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Drei-Länder-Radtour

Streckendaten
Ausgangspunkt: Frauenberg
Streckenlänge: 46 km
Höhenmeter: 720 hm (empfohlene Fahrtrichtung)
Eckdaten
- Start Frauenberg >> Süd-Osten
- Distanz 46,0 km
- Gesamtsteigung ↑ 868 hm
- Schwierigkeit Schwer
Streckengrafik
Bewegen sie ihren Cursor auf dem Höhenprofil, wird interaktiv oben auf der Streckengraphik die geographische Position eingeblendet.
Drei-Länder-Radtour - Ein unvergessliches Tourerlebnis der besonderen Art
Die »Drei-Länder-Radtour« ist eng mit dem Böhmerwald-Dichter Adalbert Stifter verknüpft, da der Routenverlauf durch die einzigartige Ur- und Kulturlandschaft des Böhmerwaldes wichtige Lebensstationen des Schriftstellers und Malers passiert. Die wildromantische Naturidylle mit klaren Bächen und Bergseen in reiner Luft ist in dem "Land der Stille" - wie einstmals Adalbert Stifter das Dreiländereck bezeichnete - das größte "Pfund" mit dem diese traumhafte Rundtour wuchert. So wie der weltbekannte Schriftsteller – berühmter Sohn des Böhmerwalds - Grenzgänger war, können es ihm Radfahrer heute gleichtun und gedankenversunken auf seinen Spuren wandeln.
Start und Zielpunkt ist Frauenberg (Adalbert-Stifter-Radweg) im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«.
Radtourenknotenpunkt Frauenberg (872 m ü.NN.): hier verlaufen bzw. kreuzen sich mehrere Radwege und MTB-Touren:
Gravelbike-Challenge (sowie weitere 4 Gravelbiketouren)
Die Drei-Länder-Radtour ist nur geübten Radfahrern zu empfehlen. Das kupierte Streckenprofil erfordert zumindest für klassische "Bio-Biker" eine gute Kondition. Wer indes ein e-Bike steuert ist dagegen relativ "save", zumindest solange der Akku ausreichend Schubkraft liefert. Auch wenn die Route überwiegend auf breiten (geschotterten) Forstwegen verläuft, so ist aufgrund teils steiler Anstiege/Gefälle ein Mountainbike bzw. e-MTB das zweckmäßigste Gefährt.
Die Gipfeltour führt hoch Hinaus – so wird nach 14 km die höchste Stelle (1.240 m ü.NN.) passiert, bevor man auf einer längeren Gefällpassage den Rad- und Fußgänger-Grenzübergang Rakouska I/10 auf 1.020 Meter Höhe erreicht.
Die Drei-Länder-Radtour verläuft von KM 5.0 bis zum Grenzübergang 1/10 (KM 15.3) parallel zum Steinernen Meer etwa 200 Meter unterhalb des Böhmerwaldkamms.
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© ILE-Abteiland |
Foto: Vom Klausgupf (929 Meter) bietet sich ein atemberaubender Ausblick auf den Bayerischen Wald, auf Neureichenau und Altreichenau sowie den umliegenden Dörfern und Gemeinden. Bei klarem Wetter blitzt am Horizont die gezackte Alpenkette auf.
Sofern nicht wolkenverhangen erblickt man in nördlicher Richtung das Steinerne Meer des Böhmerwaldkamms.
Ein Radvergnügen der besonderen Art: diese Tour verbindet die drei Länder Deutschland, Tschechien und Österreich in einer Radrunde. Ein idealer Ausgangspunkt ist der Parkplatz bei Frauenberg. Es geht Richtung Süd-Ost durch den Pleckensteiner Wald, wo sich ein kurzer Abstecher zum Aussichtspunkt Klausgupf lohnt. Nach einem Grenzbach radelt man in Österreich (Personalausweis nicht vergessen) bergauf an der Teufelsschüssel vorbei und noch weiter (hier bitte auf Rollsplit achten), bevor Sie den höchsten Punkt dieser Tour auf über 1200 Metern erreicht haben. Im Waldgebiet gibt es immer wieder ein paar kurze, lichte Stellen, wo man die Aussicht ins österreichische Mühlviertel und nach Bayern genießen kann. Auf der Tschechischen Seite geht es bergab zum Schwarzenberg‘schen Schwemmkanal (auch Schwarzenberger Schwemmkanal, Schwarzenbersky plavebni kanal).
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© ILE-Abteiland |
Eine Metalltreppe führt auf den 929 Meter hohen Klausgupf, von wo man bei Föhnlage eine grandiose Aussicht bis zu den Alpen genießt. Abgeschnitten von jeglicher Zivilisation inmitten traumhafter Natur. Der Felsgipfel liegt nicht direkt an der Wegstrecke der Drei-Länder-Radtour, d.h. nach rund 2.5 km (von Frauenberg aus) führt ein Wanderweg dorthin.
Teufeschüssel
Ein 250 Meter langer (Wurzel-) Trail führt als Stichweg direkt zur imposanten Felsgruppe der Teufelsschüssel (1.119 m ü.NN.). Der unscheinbare Waldpfad zweigt bei KM 10.3 links ab, wobei dort ein (leicht zu übersehendes) Wegweisungsschild steht. Wer sich fahrtechnisch unsicher fühlt bzw. kein Mountainbike hat kann sein Gefährt auf dem schlängelden Pfad zur Teufelsschüssel schieben, oder sperrt es an der Weggabelung ein und macht sich zu Fuß auf die "Socken".
Die Teufelsschüssel kann - wie der Klausgupf auch - über eine Metalltreppe bestiegen werden. Sofern nicht wolkenverhangen, genießt man einen beeindruckenden Blick auf das Steinerne Meer des Böhmerwaldkamms unterhalb des Plöckenstein (1.379 m ü.NN.). Das stille Kleinod lädt zu einer kleinen Rast ein, um die herrliche Naturkulisse achtsam zu geniesen.
Äußerst beeindruckend ist die Felsenburg mit den Teufelsschüsseln. Wer hinauf klettert, erblickt auf dem Felsen die schüsselartigen Vertiefungen, welche häufig mit Wasser gefüllt sind. Deutungen über deren Entstehung gibt es viele, doch Naturwissenschaftler gehen von einem natürlichen Verwitterungsprozess aus. Der Sage nach trafen sich die Teufel und Hexen bei Vollmond und veranstalteten angsteinflössende Zaubereien. Bis ins Mittelalter diente die imposante Felsburg den Menschen als Versammlungs- und Kultplatz. Ein Aufenthalt an diesem Kraftort verspricht nicht nur Ruhe und Erholung sondern bietet zudem einen grandiosen Blick auf das steinerne Meer des Böhmerwaldkamms, welcher sich zwischen dem Plöckenstein (1,364 m, höchster Berg des Böhmerwalds) und dem Dreisessel (1.313 m) erstreckt.
Streckenabschnitt Schwarzenberger Schwemmkanal
Der Schwarzenberg‘sche Schwemmkanal wurde im 18. Jahrhundert errichtet, um Holz über die Wasserscheide zur Donau driften zu können. Die Portale des Hirschbergtunnels (Portál tunelu) sind ein Highlight an der Strecke, und die Ingenieurskunst des Erbauers Josef Rosenauer lässt sich besonders gut am Rosenauer Denkmal (Rosenaueruv pomník) bestaunen. Dazwischen bietet sich ein Abstecher zum Plöckensteiner See (Plešné jezero) – einem Gletschersee auf 1090 m Meereshöhe – an. Ein besonderer Ort, der die zusätzliche Kraftanstrengung mehr als Wert ist (hin und zurück 8 km). Ab dem Grenzübergang Nové Údolí – Haidmühle geht es wieder auf deutscher Seite durch Haidmühle, und auf der ehemaligen Bahntrasse zurück nach Frauenberg. Der Streckenverlauf gestaltet sich sehr unterschiedlich: so anspruchsvoll die Radtour zu Beginn ist, umso gemütlicher radelt man später weitestgehend nur noch bergab oder eben durch den Böhmerwald.
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© ILE-Abteiland |
Bild: Hirschbergtunnel am Schwarzenberger Schwemmkanal
Der Radweg läuft überwiegend auf Forststraßen. Wir empfehlen Ihnen die Tour nur mit Radkarte und/oder Radnavi/-app zu fahren, da es auch andere Tourenvarianten gibt. Der Radweg ist nur auf deutscher Seite beschildert (auf österreichischer Seite geht es über den nördlichen Teil der Route 804, auf tschechischer Seite über Route 1023 nach Norden am Schwemmkanal entlang und bis zum Grenzübergang Nove Udoli).
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Einkehrmöglichkeiten bestehen in Deutschland und Tschechien nahe der Strecke (Öffnungszeiten beachten).
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© ILE-Abteiland |
Rastplatz "Jogl-Kneippanlage" am Mirasatbach bei Haidmühle
Etwa 1.5 km von Haidmühle entfernt befindet sich ein echter Gesundheitsknüller. Der eiskalte Mirasatbach speist hier die Kneippanlage Jogl und sorgt nicht nur für ein abwechslungsreiches Vergnügen sondern macht müde Beine wieder munter.
Wassertreten (30-120 Sekunden) leitet schonend die Regenerationsphase ein. Beim anschließenden Pedallieren erwärmen sich die kalten Füße wie im Nu.
Die Kneippanlage Jogl am Mirasatbach befindet sich am Schnittpunkt des Albert-Stifter-Radweg mit der Haideltour-Route.
Kneippen regt - in dem Kaltwasserbecken nicht nur den Kreislauf und den Stoffwechsel an bzw. fördert die Durchblutung - sondern stärkt dazu auch das Immunsystem. Darüber hinaus wirkt die Methode ganzheitlich, d.h. Körper, Kopf und Seele kommen in Einklang. Eine wahre Wohltat, die für ausgemergelte Radfahrer wie gerufen kommt.
Die unmittelbare Nähe des beliebten Adalbert-Stifter-Radwegs bringt es mit sich, dass viele Radfahrer von dem natürlichen "Gesundbrunnen" regen Gebrauch machen. Im Wasser liegt das Heil; es ist das einfachste, wohlfeilste und - recht angewandt - das sicherste Heilmittel (Sebastian Kneipp).
Sebastian Kneipp
Sebastian Kneipp wurde am 17.05.1821 geboren. 1844 zog er mit seinem Förderer Dr. Matthias Merkle nach Dillingen, wo er am Gymnasium trotz Tuberkulose das Abitur machte. 1849 begann er mit dem Theologiestudium und entdeckte rein zufällig ein Buch des Arztes Johann Siegmund über die Heilkraft von kaltem Wasser. Beeindruckt von dessen Erkenntnissen unternahm Kneipp im Selbstversuch Bäder in der kalten Donau. Sein Gesundheitszustand verbesserte sich derart, weshalb er seine kostenlosen Behandlungsformen auch auf Patienten ausdehnte. Bezeichnend, dass ausgerechnet Ärzten das Vorgehen missfiel und sie gegen Kneipps selbstlose Behandlungsmethode ein Gerichtsverfahren anstrengten. Die Heilkraft des Wassers entdeckte Kneipp wieder, da bereits die Römer in der Antike mit Wasseranwendungen arbeiteten. Erst 2015 entschied die Deutsche UNESCO-Kommission "Kneippen als traditionelles Wissen und Praxis nach der Lehre Sebastian Kneipps" offiziell als immaterielles Kulturerbe anzuerkennen.
Beste Stimmung und reges Treiben an der Kneippanlage. Radlergruppen aus allen Herren Länder kommen sich an der Fitness-Stätte näher.
Der Schlussabschnitt der Drei-Länder-Radtour verläuft ab Haidmühle kraftschonend auf dem flachen Adalbert-Stifter-Radweg.
Pendant zur Drei-Länder-Radtour: Dreiländer-Radweg
Personalausweis mitführen!