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Leinenradweg

Streckendaten
Rundkurs
Ausgangspunkt: Breitenberg (Meereshöhe: 692 m)
Endpunkt: Breitenberg
Streckenlänge: 41,9 km
Höhenmeter: 710 hm (empfohlene Fahrtrichtung)
Eckdaten
Start: Breitenberg
Untergriesbach >> Hauzenberg
Streckenlänge: 41.9 km
Gesamtsteigung ↑ 710 hm
Gesamtgefälle ↓ 710 hm
Streckengrafik
Bewegen sie ihren Cursor auf dem Höhenprofil, wird interaktiv oben auf der Streckengraphik die geographische Position eingeblendet.
Streckenbeschreibung
Der Leinenradweg gilt angesichts der hügeligen Topographie als anspruchsvolle Radtour, die in einem Rundkurs durch das Wegscheider Land einschließlich eines 5.3 km langen Abstechers durch das österreichische Mühlviertel - verläuft. Die Radwegbezeichnung bezieht sich auf den einstigen Flachsanbau, der in dieser Gegend weit verbreitet war und über viele Jahre hinweg einen bedeutsamen Wirtschaftszweig darstellte.
Der Leinenradweg führt auf 42 Kilometer durch eine stille, ursprünglich gebliebene Naturlandschaft, und passiert in der Umgebung des Marktes Wegscheid stattliche Bauernhöfe, die für diese Region typisch sind. Kramerschlag, Meßnerschlag und das weit verstreute Meßnerschlägerweide sind Dörfer, die fast ständig in Sichtweite des Grenzbaches durchfahren werden.
Im Grenzort Kohlstatt (KM 34.1) wird die Landesgrenze zum Österreichischen Mühlviertel wo die Strecke zwischen Wiesen- und Feldlandschaften weiter verläuft. Über den Finsterbach, der hier die Grenze bildet, führt die Route - vorbei an einer alten Mühle - nach gut 5 km wieder auf Bayerisches Staatsgebiet, von wo es zurück nach Breitenberg noch 2.6 km sind.
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© ILE-Abteiland |
Von der Gemeinde Breitenberg führt eine steile Straße hinunter in den weiten Talkessel von Gegenbach, wo sich ein schönes Naturbad sowie ein sehenswertes Webereimuseum befindet. Für den Leinenradweg-Radler sollte der Museumsbesuch zum "Pflichtbesuch" gehören. Ein unübersehbares großes Werbeplakat weist am Straßenrand auf das Breitenberger Weberei-Museum hin. "Willst leben, musst weben!" lautete damals die Lebensweisheit der Einheimischen, denn die kargen Erträge machten das (Über-) Leben im Bayerischen Wald äußerst hart. So ist es der Leinenweberei zu verdanken, dass Wegscheid im Jahre 1360 zum Markt erhoben wurde.
Der Flachsanbau und die Weberei war viele Bewohner von Breitenberg die einzige Existenzgrundlage, zumal die Leinen aus Breitenberg nicht nur im Bayerischen Wald sondern sogar in ganz Europa gefragt war. Um dieses wichtige Gewerbe und die Tradition in Erinnerung zu behalten, wurde 1983 im Breitenberger Ortsteil Gegenbach das Webereimuseum gegründet.
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© ILE-Abteiland |
Die Gebäude wurden an verschiedenen Orten im Bayerischen Wald abgebaut und hier in Breitenberg originalgetreu wiederaufgebaut. So erhält man authentische Einblicke wie das (harte) Leben am Land früher war. Das fängt von den wiederaufgebauten Höfen an, geht über detailgetreue Einrichtung - bestehend aus alten Bauernmöbeln - bis hin zu den Traditionsfesten die in Breitenberg gefeiert werden. So gilt das alljährliche Dreschfest Anfang September als Höhepunkt des Museumsjahres.
Doch das Webereimuseum ist viel mehr, als eine bloße Sammlung verschiedenster Gegenstände. Hauptsächlich geht es um die Weberei und das alte Handwerk. Neben vielen Ausstellungsgegenständen im Weberemuseum wird das alte Handwerk detailgetreu nachgestellt. Dazu wird der Flachs sowie Getreidesorten auf dem Freigelände rund um das Museum angebaut. Gewebt wird selbstverständlich noch auf den alten Webstühlen, die – nach kurzer Einführung vom Fachpersonal – auch von Besuchern bedient werden können.
Danach folgt ein 2.4 km langer Anstieg (104 hm) hinauf auf die Hochfläche um Rastbüchl. Dort oben genießt man einen herrlichen Überblick über die „Bucklige Welt“ zwischen Breitenberg und Sonnen. Statt geschlossener Ortschaften bekommt man in dieser Gegend überwiegend Einzelgehöfte zu Gesicht, dessen Höfe sich in aller Regel inmitten der Grundstücke befinden.
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© ILE-Abteiland |
Ursprüngliche Natur und malerische Dörfer – hier kommen Radfahrer auf ihre Kosten. Kurz nach Breitenberg fährt man nach Gegenbach. Weiter geht es über die hügelige Landschaft, immer wieder bieten sich schöne Aussichten auf das Dreisesselmassiv. Nach der Durchfahrt durch Sonnen radelt man vorbei an Draxlweg und Stüblhäuser, bevor man dann in ein lichtes Waldstück kommt. Nach Pumpenhäuser geht es auf einem Waldweg durch einen schönen Mischwald. Danach werden die Hügel weiter, ehe man nach Kasberg den Markt Wegscheid erblickt.
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© ILE-Abteiland |
Nun fährt man durch Wegscheid, bevor man bei Jägermühle den südlichsten Punkt des Radwegs erreicht hat und auf einem Feldweg an einem Kanal entlang radelt. Nach dem Überqueren der Hauptstraße geht es idyllisch ganz nah an der Österreichischen Grenze weiter. Nach Meßnerschlag und Meßnerschlagerwaide führt die Teerstraße durch ein Waldstück. Ab Kohlstatt läuft der Radweg auf österreichischer Seite weiter, ehe man nach wenigen Kilometern wieder kurz vor Breitenberg nach Deutschland zurückkehrt.
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© ILE-Abteiland |
Der anspruchsvolle Radweg führt durch die interessante Kulturlandschaft im Wegscheider Land und dem österreichischen Mühlviertel, wo der Flachsanbau und die Weberei eine große Rolle spielten. Auf der verkehrsarmen Rundstrecke kann man immer wieder besondere Ausblicke auf die Bayerwald- und Böhmerwaldberge sowie die fernen Gipfel der Alpen genießen. Der Radweg ist nur in der beschriebenen Richtung ausgeschildert.
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© ILE-Abteiland |
Eine kurze Abfahrt führt direkt zum Bade- und Freizeitzentrum Gegenbach, das zu einer Pause verlockt. Am 2. Oktober 2009 wurde der Badeweiher mit samt seiner Infrastruktur offiziell eingeweiht. Der Badeweiher verfügt einen aufgeschütteten Sandstrand mit Steg, Beach-Volleyplatz, eine Kinder-Seilbahn, Umkleidekabinen etc. Um einem etwaigen Algenproblem zuvor zu kommen, wurde dem Badeweiher einen Klärweiher vorgeschaltet, aus dem gesäubertes Wasser in die Badeanlage abfließt.
Ein Werbeplakat am Straßenrand weist z.B. auf das Breitenberger Weberei-Museum hin. "Willst leben, musst weben!" lautete damals die Lebensweisheit der Einheimischen, denn die kargen Erträge machten das (Über-) Leben im Bayerischen Wald äußerst hart. So ist es der Leinenweberei zu verdanken, dass Wegscheid im Jahre 1360 zum Markt erhoben wurde.
Die Weberei war im Unteren Bayerischen Wald ein existientiell wichtiger Gewerbezweig. Das Museum soll verhindern, dass das harte Leben der in ärmlichen Verhältnissen lebenden Bevölkerung im 18/19. Jhrd. in Vergessenheit gerät. Neben bemalten Bauernmöbeln in dem alten bäuerlichen Anwesen sind Geräte zur Flachsverarbeitung, Weberei, Färberei und zum Blaudruck ausgestellt.
Personalausweis mitführen!
Rund um Breitenberg genießt man traumhafte Ausblicke auf das Dreisessel- Plöckenstein- Massiv.
Auf halbem Weg zwischen Breitenberg und Wegscheid wird in Kohlstatt in 2 km Entfernung der Aussichtsberg Friedrichsberg passiert. Die hart erarbeiteten "Bonus-Höhenmeter" zahlen sich auf "Heller und Pfennig" tatsächlich aus - versprochen! Wer die atemberaubende Naturlandschaft des Wegscheider Landes aus der Vogelperspektive betrachten möchte, bekommt auf dem 930 m hohen Friedrichsberg die perfekte Gelegenheit dazu. Ein phänomenales Panorama, das man sich auf dem 22 m hohen Aussichtsturm keinesfalls entgehen lassen sollte, zumal das einzigartige Gipfelerlebnis nur 2 km von der Originalroute des Leinenradwegs entfernt liegt und die Höhendifferenz von 90 hm überschaubar bleibt.
Der kegelförmige Berg stellt nicht nur die höchste Erhebung der Marktgemeinde Wegscheid sondern sogar vom gesamten Landkreis Passau dar. Wenn bei Föhnwetter gute Fernsicht herrscht, zeigt sich am Horizont die gezackte Alpen-Nordkette.
Mitten durch die beiden Ortsteile von Kohlstatt (KM 37) verläuft die Landesgrenze zu Österreich. Weiße Grenzsteine markieren in die Wiesenhängen den Grenzverlauf, bevor sich eine schattige Waldpassage anschließt. Routenhinweise locken ins Oberösterreichische Mühlviertel. Abgesehen davon lockt auch der Gasthof zur Einkehr.
In Kohlstatt zweigt der lohnenswerte Abstecher zum Friedrichsberg ab.
Friedrichsberg
Wer genügend Zeit im Gepäck hat und "Gipfelstürmer-Ambitionen" hegt, setzt seiner Tour zum nahe gelegenen Friedrichsberg ein Sahnehäubchen auf. Der beliebte Aussichtsberg ist mit 930 Meter Höhe die höchste Erhebung vom Landkreis Passau. Auf dem 22 m hohen Aussichtsturm gibt der Friedrichsberg sein herrliches Panorama über Bayerwaldgipfel, zum Böhmerwald, dem Dreisessel, ins Mühlviertel und bei Föhnwetter sogar bis zur Alpenkette frei die sich vom Toten Gebirge bis zum Kaisergebirge erstreckt.
Im hiesigen Dialekt wird der Friedrichsberg liebevoll der “Feicht-Hiasl” genannt. Der Aussichtsturm ist in dieser Region nicht nur ein touristisches Highlight, sondern auch für die einheimische Bevölkerung eine bedeutsame Freizeitattraktion.
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© Markt Wegscheid |
Der heutige Turm hatte bereits drei Vorgänger. So baute 1930 ein Lehrer aus Thalberg mit Schulbuben auf einem Baum des Berggipfels eine Aussichtsplattform, welche über einen sogenannten Steigbaum zu erreichen war, wie es auf einer Schautafel im Holzpavillon geschrieben steht.
Der erste „richtige“ Turm wurde 1938 errichtet.
1969 bauten die Thalberger auf Initivative des früheren Landrats Robert Muthmann einen neuen Holzturm aus Holz.
1994 erfolgte in Zusammenarbeit mit dem Waldverein ein abermaliger Neubau in Stahlkonstruktion - so wie er bis heute unverändert zu sehen ist.
Der herrlich gelegene Rastplatz" Josl-Platte" lädt zum gemütlichen Verweilen und Genießen mit traumhaft schönen Rundblick ein. Im Holzpavillon unterhalb des Gipfels informieren Schautafeln über die Gemeinden Wegscheid, Breitenberg, Sonnen, Nebelberg und Kollerschlag.
Anfahrtsbeschreibung: Ein Sträßchen führt von Kohlstatt nach Thalberg, wo man auf halbem Weg auf die beschilderte TRANS BAYERWALD Route trifft. Kurz vor Thalhof im spitzen Winkel links Richtung Parkplatz abbiegen. Während die TRANS BAYERWALD nur wenige Hundert Meter später links abzweigt (Wegweiser siehe oben) kurbelt man geradeaus zum Parkplatz, von wo ein unaspaltierter Forstweg zum Friedrichsberg hinaufführt. Da man sich ohnehin auf einer Höhe von ca. 830 m befindet sind bis zum Gipfel nur 100 hm zu bewältigen.
Der herrlich gelegene Rastplatz" Josl-Platte" lädt zum gemütlichen Verweilen und Genießen mit traumhaft schönen Rundblick ein. Im Holzpavillon unterhalb des Gipfels informieren Schautafeln über die Gemeinden Wegscheid, Breitenberg, Sonnen, Nebelberg und Kollerschlag.
Anfahrtsbeschreibung (900 m Länge, 90 hm): Kurz vor dem Weiler Thalberg biegt man im spitzen Winkel links auf das Sträßchen Richtung Parkplatz ab. Nach dem Parkplatz setzt sich ein Schotter-Wiesen-Weg fort und passiert den schön gelegenen Rastplatz" Josl-Platte".
Der finale Anstieg erfolgt auf einem 300 m langen, steilen Waldpfad (Steigung 22%). Wer sich nicht unbedingt die Kante geben bzw. Kräfte sparen möchte für den empfielht sich sein Vehicle stehen zu lassen und die letzten Gipfel-Höhenmeter in aller Ruhe zu Fuß zu bewältigen.
Bild: Uwe Neumann - passionierter Mountainbiker und Buchautor - mit seinem neuen Werk »Genussradeln im Bayerischen Wald«. Für Radfahrer, die nach neuen Strecken, Informationen und spannende Geheimtipps suchen eine unverzichtbare Lektüre.
Wegscheid
Herzlich Willkommen in Wegscheid - das Empfangsschild am Straßenrand wird freudvoll zu Kenntnis genommen. Nach dem Friedhof wird schräg rechts versetzt in die Dreisesselstraße abgebogen, die nach 700 Meter auf die Kasberger Straße trifft. Kurzzeitig geht es auf die viel befahrene Passauer Straße (B 388), die nach dem Marktplatz schräg links versetzt in die Bahnhofstraße abgzweigt (Vorsicht: das kleine Radwegeschild ist im leichten Gefälle bei höherer Geschwindigkeit leicht zu übersehen).
Der staatlich anerkannte Erholungsort im Südlichen Bayerischen Wald liegt wie Breitenberg ebenfalls auf einem Hochplateau (718 m). Egal von welcher Fahrtrichtung der liebliche Ort angesteuert wird - ob auf dieser Route oder der TRANS BAYERWALD - man sieht sich immer mit einem Anstieg konfrontiert.
Marktplatz Wegscheid. Kurz darauf heißt es aufpassen, um den Links-Abzweig von der Passauer Straße in die Bahnhofstraße nicht zu verpassen.
Bild: das "Bayernbike-Recherche-Team" beim kulinarischen Verwöhnprogramm und gemütlichen Plausch mit der sympathischen Tourismusdame der Marktgemeinde Wegscheid.
Die Marktgemeinde Wegscheid (5 579 Einwohner) ist nach Untergriesbach die zweitgrößte Ortschaft welche der »Donau-Moldau-Radweg« auf seiner 64 km langen Route durchkreuzt. Zur Gebietsreform (1972) ging der frühere Landkreis Wegscheid im Landkreis Passau auf.
Das Tourismusbüro befindet sich im Rathaus, Marktstraße 1 direkt neben dem Marktplatz.
Fahrrad-Reparaturstation Wegscheid
Die Fahrrad-Reparaturstation befindet sich an der Sparkasse in Wegscheid
Ausstattung
- Kreuzschlitzschraubendreher
- Torxschlüssel Set
- Reifenheber
- Einmaulschlüssel
- Doppelmaulschlüssel
- Inbusschlüssel Set
- Pedalschlüssel
- Speichenschlüssel
- Reifenheber
- Pumpe mit Adapter für alle Ventile
Kaum wurde die Marktgemeinde hinter sich gelassen taucht man wieder mitten in die Natur hinein. Da die Berggipfel des südlichen Bayerischen Waldes in Richtung Donautal allmählich an Höhe verlieren, sticht der kegelförmige Friedrichsberg mit 930 Meter als höchste Erhebung vom Landkreis Passau umso höher aus der Landschaft heraus.
Herrliche Aussicht vom Friedrichsberg
Die Gemeinde Breitenberg (695 m) hat 2 083 Einwohner und liegt im Schnittpunkt des sogenannten Adalbert-Stifter-Land und Wegscheider Land am "östlichen Zipfel" des Passauer Landes. Zugleich ist der Ort auch die östlichste Gemeinde Bayerns. Vorbei an der barocken Pfarrkirche St. Raymund und die historische, mit einem Wasserrad angetriebene Hammerschmiede folgt die nächste rasante Gefällstrecke.
In Breitenberg kreuzt sich der Leinenradweg, der dem Webereihandwerk gewidmet ist und durch das Passauer Land via Sonnen - Wegscheid - Kohlstatt - Grenzübergang 'Hartl-Mühle' - entlang der bayerisch-österreichischen Grenze verläuft, mit dem Donau-Moldau-Radweg. In diesem Streckenabschnitt wird des öfteren die Sicht auf das 1.330 Meter hohe Dreisesselmassiv frei.
Das Bergpanorama des Bayerischen Wald und Böhmerwald kann man bei voller Fahrt gar nicht genussvoll genug aufsaugen, weshalb sich Pausenstopps an exponierten Stellen anbieten, um die verschwiegene Landschaft im Ruhepuls optimal wirken zu lassen.
Die Route passiert die <Baptist-Kitzlinger-Mattenschanze> nahe Breitenberg - „Heimatschanze“ von Olympiasieger Michael Uhrmann.
Der Leinenradweg verläuft kurzzeitig auf der identischen Wegstrecke des Donau-Moldau-Radweg. Auch die MTB-Langstreckenroute der TRANS BAYERWALD (Nord, 2. Etappe) wird mehrmals gekreuzt (u.a. Breitenberg, Wegscheid). Das Wegweisungsschild (Pfeil) ist gut zu erkennen.