Dreisesseltour - Gipfelspaß hoch³ im Dreiländereck

Inhaltsverzeichnis

Dreisesseltour

Streckendaten

Rundkurs

Ausgangspunkt: Haidmühle
Endpunkt: Haidmühle

Streckenlänge: 17.8 km
Höhenmeter: 509 hm (empfohlene Fahrtrichtung)

Eckdaten

  • Streckenlänge: 17,8 km
  • Höhenmeter gesamt: 509 hm
  • Höchster Punkt 1 333 m
  • Tiefster Punkt 830 m
  • Ausgangspunkt/Endpunkt: Haidmühle
  • Überwiegend unasphaltierte Passagen (alternativ Straßenverbindung)
  • Fahrzeitprognose bei gemütlicher Fahrweise inkl. Pausenstopps/Einkehr: etwa 4 Stunden

Streckengrafik


Bewegen sie ihren Cursor auf dem Höhenprofil, wird interaktiv oben auf der Streckengraphik die geographische Position eingeblendet.

Haftungsausschluss:

Biketouristik – Media übernimmt keine Gewähr für die Korrektheit downgeloadeter Trackdaten. Die Verwendung von GPS-Tracks geschieht in Eigenverantwortung des Users und schließt Haftungsansprüche gegenüber dem Anbieter ausnahmslos aus.



Eckdaten

  • Streckenlänge: 17,8 km
  • Höhenmeter gesamt: 509 hm
  • Höchster Punkt 1 333 m
  • Tiefster Punkt 830 m
  • Ausgangspunkt/Endpunkt: Haidmühle
  • Überwiegend unasphaltierte Passagen (alternativ Straßenverbindung)
  • Fahrzeitprognose bei gemütlicher Fahrweise inkl. Pausenstopps/Einkehr: etwa 4 Stunden

Highlights 

  • Sankt Marien Kapelle

  • Kreuzbach-Triftkanal

  • Kreuzbachklause

  • Aussichtsfelsen am Hochstein
  • Bischof-Neumann-Kapelle

  • Wasserfälle am Kreuzbach

  • Kneippanlage Jogl (Adalbert-Stifter-Radweg)

Streckenverlauf

Start Haidmühle, Neuthaler Straße (830 m) → Kirchbergstraße → Kapellenweg → Sankt Marien Kapelle, KM 1.0 (883 m) → Kreuzbachklause, KM 3.8 (923 m) → Einmündung Dreisesselstraße, KM 6.0 (1.083 m) → Abzweig steiler Pfad, KM 8.7 (1.223 m) → Gabelung in den Wanderweg Dreisessel-Hochplateau, KM 9.0 (1.280 m) → links zum Hochstein (1.333 m), rechts zum Berggasthof Dreisessel (1.312 m)

Lage des Dreisesselberges

Bild: Dreisessel / Hochstein

Der Gebirgskamm des Dreisessels erhebt sich südöstlich der Gemeinde Haidmühle bzw. nordöstlich der Gemeinde Neureichenau im Landkreis Freyung-Grafenau. Die Grenzlinie zu Tschechien verläuft nur wenige hundert Meter südöstlich des Gipfelplateaus. Der geographische Punkt, an dem Deutschland, Tschechien und Österreich aneinandergrenzen (Dreiländermark) ist durch einen Wanderweg über den Böhmerwaldkamm erschlossen (für Radfahrer gesperrt). 

Die Dreisesseltour ist nicht beschildert. Die individuell konzipierte Rundtour kann nur mittels downgeloadetem GPS-Track navigiert werden! 

Start- Zielort Haidmühle

Start- und Zielort der »Dreisesseltour« ist Haidmühle. Alternativ kann genauso in der Gemeinde Neureichenau gestartet und in der Kreuzbachklause in die »Dreisesseltour« eingestiegen werden. Der Landstrich liegt in einer sanften Talmulde unweit der Grenze zur Tschechischen Republik im Bayerischen Wald, wo im Dreiländereck Ostbayern, Südböhmen (CZ) und das Oberösterreichische Mühlviertel (A) aufeinandertreffen. Die reizvolle Kultur- und  Waldlandschaft - fern von Ballungszentren - bietet Radfahrern und Mountainbikern ein traumhaftes Terrain, das nachweislich eine der reinsten Luftqualitäten Deutschlands verfügt. Der gediegene Freizeit- und Erholungswert in der abgeschiedenen Naturlandschaft wirkt binnen kürzester Zeit wie Balsam für die Seele. Erst recht, wenn man sich voller Elan in den Sattel schwingt und  Alltagssorgen hinter sich lässt.

Bild: Katholische Pfarrkirche St. Maximilian in Haidmühle. 

Vorfreude auf die Dreisesseltour ist berechtigt, denn jede Kurbelumdrehung kann in der wildromantischen Berglandschaft genüsslich ausgekostet werden. Allerdings hat der liebe Gott vor dem Genuss bekanntermaßen den Schweiß gesetzt, wenngleich nach dem Gipfelsturm festeht, wie sehr sich die Anstrengung gelohnt hat. Fünfhundert Höhenmeter am Stück sind kein Pappenstil, doch sobald berauschende Endorphine freigesetzt sind und die euphorisierende Wirkung einem auf Wolke Sieben schweben lassen, macht es die Kraftanstrengung des neun Kilometer langen Uphills vergessen. Ganz nach dem Motto - erst die Arbeit, dann das Vergnügen - darf man mit Genugtung sich über seine vollbrachte Leistung freuen und in innerer Zufriedenheit schwelgen. Ganz zu schweigen vom atemberaubenden Panorama, das die Sinne betört. Jedenfalls erlebt man im Dreisesselgebiet ein sagenhaftes Natur- und Gipfelerebnis, das mit Einkehr im Biergarten des Bergasthofs sein i-Tüpfelchen aufgesetzt bekommt. Dabei ist das bei weitem noch nicht alles, denn nach dem knackigen Aufstieg folgt ein epischer Tiefenmeterrausch, der den Glückshormonpegel pusht. In diesem Sinne passt der bayerische Dialektspruch: "Probierst es, dann gspürst es". Grund genug, die Dreisesseltour auf seine Bucket List setzen. 

Der sagenumwobene Dreisesselberg

Das Dreisessel-Massiv, mit den Gipfeln Dreisesselfels (1.313 m ü.NN.), Hochstein (1.333 m ü.NN.) und Bayerischer Plöckenstein (tschech. Trojmezná hora; 1.379 m ü.NN.), befindet sich im Dreiländereck Bayerischer Wald. Zweifelsohne gehört der Dreisessel zu den markantesten und zugleich beeindruckendsten Aussichtsbergen des Bayerischen Waldes bzw. des Böhmerwaldes.

Seinen Namen Dreisessel (1.313 m ü.NN) verdankt der Berg einem durch Wollsackverwitterung entstandenen Dreigestirn von Granitfelsen. Drei bizarre Felsformationen, geformt aus kissenartigen Felsblöcken ragen neben dem Dreisesselhaus empor, deren natürlich ausgeformte Sitzmulden an Sessel erinnern. Der Legende nach trafen sich hier einst die Könige Bayerns, Böhmens und Österreichs, um über den Grenzverlauf ihrer mächtigen Herrschaftsgebiete zu verhandeln. Auch in den Erzählungen des Heimatdichters Adalbert Stifter wird der Fels erwähnt, was den Bekanntheitsgrad förderte. Auf einer in den Fels gemeißelten Treppe gelangt man auf einen der Dreisesselfelsen, von wo sich eine atemberaubende Aussicht (u.a. zum Haidel – erkennbar am Fernsehmast und Aussichtsturm) in den Bayerischen Wald und Böhmerwald bietet. Im Südosten erblickt man den Plöckenstein, der mit 1.379 Meter Höhe der höchste Böhmerwaldgipfel ist. An schönen Tagen reicht die Sicht sogar bis zu den Alpen, wo der Dachstein, Großglockner und viele andere Gipfel mehr ins Auge stechen. 

Der Dreisesselberg (1.333 m) - einer der imposantesten Aussichtsgipfel im Bayerischen Wald - ist zumindest für sogenannte "Biobiker" keine lockere "Kaffeefahrt". Doch konditionelle Defizite lassen sich natürlich mit einem E-Bike wundersam ausgleichen. Wer also nicht an die Grenzen seiner Leistungsfähigkeit gehen möchte, nimmt ganz nonchalant auf einem e-MTB Platz. 

Bild: Hochstein (Dreisessel)

Die Aussichtskanzel des Hochstein markiert die höchste erreichbare Stelle der Gravelbiketour. Der mächtige Felsenturm gibt den Blick auf das unermeßliche Waldmeer des Böhmerwaldes sowie auf die höchsten Bayerwaldberge - dem kahlen Lusen, dem Großen Rachel und dem Großen Arber sowie zahlreiche Berge des tschechischen Nationalparks Sumava - frei.  

Die »Dreisesseltour« hat es in doppelter Hinsicht in sich. Einerseits verlangt die knackige Bergtour ausgeprägte Klettereigenschaften samt einer guten Portion Leidensfähigkeit. Andererseits erwartet den schweißgebadeten Gipfelstürmer am Gipfeldach aber auch ein atemberaubendes Bilderbuchpanorama, das einen unweigerlich in den Bann zieht. Die vom Windbruch oder wegen Borkenkäferbefall abgestorbenen Bäume wirken auf den ersten Blick wie eine surreale, wenn nicht sogar gespenstige Szenerie. Gleichwohl ist zu beobachten, wie die Natur das zerstörerische Machwerk des Borkenkäfers durch nachwachsende Vegetation eine wundersame Heilung wie Phönix aus der Asche vollzieht. Tatsächlich schafft das Totholz Lebensraum für verschiedenste Arten von Tieren und birgt Schutz für nachwachsende Bäume. Bewundernswert, wie sich Mutter Natur ohne künstliche Eingriffe des Menschen nach und nach erholt und sich durch eine robustere Baumgeneration erneuert. Das umherliegende Totholz vermittelt den Eindruck, als befände man sich auf einem anderen Stern.

Rückblick: in der unwegsamen Mittelgebirgsregion des Dreisesselmassivs streifte einst im 19. Jhrd. der weltbekannte Schriftsteller und Maler Adalbert Stifter (* 23. Oktober 1805 in Oberplan, Böhmen, † 28. Jänner 1868 in Linz) mühsam zu Fuß durch die mystischen Wälder. Von seiner Reiseerzählung "Aus dem bairischen Walde" (1867) stammt das treffliche Zitat: „Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet.“ Adalbert Stifter setzte dem Dreisesselberg in seinem Roman "Witiko" und in seiner Erzählung "Aus dem baierischen Walde" (beide 1867), ein literarisches Denkmal. Seinen Berichten zufolge war der Dreisesselberg schon damals ein vielbesuchtes Wanderziel. Bereits im Jahr 1888 ließ die Sektion Dreisessel des Bayerischen Waldvereins dort das erste Schutzhaus errichten. Daneben entstand 1913 das heutige Gebäude, der Bergasthof Dreisessel. 

 Die Dreisesselstraße weist eine relativ gleichmäßige Steigung auf. Anfangs moderat, nach 4 km pendelt sie sich zwischen 5 - 7% - unterbrochen von flacheren Passagen - ein. Der Schlussabschnitt wird mit 7 - 9% bis zum Parkplatz etwas steiler. Doch der Hammer kommt zum Schluss, denn mit über 20% Steigung (Länge 250 m) zum Berggasthof Dreisessel zieht das Asphaltband schmerzhaft die Daumenschrauben an. Die Dreisesseltour ist zwar nur für Offroader geeignet, doch der Bayerwaldgipfel kann natürlich ebenso mit dem Rennrad/Trekkingbike/e-Bike auf der asphaltierten Dreisesselstraße befahren werden.

 Abfahrten vom Dreisesselgipfel auf teils ausgesetzten Pfaden erfordern fahrtechnische Fähigkeiten (SG S1 - S 2). Dies gilt vor allem dann, wenn der Untergrund aufgeweicht und rutschig ist. Alternativ kann der obere steilere Geländeabschnitt auf der Dreisesselstraße bis zu einer Höhe von 1085 m umgangen werden, um erst dann auf halber Strecke in den Waldpfad abzubiegen.  

Detailinfos zum Dreisesselberg


Bild: redlich verdiente Verschnaufpause nach 9 km langem Aufstieg unterhalb des Dreisesselfelsens (im Bild TRANS BAYERWALD Wegepate Berthold vom RSC Waldkirchen).

 

Die Dreisesseltour kann mit der Trans Bayerwald zu einer individuellen Tour beliebig verknüpft werden. Die beliebte Langstreckenroute ist in beiden Fahrtrichtungen lückenlos beschildert. Die "Königsetappe" der TRANS BAYERWALD überquert auf der 3. Etappe (Waldkirchen - Mitterfirmiansreut) den Dreisesselgipfel.

Die Nordroute» der TRANS BAYERWALD« (Etappe 2-5) sowie die 6. Etappe der Südroute (Bischofsmais - Eging am See) führt insesamt 163 km durch den »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«. Wahrlich viel "Holz", das Bikern im wildromantischen Naturidyll des Grünen Dach Europas zu Füßen liegt.

Ist der Gipfelaufstieg geschafft, wandelt sich der Gesichtsausdruck dank ausgeschütteter Glückshormonen zur Glückseligkeit. Der Berggasthof Dreisessel bietet eine gutbürgerliche Küche, sowie eine reichhaltige Auswahl an Eisspezialitäten und Kuchen, weswegen der Biergarten bei gutem Wetter in gesunder Höhenluft meist gut besucht ist.

Ein erfrischendes Bad im Moorwasser-Naturbadesee von Haidmühle , der vom Kreuzbach gespeist wird ist der perfekte Tourabschluss. Beine vertreten, Relaxen, Erlebnisse sacken lassen und den Blick auf den Dreisessel genießen, den man heute bezwungen hat.

Nachdem das Rathaus Haidmühle passiert wird, schließt sich der Kreis. Ein faszinierendes Naturerlebnis neigt sich ihrem Ende zu. 

 Wer sich nach der Dreisesseltour konditionell noch unterfordert fühlt, hängt die 31 km lange Haideltour als ½-Tagestour dran, wodurch sich das Tagespensum auf insgesamt 49 km und 1107 Höhenmeter erhöht.

Radbuslinie Waldkirchen -  Dreisessel

Der Dreisesselbus (Linie 606) verkehrt vom 15. Mai bis Ende der Herbstferien 5 x täglich mit Fahrradanhänger: Waldkirchen → Neu-/Altreichenau →  Dreisessel →  Haidmühle/Haidmühle Grenze → Philippsreut. Beim Transport von E-Bikes muss der Akku ausgebaut werden. 

Pünktlich zum Start der Sommerigelbusse 601-604 erweiterte der Landkreis Freyung-Grafenau am 15. Mai 2022 sein Liniennetz im ÖPNV gleich um zwei neue (Rad-) Buslinien. Zum einen verkehrt der Dreisesselbus (Linie 606) mit Radanhänger von Waldkirchen über Jandelsbrunn, Neureichenau, Dreisessel, Haidmühle, Nove Udoli nach Philippsreut. Zum anderen verbindet der Almbergbus (Linie 605) Freyung über Philippsreut, Mitterfirmiansreut und Mauth mit dem Nationalparkzentrum Lusen. Damit kommt man schnell und umweltschonend samt Fahrrad/Mountainbike komfortabel in luftige Höhen.

 Wem der Berggigant zu heftig ist, der kann ihn auch komfortabel bezwingen - nämlich mit dem Dreisesselbus. Der Dreisesselbus (Linie 606) verkehrt vom 15. Mai bis Ende der Herbstferien 5 x täglich mit Fahrradanhänger: Waldkirchen → Neu-/Altreichenau →  Dreisessel →  Haidmühle/Haidmühle Grenze → Philippsreut. Beim Transport von E-Bikes muss der Akku ausgebaut werden. Digitale Rufbusbuchung und Verbindungsauskunft in Freyung Grafenau. Bis 1 Stunde vor Abfahrt innerhalb der Buchungszeiten möglich → FRGmobil

Abbildung oben: Dreisesselbus an der Bushaltestelle Dreisesselberg-Parkplatz (1.243 m ü.NN.)

Beide Buslinien werden im Rahmen des ÖPNV-Modellprojekts „Digitale Mobilitätsinnovationen in Freyung-Grafenau („DiMoFRG“) vom Bundesministerium für Digitales und Verkehr gefördert. Der öffentliche Personennahverkehr erschließt attraktive Naherholungsgebiete im Nationalpark Ferienland Bayerischer Wald, was sowohl Landkreisbewohnern als auch Urlaubsgästen - aber auch vor allem der Umwelt in dieser sensiblen Naturregion zugute kommt. Dank hochmoderner Absenkautomatik geht die Beladung der Heckträger binnen kürzester Zeit über die Bühne. 

Bild: Dreisesselbus am Busbahnhof Waldkirchen

 Wer ganz großes Landschaftskino mit sagenhaftem Bergpanorama zum körperlich leistungsfreien Nulltarif erleben möchte, lässt sich beispielsweise von Waldkirchen (573 m) aus mit der Dreisesselbuslinie komfortabel zum Parkplatz Dreisesselberg auf 1.243 Meter Höhe kutschieren. Somit entfällt der schweißtreibende Aufstieg. Vom Dreisesselgipfel rauscht man beispielsweise auf der Dreisesselstraße (10 km) 400 Tiefenmeter nach Frauenberg (865 m) hinab, und setzt seine Tour verkehrsfrei auf dem Adalbert-Stifter-Radweg nach Waldkirchen fort (22 km/ 360 Tiefenmeter). Bis zur zweitgrößten Stadt des Landkreises Freyung-Grafenau FRG nach Waldkirchen summiert sich die Gefällstrecke auf gut 800 Tiefenmeter.  

Kontaktdaten

Ferienland Nationalpark Bayerischer Wald 
Schlosssteig 1
94078 Freyung 

Tel. 08551/57-114
Fax 08551/57-193

touristinfo@lra.landkreis-frg.de

www.bayerwald-info.de 

Tourist-Info Haidmühle
Schulstraße 39
94145 Haidmühle

Tel.: 085 56 - 19433
Fax: 085 56 - 1032     

haidmuehle@t-online.de

http://www.haidmuehle.de/

Tourist-Info Neureichenau
Dreisesselstraße 8
94089 Neureichenau

Tel.: +49 (0)8583 - 9601 - 20

tourismus@neureichenau.de

https://www.neureichenau.de/startseite/