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42. Ötztal-Radmarathon 9. Juli 2023
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© Ötztal Tourismus |
Grenzen verschieben, Träume erfüllen – das legendäre Leitmotiv des Ötztal-Radmarathons hat sich in vielen Köpfen von Radsportlern wie ein Tattoo eingebrannt. Wer beim 42. Auflage des Ötztal-Radmarathon am 9. Juli 2023 den sogenannten Ritterschlag der internationalen Radsportszene erhalten möchte ist sich sehr wohl bewußt, möglich früh mit dem sturkturierten Training zu beginnen. Nachdem die Anmeldung zum Losverfahren längst verstrichten ist, läuft vom 1. bis 28. Februar 2023 das Losverfahren für den 42. Ötztal-Radmarathon. Insofern spricht man beim Ötztaler nicht von Teilnehmern sondern von "Bewerbern". Um letzten Endes tatsächlich einen der begehrten 4.000 Startplätze zu ergattern, braucht es also erst des Losglücks, um - so paradox es klingen mag - sozusagen ein "Anrecht" für den für Quälspaß³ auf allerhöchstem Niveau zu erwerben. Rein rechnerisch liegen die Chancen dafür bei 1:5, da rund 20.000 "Radsportverrückte" um eine Starterlaubnis "buhlen". Gehört man zum erlauchten Kreis der "Auserwählten" steht fest, dass es eines geduldigen Formaufbaus bedarf der fortan den Lebensmittelpunkt bestimmt. Neben Berufs- und Privatleben verlangt das hehre Ziel maßgeblich nach einem straff organisierten Zeitmanagement. An sich schon ein Kuriosum: man bürdet sich etwas freiwillig auf, das einem hartes Training, Disziplin, Schweißtribut bis hin zu einem gesunden Lebensstil und Verzicht auf eine Lebensweise die dem Formaufbau zuwiederläuft und obendrein eine Stange Geld kostet. Dass der Quälspaß³ nicht nur des Losglücks und exzellenter Kraftausdauer bedarf, sondern darüber hinaus die Startgebühr ( € 169,00) sowie Hotel, Logie und Reisekosten ein Loch ins Portemonnaie reißt zeigt einmal mehr, wie stark Leidenschaft und Irrationalität miteinander verwoben sind. Die Erklärung liegt auf der Hand: Emotionen beeinflussen Entscheidungen und übernehmen mitunter sogar das Verhaltensregiment.
Im Winter stellenweise bis zu 10 Meter hohe Schneewände, im Sommer ziehen Vierbeiner wie Schafe, Kühe, Steinböcke und Murmeltiere am Timmelsjoch über die Hochgebirgsweiden. Doch so faul wie die Kühe auf der Haut liegen, braucht es der geneigte Radsportler den flauschigen Rindern nicht gleich zu tun - vor allem wenn das überraschende Losglück per e-Mail ins Haus flattert. Sind die Würfel gefallen ("alea iacta est" wie einst Julius Caesar im Jahre 49 v. Chr. wichtige Entscheidungen zu sagen pflegte), ist höchste Eisenbahn mit dem gezielten Formaufbau zu beginnen. Umso mehr, als dass der gewohnte Termin Ende August Geschichte ist. Demzufolge findet der populäre Radsportklassiker künftig immer am zweiten Sonntag im Juli statt, weswegen die Hochform fast 8 Wochen früher als bisher üblich erreicht sein muss. Will man mit einer halbwegs passablen Finisherzeit sein Ego besänftigen, der kommt künftig an einer Trainingsvorbereitung in der kälteren Jahreszeit wohl oder übel nicht mehr vorbei.
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Das Teilnehmerlimit beträgt 4.000 Sportler. Die prozentuelle Verteilung der zu vergebenden Startplätze auf die Gruppierungen (a) Einzelstarter, (b) Minigruppen und (c) Teams erfolgt erst nach Ende der Registrierungsphase und richtet sich nach dem realen Wert der Registrierten.
Der Veranstalter behält sich die Vergabe von bis zu 500 Startplätzen für Sponsoren, Medien usw. vor. Dieses Kontingent bleibt von der Verlosung unberührt und zählt als Sonderstartplatz. Dazu werden weitere 500 Startplätze in Kombination mit angebotenen Pauschalbuchungen vergeben.
In diesem Sinne: träume nicht dein Leben sondern lebe deinen Traum! Wem die Glücksfee hold war, der darf am 9. Juli 2023 seine Power zeigen. Wie lautet so treffend einer der sarkastischen Slogans auf der Strecke: »Die fetten Jahre sind vorbei«.
Termine und Fristen
Registrierung: 01.11. bis 30.11.2022
1. Verlosung: Mitte Dezember 2022
Zahlungsfrist 1. Verlosung: Sonntag, 15. Jänner 2023
2. Verlosung: Mitte Februar 2023
Zahlungsfrist 2. Verlosung: Sonntag, 05. März 2023
Startplatzübertragung: 13.03. - 07.04.2023
Stornierung ohne Stornoversicherung: bis 12.05.2023
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Bild: Für jeden Teilnehmer ist die Durchquerung des Tunnels kurz vor dem Streckenzenit am Timmelsjoch jener entscheidende Moment, wo der Frosch buchstäblich ins Wasser springt. Das sogenannte Licht am Ende des Tunnels erlebt der Ötzi-Teilnehmer - teils in Trance - in einer unvorstellbaren Dimension, die einem glasklar vor Augen führt wie sehr sich Hartnäckigkeit, Ausdauer und Willenskraft bezahlt machen. Die Tunneldurchquerung kurz vor der Passhöhe des Timmelsjochs (2.509 m) reißt die Fahrer nach stundenlanger stoischer Bergfahrt aus der "Psycho-Bubble". Jene Phase bei der einem urplötzlich bewusst wird den Ötztaler mit an Wahrscheinlichkeit grenzender Sicherheit zu finishen. Ein Geistesblitz, der unverzüglich eine Glückshormonschwemme auslöst. Nach stundenlanger Ausdauerschlacht, wenn die Beine, das Gesäß und der Rücken rebellieren und man sich mental angeknockt fühlt, ist diese Erkenntnis wahrlich ein erlösendes Momentum, zumal meistens sowieso nur noch die unbeugsame Willenskraft das Leistungsniveau aufrecht erhält. Die (Vor-) Freude bekommt auf dem Dach des Ötztalers ihren ersten Schub. Absolut verdient, denn schließlich hat man den schmalen Grat zwischen Bestleistung und drohender Überbelastung (Laktatüberschuß) so clever dosiert bzw. gemanagt, dass ein "Knock Out" kaum mehr zu befürchteten ist.
Bild: Der Autor weiß wovon er schreibt (6 x gefinisht)
Rückschau auf den Ötztaler 2021
„Ich habe einen Traum“ - so lautet der bekannte Leitspruch des Ötztaler Radmarathons. Der Wahl-Kärntner Johnny Hoogerland aus den Niederlanden erfüllte sich beim Jubiläums-Ötztaler seinen Sieges-Traum, der den Kärntner Hans-Jörg Leopold und den Italiener Mattia De Marchi auf die Plätze verwies. Bei den Damen triumphierte wie zuletzt 2019 abermals souverän die Deutsche Christina Rausch.
Der Wettergott meinte es mit den Teilnehmern des 40. Ötztaler Radmarathons gnädiger als von den "Wetterfröschen" vorhergesagt. Auch wenn's bitterkalt war, blieb das gefürchtete „Sauwetter“ den Teilnehmern zumindest bis zum späten Nachmittag erspart. Um 6:30 Uhr standen "nur" 2.751 Teilnehmer - von ursprünglich 4.023 Angemeldeten - aus 32 Nationen bei rund fünf Grad Celsius sozusagen auf der Matte. Die miserable Wetterprognose mit möglichen Schneefällen war wohl zuviel des Guten, sodass es viele vorzogen lieber das warme Bett zu hüten, anstatt sich in einen sportlichen "Überlebenskampf" mit ungewissem Ausgang zu begeben. Verschärfend wirkte sich die Umleitung über das Haiminger Sattele aus, die wegen eines Felssturzes auf der Kühtaistraße 10 Kilometer plus 250 Höhenmeter drauf sattelte, was den Kampf über die vier Pässe Kühtai, Brenner- und Jaufenpass sowie das Timmelsjoch nicht einfacher machte. Schlussendlich erreichten 2.261 ausgemergelte Radsportler - eine der niedrigsten Finisherquoten überhaupt - das Ziel in Sölden und verwirklichten somit ihren persönlichen Traum.
Nach einer längeren Verfolgungsjagd und mit einer grandiosen Fahrzeit von 7:21,01 Stunden kam ehemalige World-Tour-Profi Johnny Hoogerland aus den Niederlanden als Erster in Sölden an, und kürte sich zum Sieger des 40. Ötztaler Radmarathons. „Das war ein super Tag für mich! Schon beim ersten Anstieg habe ich gemerkt, dass ich super Beine habe und ich war nie am Limit. De Marchi war super stark am Jaufenpass und am Timmelsjoch wusste ich, dass ich ihm schnell folgen muss. Die letzten fünf Kilometer waren dann sehr hart, ich bekam noch Krämpfe. Aber das ist so ein sensationeller Sieg für mich, ich habe Gänsehautstimmung“, so der Wahl-Kärntner.
Zum Palmares von Hoogerland, der seit drei Jahren in Velden ein Hotel betreibt zählt auch folgende Geschichte: er bestritt 2011 seine erste Tour de France und eroberte gleich fünf Mal das Bergtrikot! Bilder von der damaligen 9. Etappe gingen um die Welt, als er mit Juan Antonio Flecha das Spitzenduo bildete und von einem Begleitfahrzeug abgedrängt wurde. Hoogerland stürzte dabei in einen Stacheldrahtzaun und kämpfte sich danach blutend ins Ziel.
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Zieleinfahrt des Letztklassierten Konrad Amann im strömenden Regen. Die unvorstellbaren Strapazen können manchmal nicht mal die Teilnehmer selbst in ihrer Gänze erfassen, so surreal und irreal wirkt sich der Wahrnehmungsprozess des sportlichen Überlebenskampfes aus. Nicht ohne Grund wird von vielen Leidgeprüften gesagt, dass man als anderer Mensch ankommt als man voher war.
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© Ötztal Tourismus |
Bild: der Letzte von 2.261 Helden erreicht sein Ziel.
Im Kampf um die weiteren Podiumsplätze schaffte der Kärntner Ex-Profi Hans-Jörg Leopold kurz vor dem Gipfel des Timmelsjochs noch den Anschluss an De Marchi. Gemeinsam bestritten sie die Abfahrt in den Zielort, wo sich Leopold (7:28:26) im Zielsprint vor De Marchi (7:28.27) den zweiten Rang sichern konnte. Der Zweite Leopold haderte etwas mit der Strecke: „Leider bin ich am ersten Berg zu schnell gefahren, davon habe ich mich bis zum Schluss nicht mehr richtig erholt.“
Bild: die Sieger des 40. Ötztaler Radmarathons: Johnny Hoogerland (NL) und Christina Rausch (D).
Der Italiener Fabio Cini wurde Vierter, gefolgt vom starken Robert Petzold und dem Haiminger Fabian Costa. Auch der Tiroler Patrick Hagenaars, dessen linke Hand nach einem Unfall amputiert ist, lieferte mit Rang sieben wieder ein starkes Rennen ab! Sein großes Talent bewies der Ötztaler Jonas Holzknecht, der als jüngster Teilnehmer, mit Rang 22 (7:52 h) aufhorchen ließ.
Die Deutsche Christina Rausch war bei den Damen wie zuletzt 2019 unschlagbar. Die Radsportlerin, die im Vorjahr 30.000 Kilometer trainierte, siegte mit einer Zeit von 8:15,20 Stunden vor der Deutschen Veronika Weiss (8:50:29) und der Österreicherin Bianca Somavilla (8:52:03). Bereits am Kühtai setzte sie sich an die Spitze und fuhr ihrem ungefährden Sieg entgegen. Der Organisator Dominic Kuen gratulierte heute nicht nur den Siegern, sondern allen Startern: „Wir hatten doch noch so großes Glück mit dem Wetter und wir haben von jedem Teilnehmer ganz tolle Leistungen gesehen. Großer Glückwunsch an Christina, die derzeit fast unschlagbar bei den Frauen ist, und natürlich an Johnny.“
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© Ötztal Tourismus, Jürgen Skarwan |
Bild: ein Schlückchen in Ehren. Nach 13:41 Stunden Dauereinsatz hat es sich der Schlussankömmling redlich verdient.
Bild: Sieger Johnny Hoogerland und "Schlusslicht" Konrad Amann (München) gemeinsam vereint auf dem Siegerpodest. Das Bild symbolisiert, dass beim Ötztaler Radmarathon alle Finisher als Heroes gefeiert werden, was unter den diesjährigen Bedingungen erst recht gilt.
Völlig überraschend gab Redkordhalter und dreifacher Ötzi-Sieger Mathias Nothegger sein Karriereende bekannt, nachdem er sich in Innsbruck (2:36.51,9) noch in der Spitzengruppe befand und kurz darauf ausstieg. Wir wünschen ihm an dieser Stelle alles Gute auf seinem weiteren Lebensweg.
Das Ötztal erfreut sich über tausende Radsportler und Begleiter aus allen Herren Länder. Jedesmal mutiert Sölden zum Nabel der (Hobby-) Radsportwelt, was dem Alpendorf einen nicht unerheblichen ökonomischen Benefit beschert. Demnach generiert die Veranstaltung jährlich eine Wertschöpfung von rund 4,5 Millionen Euro und bringt dem Ötztal 20.000 Nächtigungen.
Großer Dank gilt den 1.200 Helfern und den Einsatzkräften der Polizei, Rettungssanitätern und der Feuerwehr.
The day after: nach der Tortour eines derartig zermübenden Kraftakts wie dem Ötztal-Radmarathon hat der malträtierte Körper und die gestresste Psyche Regeneration bitter nötig. Deswegen wird am nächsten Tag - häufig auf der Heimreise - im führenden Thermenresort Österreichs - dem AQUA DOME - in Längenfeld (talwärts 13 km von Sölden gelegen) Station gemacht. Regenerationsfördernde Maßnahmen wie Schwimmen, Massagen, Saunagänge und heiße Thermalbäder unterstützen den körpereigenen Wiederherstellungsprozess. Das AQUA DOME ist ein idealer Kraftort, um frische Energien zu schöpfen und Körper, Geist und Seele wieder in Einklang zu bringen.
Rückblick
Nachdem das Coronavirus letztes Jahr Europas renommierteste Radsportveranstaltung für ambitionierte Hobby- und Radamateure überraschend ausknockte war es nach der einjährigen Zwangspause am 29. August es endlich wieder soweit: der Ötztaler ist back! Insgesamt sind 4.023 Teilnehmer aus 32 Nationen - darunter 246 Frauen - waren für den Jubiläums-Ötztaler gemeldet. Sage und schreibe neun ehemalige Sieger sowie Sportgrößen wie beispielsweise Ex-Spitzen-Biathlet Dominik Landertinger und der ehemalige Tour-Profi Thomas Rohregger gingen hoch motiviert ins Rennen. Auch die letzte Siegerin Christina Rausch aus Deutschland startete mit Siegambitionen im Ötztal, ebenso wie Stefano Cecchini, Monika Dietl, Hugo Jenni, der Vierfach-Sieger Ekkehard Dörschlag, Enrico Zen, Giuseppe Bovo und der Deutsche Bernd Hornetz, mit 48 Jahren der älteste Ötztal-Sieger. Die Nationenstatistik führt Deutschland mit 2.225 Teilnehmern mit großem Abstand an, gefolgt von Österreich (750), Italien (570), Schweiz (127) und den Niederlanden (103). Wenn (ausnahmsweise um 6:30 Uhr) der markerschütternde Böllerschuß durch Sölden hallt, geht der Mythos in eine neue Runde.
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© Ötztal Tourismus |
Ursprünglicher Plan war, am 30. August 2020 das 40zigste Rennen des Alpen-Klassikers gebührend zu feiern, währenddessen das Jahr darauf das 40-Jahr-Jubläum des Kultrennens auf dem Programm gestanden wäre. Ein Widerspruch? Mitnichten! Des Rätsels Lösung: 1996 gab es zwei Ötztaler - einmal mit Start/Ziel in Sölden (25. August) und ein zweites mal von Steinach (1. September) aus. Doch 2020 brach wie aus heiterem Himmel die Corona-Pandemie aus und machte alle Pläne zunichte. Deshalb fand am letzten Augustwochenende 2021 die große Vierzigerfeier statt, bei der sowohl das Veranstaltungsjubiläum als auch das abgesagte 40zigste Rennen gefeiert wird.
Felssturz erfordert Plan B
Als habe Covid-19 dem OK nicht schon genügend Steine in den Weg gelegt, so verursachten starke Regenfälle auch noch einen Felssturz auf der Kühtaistraße, weshalb die Landesstraße zwischen Mühlau (Gemeinde Oetz) und Ochsengarten (Gemeinde Haiming) voraussichtlich für zwei Wochen gesperrt bleibt. Rund 1500 Kubikmeter Gesteinsmaterial rutschte oberhalb der Straße ab, wobei ein riesiger Felsblock mit circa 20 Kubikmetern Größe die Straße blockiert.
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© Tiroler Tageszeitung |
Eine Umleitungsstrecke wurde umgehend eingerichtet, die für Radsportler allerdings nichts Gutes verheißt. Die Jubiläumsausgabe wird nämlich dem altbekannten Motto "Hart - härter - Ötztaler" noch einen Ticken mehr gerecht, denn die Streckenänderung über das Haiminger Sattele zum Kühtai ist nicht nur 10 Kilometer länger und weist etwa 250 (Bonus-) Höhenmeter auf, sondern knallt den Protagonisten auch noch giftig steile Rampen mit bis zu 20% Steigung vor den Latz.
Somit war klar, dass Finisherzeiten der Jubiläumsausgabe nicht mit den Zeiten der vorhergehenden Veranstaltungen vergleichbar sind. Auf der Jagd nach der persönlichen Bestzeit - sprich der Kampf gegen sich selbst - stellt der Zeitenvergleich einen enormen Ansporn für die meisten Teilnehmer dar, was beim diesjährigen ÖRM leider flach fällt.
Interaktive Streckengraphik/Höhenprofil und GPX-Download der Ersatzstrecke via Haiminger Sattele zum Kühtai: Historie, Streckenanalyse
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© Ötztal-Tourismus |
Aufgrund der Streckenänderung wird die Startzeit auf 6:30 Uhr vorverlegt - Startaufstellung ab 5:15 Uhr!
Das Who is Who der internationalen Radsportzene steht im Ötztal Gewehr bei Fuß
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© Ötztal Tourismus / Ennemoser Lukas |
Bild: Skisprunglegende Andi Goldberger (2019)
Schon viele Sport-Promis aus den unterschiedlichsten Disziplinen stellten sich der exorbitanten Herausforderung: Walter Röhrl, Andi Goldberger, Jan Ullrich, Jutta Kleinschmidt, Frank Wörndl, Jörg Ludewig, Alban Lakata (3-facher Mountainbike-Weltmeister), Peter Schlickenrieder, Benjamin Karl, Markus Prock, Tom Rohregger u.v.m.
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© Ötztal Tourismus / Gstrein Ricardo |
Bild: Mathias Nothegger bei seiner Zieleinfahrt in Rekordzeit (2019)
Der Ötztaler Radmarathon feiert am 29. August 2021 runden Geburtstag. Wer einen Startplatz zugelost bekam der weiß was die Stunde geschlagen hat, denn jeder ist bestrebt seine wohlverdienten Früchte am Tag der "Wahrheit" ernten zu wollen. Ohne zielorientierten Trainingsplan, Geduld und Disziplin mag der Traum rasch in Schall und Rauch aufgehen bzw. zum Albtraum mutieren. Gleichwohl vermag niemand verlässlich vorherzusagen, wie die Challenge auf den legendären Pässen Kühtai, Brenner, Jaufen und Timmelsjoch am Wettkampftag verlaufen wird. Zuviele Einflussfaktoren (Tagesform, Energienachschub, Nerven, Wetter usw.) können jeden noch so ausgeklügelten Plan zunichte machen.
Die 15 stündige Liveübertragung des Ötztaler Radmarathons liefert spannende Storys, interessante Backstage-Infos und hautnahe Impressionen aus Sölden sowie live von der Strecke. Von 6.30 Uhr bis 21.30 Uhr können Fans am Bildschirm das Livegeschehen an den verschiedensten Schauplätzen des Jubiläums-Ötztalers mitverfolgen: www.oetztaler-radmarathon.com/livestream
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Mathias Nothegger hat mit seiner Rekordzeit von 6:47:02 Stunden 2019 eine nahezu unerreichbare Benchmark gesetzt. Der Vorarlberger unterbot die bisherige Bestmarke des Schweizers Hugo Jenni aus dem Jahr 2001 um satte zehn Minuten und pulverisierte damit den 17 jährigen Streckenrekord. Das Palmares des gebürtigen Bregenzers Mathias Nothegger ist beeindruckend: Souveräne Siege prestigeträchtiger Radmarathons wie den Ötztaler, Highlander, Arlberg Giro, Mondsee 5 Seen, Kaunertaler Gletscherkaiser sowie Etappenrennen der Tour de Kärnten und Tour Transalp oder Bergrennen wie den Glocknerkönig zeugen von einer unglaublichen Leistungsdominanz. Beim 39. Ötztal-Radmarathon sorgte der Ausnahmeathlet mit Streckenrekord für einen historischen Triumph. Der Vorarlberger Rekordhalter zählt jedoch dieses Jahr bestenfalls zum erweiterten Kreis der Sieganwärter, weil ihn Ende März ein schwerer Unfall mit Rippenbrüchen und einer Lungenverletzung ereilte, wodurch die Vorbereitungsphase alles andere als optimal lief. Es bleibt abzuwarten ob dem ÖRM-Doppelsieger von 2018 und 2019 möglicherweise trotzdem der Hattrick gelingt. Aber wer weiß, vielleicht holt auch Eliminator-Weltmeister Daniel Federspiel oder MTB-Weltmeister Alban Lakata (beide Tirol) für Österreich die Kohlen aus dem Feuer.
Sich den extremen Anforderungen zu stellen um im Wettstreit seiner Psyche über sich hinaus zu wachsen - dafür ist der berühmt berüchtigte "Ötzi" - wie er gern verniedlichend genannt wird - bestens bekannt. Vier Passauffahrten summieren sich round about auf 5.500 Höhenmeter, wobei die heurige Ersatzstrecke noch 250 Höhenmeter drauf packt die peau à peau solange Körner saugen bis es so manch ausgemergelten Fahrer den Stecker zieht. Steht die Ausdauerschlacht beim 29 km langen Endgegner Timmelsjoch Spitz auf Knopf, hängt das Weiterkommen am seidenen Faden der Willenskraft. Gerade wenn es am schlimmsten wehtut ist Kampfgeist und Moral - sprich mentale Man/Woman-Power - gefordert, denn sie entscheidet allein über Ex oder Hopp wenn der Körper schlapp macht.
Streckengrafik mit Höhenprofil - Ötztal-Radmarathon

Bewegen sie ihren Cursor auf dem Höhenprofil, wird interaktiv oben auf der Streckengraphik die geographische Position eingeblendet.
Ein neuer Traum beginnt
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© Ötztal Tourismus |
Bild oben Buchvorstellung v.l.n.r: Heli Meier (Urheber des Ötztal-Radmarathon), Josef Margreiter (Geschäftsführer der Lebensraum Tirol Holding), Ernst Lorenzi (Langzeit-OK-Chef), Dominic Kuen (OK-Chef)
Wer seine Vorfreude bzw. Motivation zum nächsten Ötztaler steigern möchte, sollte sich das brandneue Buch <Ein neuer Traum beginnt> zulegen. Autor Ernst Lorenzi hat das Werk mit viel Detailliebe verfasst. Als Organisationsleiter des Ötztal-Radmarathon war er bis 2017 am faszinierenden Geschehen hautnah dabei. Jahr um Jahr schreibt das Mega-Event - getreu dem Motto "Hart - Härter - Ötztaler" - mitreißende Geschichten, die authentisch den emotionalen Stoff im Gefühlsstrudel zwischen Hoch und Tiefs liefern. Keine Frage, der Ötztaler ist ein Mythos. Wird die Herausforderung von 238 Kilometer mitsamt 5.500 Höhenmeter mit geballter Muskelpower und eiserner Willenskraft innerhalb des Zeitlimits bewältigt, der weiß wohlweislich was am Mythos dran ist.
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© Ernst Lorenzi |
Das 248-Seiten-Werk - erschienen im Pantauro-Verlag - enthält unzählige Eindrücke zum Ötztaler Radmarathon und zeigen Freud und Leid der Protagonisten auf. Umfangreiche Statistiken, Erlebnisberichte von bekannten Größen wie Andreas Goldberger oder Thomas Rohregger, medizinische Aspekte, VIP-Kurzgeschichten, Trainingspläne, Ernährung und Lesegeschichten von prominenten und weniger bekannten Persönlichkeiten. eine Ehrentafel jener Starter, die den Ötztaler öfter als 25 Mal bezwungen haben sowie ein persönliches Vorwort von Radsuperstar Peter Sagan vom <Team Bora-hansgrohe> runden den Lesestoff ab.
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© Öttal Tourismus |
Das Buch ist im Direktvertrieb (Verlag Pantauro) zum Preis von € 45,- zzgl.€ 6,- Versand- & Portospesen erhältlich. Buchformat: 29,5 x 20,5, 248 Seiten mit umfangreichen Fotostrecken. Bestellung unter lorenzi@soelden.at
Kooperation mit dem UCI World Team <BORA-hansgrohe>
Das Spitzenteam BORA-hansgrohe um Peter Sagan, Rafal Majka, Emanuel Buchmann & Co bereitete sich im Juni mehrere Wochen im Ötztal akribisch auf die Tour de France vor. Im Rahmen der offiziellen Team Präsentation wurde die Kooperation mit dem deutschen Radsportteam mit Sitz im grenznahen Raubling in Oberbayern - für das u.a. auch fünf Österreicher fahren - verkündet. Bereits bei der 107. Tour de France prangt das Ötztal-Logo noch großflächiger im Oberarmbereich der Profi-Trikots.
Oliver Schwarz, Geschäftsführer von Ötztal Tourismus, freut sich über die gegenseitig befruchtende Kooperation mit BORA - hansgrohe: "Mit diesem sympathischsten Team der WorldTour als Partner erwarten wir uns eine mediale Strahlkraft in Deutschland, dem Hauptherkunftsland unserer Gäste und weit darüber hinaus. Das Ötztal ist radsportaffin und hat ein breites und vielfältiges Angebot für Biker. Wir waren schon mehrmals Etappenziel bei der Deutschland Tour und Tour de Suisse. Seit 1982 veranstalten wird den Ötztaler Radmarathon, ein Event, das neue Standards gesetzt hat. Mit dieser Kompetenz sowohl im Spitzen-, als auch im Breitensport, war es ein logischer Schritt eine Partnerschaft mit BORA – hansgrohe einzugehen.“ Das Sponsoring ist ein weiterer konsequenter Schritt durch den das Ötztal als Rad-Destination Nummer 1 in den Alpen etabliert werden soll. Teamchef Ralph Denk äußerte sich dazu: „Es freut mich besonders, unseren neuen Partner Ötztal Tourismus in unserer Radsportfamilie begrüßen zu dürfen.“
Bild: Autor Curd Biedermann mit Sarah Ennemoser (Head of PR & Media · Ötztal Tourismus)
Neulinge sind gut beraten sorgsam ihre Kräfte einzuteilen, auf Leistungswerte bzw. Körpergefühl zu achten und für bedarfsgerechten Energienachschub zu sorgen. Lieber auf Ankommen fahren als alles auf eine Karte zu setzen, denn tollkühne Husarenritte kommen einem Himmelfahrtskommando gleich. Wer sich 80-85% unterhalb seiner Schwellenleistung - sprich funktionelle Leistungsschwelle (FTP) - bewegt macht grundsätzlich nichts verkehrt. Der FTP-Wert (Functional Threshold Power) bemisst die maximale Leistung, die man über den Zeitraum von einer Stunde konstant erbringen kann. So lassen sich anhand optimaler Intensitätsbereiche auch Durchgangszeiten bzw. eine angepeilte Finisherzeit bestimmen. Gleichwohl bestehen Unwägbarkeiten auf die man keinen Einfluß hat, allen voran die herrschenden Wetterbedingungen.
Tourteufel Didi Senft fehlt so gut wie nie beim Ötztaler. Auf der Strecke feuert er mit seinem Dreizack lautstark die erschöpften Fahrer an.
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© Sportograf |
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© Ötztal Tourismus, Jürgen Skarwan |
Reportagen
Anreise
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Organisations-Komitee Ötztaler Radmarathon 
Ötztal Tourismus
Gemeindestraße 4
A - 6450 Sölden
Geschäftsführer: Mag. Oliver Schwarz
Tel. +43 (0) 572 00 200
Fax +43 (0) 572 00 201
Website: Ötzal-Radmarathon