorgt, gehört definitiv zur textilen Grundausstattung eines jeden Radfahrers. Da jeder Mensch ein subjektives Temperaturempfinden hat, ist das jeweilige Outfit individuell zusammen zu stellen. 

Eine gute Radbekleidung muss hohen Ansprüchen genügen. Manch atmungsaktive, winddichte und wasserabweisende Mikrofaser vollbringt schon fast ein Wunderwerk der Technik. Die textile "Schutzhaut" soll isolieren, wasserabweisend sein und gleichsam Feuchtigkeit von innen nach außen transportieren - sprich einen effektiven Luftaustausch gewährleisten. Zweckmäßige Sportklamotten halten durch ihre wasserdampfdurchlässige Funktion warm, weil sie eine Auskühlung selbst bei übermässiger Schweißbildung verhindern. Im Kern geht's darum, dass die Kleidungsschichten vor Wind und Wetter schützen, und durch effektiven Feuchtigkeitstransport für ein angenehmes, wohltemperiertes Körperklima sorgen. Erfüllen Sport-Textilien diese Anfordungen nur unzulänglich, geht mangelnder Tragekomfort rasch auf Kosten der Gesundheit.

Moderne Synthetikfasern nehmen keine Feuchtigkeit auf, und verfügen überdies windichte, wasserdiche, atmungsaktive, thermoregulierende, antimikrobielle, elastische und pflegeleichte Eigenschaften. In diesem Sinne lohnt es sich, für gute Qualität lieber etwas mehr Geld auszugeben. Markenhersteller sind gegenüber billigen No-Name-Produkten eine Nasenlänge voraus, da sie in aller Regel Vorreiter in Sachen Forschung, Entwicklung und Innovation sind, sodass der Kunde die Gewähr hat, ein Produkt mit hervorragender Funktionalität zu erwerben.

Die Herbstsaison ist gekennzeichnet vom wechselhaften Wetter, das bisweilen erhebliche Temperaturschwankungen aufweist. Deshalb artet die Kleidungswahl manchmal zur unschlüssigen "Sisyphos-Arbeit“ aus. Um für alle Eventualitäten (trocken, nass, warm, kalt, windig) gerüstet zu sein, muß man schon haargenau überlegen, in welcher Montur gestartet bzw. was sicherheitshalber noch so alles mitgenommen wird. Während es frühmorgens und abends recht zapfig sein kann, wird es dagegen tagsüber häufig mild oder bei Sonnenschein sogar spätsommerlich warm. Ein Umstand, der nach einer sorgfältigen Auswahl an Assesoires verlangt.

Das Zwiebelschalenprinzip

Das Zwiebelschalenprinzip beschreibt eine Bekleidungsform, die für die kältere Jahreszeit in Frage kommt weil sie unschlagbare Vorteile bietet. Gemeint sind mehrere übereinander getragene Lagen an Kleidungsstücken, die durch zwischenliegende Luftschichten effektiver warm halten als wenige dickere Kleidungsstücke. Abgesehen davon kann man auf Wetterumschwünge bzw. subjektivem Kälteempfinden flexibel reagieren. Situationsbedingt kann die eine oder andere Lage darüber gezogen werden oder sich derer entledigen. Damit keine Wärme verloren geht und Feuchtigkeit rasch nach außen transportiert wird, ist eine funktionale Unterbekleidung unabdingbar. Neben High-Tech-Kunstfasern erzielt Merinowolle ebenfalls sehr gute Ergebnisse.

Was die optimale Thermoregulierung in den Kältemonaten anbelangt ist das Zwiebelschalenprinzip jeder anderen Bekleidungsform überlegen, da die zwischen den eng anliegenden Schichten die Luftpolster als "Warmhalte-Verpackung" isolierend wie wärmebildend wirken (solange an den Abschlüssen und Bündchen keine Kältebrücken bestehen).

Grundregel: besser mehrere dünne Lagen als wenige dicke Schichten!

  1. Schicht: Funktions-Unterwäsche
  2. Schicht: atmungsaktives Trikot / Sportbekleidung
  3. Schicht: warmes Wintertrikot
  4. Schicht: windabweisende Funktionskleidung
  5. Schicht: Regenschutz 

Als Außenschicht trägt man Westen oder Windjacken mit winddichten Reisverschlüssen, welche die Bewegungsfreiheit nicht allzu sehr einschränken. Sehr praktisch sind bei instabiler Wetterlage Kombijacken mit abtrennbaren Ärmeln. Durch den variablen Einsatzbereich ist man nicht nur auf überraschende Wetterereignisse gut gerüstet sondern die Jacken bieten auch für andere Freizeitaktivitäten brauchbare Verwendungsmöglichkeiten. 

Je nach Wetterlage und Tourdauer kommt Wechselwäsche, Regenschutz, Arm- Beinlinge, Windstopper-Trikot, Jacke, Handschuhe und Mütze in Betracht - und fertig ist das "Herbst-Outfit". Bei Arm- Knie und Beinlinge ist auf eine anschmiegsame und rutschfreie Passform zu achten, bei der die Bündchenabschlüsse nicht einschneiden (hindert Blutzirkulation). Auch wenn so manches (Ersatz-) Textil als Balast empfunden wird: sicher ist sicher, denn häufig kommt's unterwegs anders als man denkt. Ist eine ausreichende Thermoregulation gewährleistet, kann man Kälte, Wind und Regenschauern getrost die kalte Schulter zeigen. Auch deshalb, weil ein optimales Outdoor-Dress Erkältungskrankheiten mit lästigem Husten und Schnupfen einen Riegel vorschiebt.

In Sachen Feuchtigkeitstransfer hat sich Merinowolle bestens bewährt. Ganz besonderen Wärmeschutz benötigen die Gliedmaßen. Deshalb gehören warme, feste Winterstiefel und Handschuhe - ebenso wie eine wärmende Mütze die auch die Ohren bedeckt zum Basic-Outfit. Auch Schutzbrillen gegen Wind und Regen, Gesichtsmasken sowie Schals (Buff) und Stirnband leisten einen Beitrag die die Kälte fernhält.

Vom Scheitel bis zur Sohle

Obwohl man am Kopf (außer Ohren und Nase) kaum friert, wird etwa 30 % des Gesamtwärmehaushalts des Körpers hierüber abgegeben. Eine atmungsaktive Fleece-Mütze dämmt drohenden Wärmeverlust wirksam ein. 

Dem Funktionsunterhemd als erste Kleidungsschicht kommt wegen des direkten Hautkontakts eine besondere Schutzfunktion zu. Ihre Membrankonstruktion muss einerseits so viel Schweiß von der Haut abtransportieren damit kein Nässegefühl - sprich Kältebrücke - entsteht, andererseits einen Feuchtigkeitsfilm hinterlassen, der die Kühlung des arbeitenden Körpers reguliert. Innovative Kunststofffasern müssen demnach Alleskönner-Qualitäten verfügen.

Ein innen angerauhtes Trikot mit wind- und kältedichten Reißverschluss, Reflektionsstreifen für gute Sichtbarkeit und ggf. isolierenden Schulterpartien sorgt für wärmende Zirkulation und je nach Membranqualität für mehr oder weniger effizienten Feuchtigkeitstransport. Umso stärker der Wind bläst, desto unangenehmer (kälter) wird die Temperatur empfunden (Windchill-Effekt). Thermoshirts mit Windstoppereinsatz leisten wirksame Abhilfe. 

Gerade die unkalkuliebare Übergangszeit macht es nicht einfach, jedesmal die optimale Kleidungswahl zu treffen. Beispiel Radhose: drei Beinlängen - kurz, halblang, lang - stehen zur Wahl. Wird kurz gestartet, steckt im Zweifelsfall Knielinge/Beinlinge ein, um wenigstens die Knie vor dem kalten Luftstrom zu schützen. Die Wadenmuskulatur ist im Vgl. zu den Kniegelenken hingegen weniger kälteempfindlich. Trägerhosen sind trägerlosen Radler-Hosen klar überlegen, da sie nicht nach unten rutschen und womöglich den Becken- Nierenbereich dem kalten Fahrtwind preisgeben, was eine schmerzhafte Nieren- Blasenentzündung zur Folge haben kann. Trägerhosen, die die Nierengegend wärmen und einen Windstopper-Einsatz im Schritt haben schützen gegen Wind und Kälte.

Wichtig ist auch ein effektiver Regenschutz bzw. wärmende und atmungsaktive Jacke. Am kälteempfindlichsten sind die Extremitäten wie Hände und Füße dem Wetter ausgesetzt, weshalb gut gefütterte Handschuhe und "Fußwärmer" zur obligatorischen Winterausrüstung zählen. Um das sensorische Feingefühl für dosiertes Bremsen nicht zu verlieren, sollten die Handschuhe jedoch nicht zu dick sein. Fäustlinge können die Hände besonders warm halten, sind aber hinderlich bei der Bedienung von Bremsen und Schaltung. Alternativ gibt es auch Drei- oder Vierfinger-Handschuhe. Überziehschuhe schützen kälteempfindliche Füße, außerdem bieten sie zugleich einen wirksamen Regenschutz. Zusätzlichen Kälteschutz - insbesondere für Klickpedalschuhen (Kältebrücke) - bieten wärmende Einlegesohlen. 

Sind die Füße erst mal kalt, ist ein Aufwärmen während der Fahrt kaum mehr möglich. Lösung: dickere Socken, allerdings sollten sie in der Lage sein, den Schweiß abzutransportieren (Funktionsmem­bran). Finger weg von billigem Synthetikstoff, der brockt einem geruchsbelästigende Schweißfüße ein. 

Fallen die Temperaturen in den Keller, bieten elastische Überschuhe aus Neopren-Material mit PU-Beschichtung und verschweißten Nähten wirksamen Schutz vor Kälte und Nässe. Für Väterchen Frost gibt es auch "verschärfte" Fußwarmhalter aus dickerem Neopren-Material und gefüttertem Fleece-Innenstoff. Die dankbarste Lösung gegen kalte Füße sind wärmeisolierende Winterstiefel die zudem auch vor Nässe schützen.

Sobald die Temperaturen auf einstellige Grade purzeln, werden wieder Fleece- Softshelljacken, Arm- und Beinlinge, Thermohose, Windstopper, Regenhaut, Handschuhe, Mütze, wasserdichter Helmüberzug sowie Neopren-Überziehschuhe oder Winterstiefel hervor gekramt. In den Morgen- und Abendstunden kann es empfindlich frisch sein, wobei sich die Kälte in einer "gemessenen" und einer "gefühlten" Temperatur unterscheidet - letztere ist im übrigen fürs Wohlbefinden entscheidend.  

Beim Radfahren entwickelt der Körper durch verrichtete Kurbelarbeit Eigenwärme. Im Stillstand oder auf einer längeren Abfahrt (verminderte Wattleistung) sackt die Wärmeproduktion rasend schnell ab. Aber nicht nur das, denn speziell bei Abfahrten verschärft der sogenannte Windchill-Effekt den Auskühlungsprozess, bei dem die Temperatur bedingt durch den kühlen Fahrtwind kälter empfunden wird als sie es tatsächlich ist. Beispiel: bei einer Geschwindigkeit von 60 km/h und einer gemessenen Temperatur von 0 Grad Celsius wird diese als minus 9 Grad gefühlt! Der Windchill (engl.) - auch als Windfrösteln bekannt - beschreibt den Unterschied zwischen der gemessenen Lufttemperatur und der gefühlten Temperatur in Abhängigkeit der Windgeschwindigkeit (Fahrtwind). Wind bewirkt nichts anderes, als die beschleunigte Angleichung der Oberflächentemperatur des Körpers an die Umgebungstemperatur der Luft.

Wer Pausen einlegt bzw. eine Einkehr plant tut gut daran, ein Wechselshirt/Trikot parat zu haben, um das naßgeschwitzte Oberteil gegen trockenes Gewand zu tauschen. Folgt nach einem schweißtreibenden Anstieg eine längere Abfahrt, sollte auf dem Bergplateau eine Windstopper-Weste oder wärmende, windabweisende Jacke überziehen, zumal kühler Fahrtwind den Auskühlungsprozess beschleunigt (Windchill-Effekt). Wird der Schutz vor Kälte leichtsinnig vernachlässigt läuft Gefahr, sein Immunsystem zu schwächen, was einer Infektanfälligkeit Tür und Tor öffnet.  

Herrscht unbeständiges Wetter ist jederzeit mit Regenschauern zu rechnen, weswegen die Regenhaut zum unverzichtbaren Utensil zählt. Regenjacken aus wasserabweisenden, atmungsaktivem Material halten je nach Wassersäule mehr oder weniger trocken, ohne einen Hitzestau auszulösen. Zusammengefalltet mit winzigem Packmaß lässt sie sich problemlos in der Trikottasche verstauen. Das ganze hat nur einen Haken: je dichter das Material, desto weniger ist es schweißdurchlässig. Schweißtreibende Belastungsintensität begünstigt auf der Innenseite die Bildung von Kondenswasser mit der Folge dass die hautnahe Kleidungsschicht durchnässt (z.B. Baumwolle). Schon schmort man im eigenen Saft und kühlt schneller aus, weshalb noch mehr Energie nötig ist um den Körper aufzuwärmen.

Regenponchos haben den Vorteil, dass man sie bei plötzlich einsetzenden Regen in wenigen Sekunden übergezogen hat. Dazu schützt der Umhang auch den Rucksack. Ist der Regenschauer vorüber, kann der Umhang ebenso schnell wieder abgelegt und auf kleines Packvolumen zusammengerollt werden. In einer Fronttasche oder einem separaten Packsack ist er ruckzuck verstaut. Da Regen-Capes von unten her großzügig durchlüftet sind, kann sich kaum Wärme und Feuchtigkeit anstauen, wie das bei einer Regenjacke und Regenhose mit ergonomischer Passform der Fall ist. Preislich ist ein Regencape durch die simple Konstruktion mit sehr wenigen Nähten wesentlich günstiger, als die Kombi aus Regenjacke und Regenhose. Allerdings ist der Einsatzbereich des Regenponchos aus Funktionsgründen begrenzt. 

Die Atmungsaktivität (Dampfdurchlässigkeit) wird i.d.R. mit dem sogenannten MVTR-Wert (Moisture Vapor Transmission Rate) angegeben. Der Wert besagt, wieviel Gramm Dampf pro Quadratmeter Stoff innerhalb von 24 Stunden entweichen können. Faustregel: der MVTR-Mindestwert sollte 10.000 g nicht unterschreiten. Hört sich nach viel an, ist es aber gar nicht wenn man bedenkt, dass menschliche Schweißdrüsen bis zu 4 Liter pro Stunde (z.B. bei extremer Kraftanstrengung und heißer Außentemperatur) absondern. Im Extremfall entpräche dieser Schweißverlust 15 g pro Minute pro Quadratmeter, d.h. hochgerechnet auf 24 Stunden läge er bei 21 600 g je Quadratmeter. Mit Hilfe dieser Kennziffer lassen sich Qualitätsprodukte von minderwertiger Ware gut unterscheiden.  

Qualitativ hochwertige Regen- bzw. Hardshelljacken zeichnen sich durch wasser- winddichte, atmungsaktive und strapazierfähige Eigenschaften aus. Das Außenmaterial (überwiegend Polyester oder Polyamid) ist meist laminiert, besitzt abgedeckte Reißverschlüsse, versiegelte Nähte sowie anpassbare Ärmelbündchen. Das Innenfutter besteht häufig aus Polyester oder Nylon - eine ausrollbare Kapuze ist ein weiteres nützliches Detail. Die Wasserdichte gibt der Wassersäulen-Wert an. Je höher der Wert, desto dichter die Regenjacke. 

Softshell ist ein Stretch-Laminat aus zwei oder drei Gewebeschichten. Softshelljacken und -hosen bieten einen atmungsaktiven Schutz vor Wind und leichteren Niederschlägen. Das Laminat ist so aufgebaut, dass Wasser und Kälte kaum durchdringt, Schweiß und Feuchtigkeit aber dennnoch verdunstet. Bei Starkregen bzw. längeren Regenfahrten empfiehlt sich ein zusätzlicher Regenschutz. Funktionskleidung aus Softshell gibt es in unterschiedlichsten Dicken für jede Jahreszeit. 

Sehen und gesehen werden

Sehen und gesehen werden sind zentrale Voraussetzungen für die Sicherheit von Radfahrern im Straßenverkehr. Die schmale Silhouette (von vorne und von hinten) ist hautpverantwortlich dafür, dass Radfahrer von anderen Verkehrsteilnehmern relativ schlecht (spät) oder im Worse case Fall überhaupt nicht bzw. zu spät wahrgenommen werden. Dies gilt insbesondere dann, wenn schlechte Lichtverhältnisse wie beispielsweise Lichtreflektionen (nasse Straßen), eingeschränkte Sicht durch tiefstehende Sonne, Spritzwasser, Dämmerung oder Nebel herrschen. Umstände die sowohl die Sicht des Radfahrers als auch die Sicht der anderen Verkehrsteilnehmer beeinträchtigt. Dessen sollte sich der Radfahrer ohne Knautschzone grundsätzlich bewußt sein. Gerade das empathische Hineinversetzen in andere Verkehrsteilnehmer schafft Verständnis für deren Fahrverhalten.

Unter allen Umständen rechthaberisch auf die Vorfahrt zu beharren (z.B. wenn rechtsabbiegende Fahrzeuge die Vorfahrtsberechtigung ignorieren), kann verhängnisvolle Folgen haben. Schließlich hält der Radler statt ein robustes Blechkleid seine fragilen Knochen hin. 

Andererseits sind Radfahrer den Gefahren bei Nichteinhaltung des vorgeschriebenen Seitenabstands (1,5 Meter) überholender Fahrzeuge hilflos ausgeliefert. Auch wenn die neue Novelle der Straßenverkehrsordnung (StVO) von 2020 einen Mindestabstand 1,5 Metern vorschreibt, halten sich längst nicht alle Fahrzeuglenker daran. 

Wer heutzutage in der Dunkelheit ohne Licht Rad fährt, mag zwar "nur" ein Bagatelldelikt begehen, doch die Gefahr dabei übersehen zu werden oder selbst ein Hindernis oder Gefahrenstelle zu spät zu erkennen ist zweifellos extrem hoch. 

Neben den gesetzlichen Vorgaben für Lampen (Beleuchtungsvorschriften normiert der Paragraph 67a der Straßenverkehrszulassungsordnung) gilt das Augenmerk besonders der Kleidung mit Reflektorstreifenbesatz sowie diversen Accessoires, welche die Sichtbarkeit erhöhen, zu richten. Die preisgünstige Variante mit Signalwirkung ist im übrigen eine reflektierende Warnweste. 

Laut StVZO benötigen Fahrräder vorne ein weißes und hinten ein rotes Licht und jeweils Rückstrahler in den gleichen Farben. Wichtig: Das Frontlicht darf den Gegenverkehr nicht blenden, außerdem dürfen (LED-) Lampen nicht blinken sondern müssen konstant leuchten. 

In Paragraph 67 der StVZO wird geregelt, wie die lichttechnische Einrichtungen an Fahrrädern auszusehen haben. Demnach müssen Fahrräder: 

  • über einen Scheinwerfer und eine Schlussleuchte verfügen (Nennleistung mind. 3 W/6 V, Batterie mit Nennspannung 6V), wobei es nicht notwendig ist, dass beide Lichtquellen gleichzeitig einschaltbar sind
  • nur zulässige Lichtanlagen besitzen und diese müssen vorschriftsgemäß befestigt sein.
  • vorne weißes und hinten rotes Licht (Rückstrahler und Schlussleuchte) haben (mind. 250 mm über der Fahrbahn, gekennzeichnet mit einem „Z“)

Die StVZO sieht folgende Bussgelder vor:

  • Fahrrad ohne Licht bzw. defektes Licht 20 €
  • ...mit Gefährdung 25 €
  • ...es kam zum Unfall oder Sachbeschädigung 35 €

Folgendes Praxisbeispiel verdeutlicht wie wichtig die Sichtbarkeit des Radfahrers im Straßenverkehr tatsächlich ist:  Demnach ist laut ADAC eine dunkel gekleidete Person bei schlechten Lichtverhältnissen erst aus etwa 25 Metern Entfernung zu sehen. Eine hell gekleidete Person ist dagegen bereits aus etwa 40 Metern zu sehen, bzw. mit Reflektoren an Bekleidung oder Accessoires sogar ab ca. 140 Metern.

Im Vgl. dazu: Der Anhalteweg eines Autos errechnet sich aus Reaktionsweg + Bremsweg. Bei 50 km/h beträgt der Reaktionsweg ungefähr (50/10) x 3 = 15 Meter. Der durchschnittliche Bremsweg beträgt ca. (50/10) x (50/10) = 25 Meter. Somit käme das Fahrzeug nach 40 Meter zum Stehen. Allerdings gilt auch, dass die tatsächliche Länge des Bremsweges von verschiedenen Faktoren wie beispielsweise vom Straßenbelag, dem Zustand der Straße, dem Fahrzeug selbst sowie von der Stärke der Bremsbetätigung des Fahrers abhängt. Hinzu kommt die Reaktionszeit die von Fahrer zu Fahrer variiert.

Es gibt weitere Möglichkeiten, die eigene Sichtbarkeit signifikant zu erhöhen. Neuerdings bietet z.B. die 20 Euro teure "Knog Plus" - ein StVZO-zugelassenes, akkubetriebenes Fahrrad-Rücklicht - praktische Zusatzverwendungen. So lässt sich die Rückleuchte nicht nur an die Sattelstütze sondern auch an Taschen, Kleidung, Rucksack oder Fuß klipsen. Das mit bis zu 20 Lumen in Rot strahlende Leichtgewicht (Herstellerangabe 12 - 18 Gramm) erhöht die Sichtbarkeit also bei jeglicher Outdooraktivität in der Dunkelheit. Die Sattelstützenbefestigung hält die Leuchte magnetisch fest, weshalb das Lämpchen sekundenschnell abmontierbar ist. Der Klips dient gleichzeitig als Ladestecker, der an jede USB-Buchse vom Typ A angeschlossen werden kann. Einziges Manko: die Leuchtdauer von ca. 2 Stunden reicht nur für Kurztrips.

 Wer häufiger in der Dunkelheit mit dem Rad unterwegs ist kann Katzenaugen und/oder Speichenreflektoren dran zu klipsen, um auch seitlich eher aufzufallen. 

Verminderte Bodenhaftung

Rutschiger Asphalt, schlechte Sichtverhältnisse und früh einsetzende Dämmerung bergen für Radfahrer ein erhöhtes Gefahrenpotential. Auf laubübersähtem Untergrund können zu starke Bremsverzögerungen oder abrupte Lenkbewegungen unvermittelt in eine unkontrollierte Schlitterpartie ausarten. Zudem verlängert sich der Bremsweg, wobei eine beschlagene Brille zu allem Übel auch noch die Sicht vernebelt. Während der Erntezeit hinterlassen landwirtschaftliche Fahrzeuge (Bulldog-Gespanne, Mähdrescher etc.) häufig vom Feld auf die Straße mitgeschlepptes Erdreich.  

Das beachtliche Gefahrenpotential lässt sich durch diverse Maßnahmen maßgeblich entschärfen. Dazu gehört z.B. ein winterfestes Rad mit guter Beleuchtung und rutschfesten Reifen mit reduziertem Luftdruck. Radschuhe/Stiefel/Überziehschuhe und Handschuhe in leuchtenden Signalfarben erhöht die Sichtbarkeit - sprich Sicherheit. Sehr praktisch und günstig sind Reflektorbänder für die Hosenbeine. Auch für Rucksäcke gibt es Hüllen in reflektierenden Farben bzw. Reflektorenanhänger.

Wer sich unsicher fühlt, kann den Sattel leicht absenken (bis 2 cm), so dass man im Bedarfsfall mit beiden Füßen beim Fahren auf den Boden kommt. Das schafft mehr Kontroll- und Sicherheitsgefühl, wenn es einmal glatt ist.“ Dies erhöht das subjektive Sicherheitsgefühl und erleichtert die Balance, wenn man mal ins Schlingern geraten sollte.

Angepasste Fahrweise

Wenn's stürmt und regnet, dazu schlechte Sichtverhältnisse herrschen und laubbedeckte oder anderweitig verschmutzte Fahrbahnen weiteres Gefahrenpotential mit sich bringen, dann ist für Radfahrer erhöhte Vorsicht geboten. Widrige Bedingungen, die nach einer defensiven und aufmerksamen Fahrweise (Tempo drosseln, Abstand halten) verlangen. Ein angepasster Fahrstil (gesunde Selbsteinschätzung) zählt zu den wichtigsten Sicherheitskriterien. Laut StVZO müssen Radfahrer  – analog zu allen anderen Fahrzeugführern auch – ihre Geschwindigkeit den Verkehrs-, Straßen-, Sicht- und Witterungsverhältnissen und ihren persönlichen Fähigkeiten anpassen. Zudem dürfen Radfahrer immer nur so schnell fahren, das jederzeit ein sicheres Beherrschen des Fahrrads gewährleistet wird. 

Der eigenen Sicherheit zuliebe ist es immer hilfreich, sich in die Perspektive anderer Verkehrsteilnehmer hinein zu versetzen, um ggf. dessen Reaktionen "voraus zu ahnen". Für Radfahrer als schwächere Verkehrsteilnehmer gilt grundsätzlich: Der Klügere gibt nach!

Nach einem Urteil des Bundesgerichtshofs sind Städte und Gemeinden zwar verpflichtet, verkehrswichtige, innerörtliche Radwege im Winter regelmäßig von Schnee und Eis zu befreien. Allerdings ist aber auch der Radler seinerseits verpflichtet, seine Fahrweise auf die Wetterverhältnisse anzupassen.

Umso rutschiger die Fahrbahnoberfläche, desto behutsamer ist die Vorderradbremse zu dosieren, damit das Vorderrad nicht blockiert. Bei glattem Untergrund sollte mit größeren Gängen getreten (besonders beim Anfahren) werden, da durch geringeres Drehmoment das Hinterrad besser die Bodenhaftung (Traktion) behält. 

Sowohl bei Autofahrern wie Radfahrern gilt: Bei Nässe verlängert sich der Bremsweg! Ein frühzeitiges und sachtes Bremsen ist geboten.

Glatte Straßen, verschneitte Wege, Minustemperaturen - da gerät das Radfahren schnell zum schlingernden Hindernisparcour. In Bezug auf entstehende Glätte gibt die Reflexion des Lichtes ein guten Anhaltspunkt, denn umso glatter es ist, desto mehr spiegelt sich das Licht auf der Oberfläche.

Pflege & Wartung

Bevor die nasskalte - und damit auch verschleißfördernde "Saure-Gurken-Zeit" beginnt, macht es Sinn sein Vehicle auf seine Funktionstüchtigkeit zu überprüfen (Rund-Um-Sicherheitscheck). Wer technisch nicht so firm ist, sollte seinen fahrbaren Untersatz besser einem Radhändler/Fachwerkstatt anvertrauen. Kleine "Kundendienste" werden schon ab 30 Euro angeboten (zzgl. Materialkosten).

Bremsen sind sicherheitsrelevant, weswegen sie einwandfrei funktionieren sollten. Bremsbeläge unterliegen in der Nässe/Schmutz/Eis einem erhöhten Verscheiß. Ebenso sollte die Bereifung widerstandsfähig und "allwettertauglich" sein. Ist das Reifenprofil abgefahren oder sind an den Reifenflanken poröse Stellen oder Risse sichbar, sollte der Mantel getauscht werden. Wer seine Schläuche durch Dichtmilch ersetzt unterliegt einer wesentlich geringeren Defektanfälligkeit, dass man sich einen Platten einhandelt. Vermindeter Reifendruck vergrößert sich die Auflagefläche was den Grip und den Fahrkomfort erhöht. Durch das stärkere Walken erwärmt sich der Reifen besser, was den Reifengummi geschmeidiger macht und damit die Haftreibung (Grip) verbessert. 

Grobe Verschmutzung entfernt man idealerweise gleich nach Rückankuft von einer Tour. Bei Nässe, Schmutz und Schlammeinsätzen hat die Säuberung der Antriebs sowie das Fetten der Kette Priorität. 

Checkliste

  • Luftdruck der Reifen reduzieren  (Mindestdruck ist auf der Reifenflanke angegeben)
  • Antriebsstrang regelmäßig reinigen/ölen (Kette, Kettenblätter, Ritzelpaket, Schaltröllchen) 
  • Leichtgängigkeit der Bowdenzüge prüfen
  • Bremsbeläge / Bowdenzüge checken
  • Beleuchtung - Akku-Ladezustand prüfen
  • Schutzbleche anbringen (schmutzabweisend)

  • Gangschaltung exakt justieren

  • Reifenzustand (ggf. Mäntel erneuern)

Nässe, Streusalz und Verschmutzungen führen zu höherem Verschleiß an Lagern, Schalt- und Bremskomponenten, Korrosion und Funktionseinbußen, etwa in mechanischen Schalt- und Bremszügen. Bremsen, Reifen und Antriebsstrang benötigen deshalb sorgfältige Pflege und Wartung. Die Kette sollte regelmäßig gesäubert und gefettet werden. Wer seine Kette regelmäßig mit einem öligen Lappen sauberwischt, entfernt Salzreste und beugt Rostbildung vor. Der Einsatz spezieller Pflegemittel vermeidet Korrosionsbildung.

Bei Verwendung von Hochdruckreinigern auf Folgendes achten: Barzahl stark reduzieren (Wasserstrahl mit schwachem Spritzdruck - portable Rad-Hochdruckreiniger verfügen i.d.R. einen Einstellbereich zwischen 20 - 110 bar). Abstand halten und den Strahl nicht direkt auf Lager, Dichtungen, Naben, Kette, Schriftzüge etc. richten. Nur als Vorwäsche für's Grobe nutzen. Danach folgt sanfte Handwäsche mit Schwamm, Lappen), ggf. unter Zugabe von Schmutz- und fettlöslichem Reinigungsmittel.

Reifen sammeln Wasser und Schmutz auf, und schleudern es durch Rotation der Laufräder (Gravitationskraft) Richtung Rahmen, Dämpfer (MTB's) und die Kleidung des Fahrers. Wer bei regnerischem Wetter ohne Schutzblech unterwegs ist kennt das leidige Problem verschmutzter Kleidung, die Schlammspritzer verursachen. Ohne Nylon-Überziehhose wird bei längeren Regenfahrten die Radhose im Gesäßbereich durch das aufgeschleuderte Spritzwasser des Hinterreifens durchnässt. Schutzbleche, die es sowohl als flexible Steckversion als auch Festmontagen-Variante gibt, verhindern hochspritzendes Schmutzwasser. 

Vorteil eines Steckradschutzs: je nach Bedarf ist es rasch an Rahmen, Sattelstütze oder Gabel montiert bzw. kann ebenso schnell wieder entfernt werden. Um einen optimalen Spritzschutz zu erzielen, kommt es auf die exakten Maße des Schutzblechs an (Laufradgröße und Breite der Bereifung). Es gibt aber auch variable Modelle, die für sämtliche Laufradgrößen – von 26-Zoll- über 27,5-Zoll- bis hin zu 29-Zoll-Bikes – geeignet sind. Hier muss dann nur auf die passende Reifenbreite geachtet werden, um einen optimalen Spritzschutz zu haben. Hier geht's zum Artikel unseres Medienpartners <aktiv Radfahren>: "So stellen Sie Schutzbleche richtig ein"

E-Bikes und Pedelecs brauchen im Herbst und Winter übrigens eine Sonderbehandlung. Bei Kälte lässt die Leistungsfähigkeit des Akkus nach, die Reichweite sinkt. Wer keinen Platz in der Garage hat, kann den Akku mit speziellen Neoprenhüllen vor Kälte schützen. Wird das E-Bike länger abgestellt, sollte der Akku entnommen und warm gelagert werden.  

Bei eiskalten Temerpaturen entlädt sich der Akku deutlich schneller, weshalb die reduzierte Reichweite besonders bei längeren Touren immer im Blick bleiben. 

Auch wenn es in Deutschland keine Helmpflicht gibt, sollte der verantwortungsbewusste Radfahrer zum eigenen Schutz unbedingt einen Radhelm tragen. Kommt man zu Sturz und knallt auf den Kopf, bleibt nur noch Glücksfee Fortuna und der Helm als finale Pufferzone.