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39. Arber-Radmarathon 29. / 30. Juli 2023
Inhaltsverzeichnis
- Infos, Rahmenprogramm
- Große Arberrunde (Tour A)
- Erster Streckenabschnitt Regensburg - Cham (Tour A)
- Zweiter Streckenabschnitt Cham-Regenhütte (Tour A)
- Dritter Streckenabschnitt Regenhütte-Kolmberg (Tour A)
- Vierter Streckenabschnitt Kolmberg-Saulburg (Tour A)
- Fünfter Streckenabschnitt Saulburg - Regensburg (Tour A)
- Ziel Regensburg
- Kleine Arberrunde (Tour B)
- Krones-Bayerwaldrunde (Tour C)
- Panoramarunde (Tour D)
- Continental-Familienrunde (Tour E)
- "Arber Dahoam" 2020
- Archiv
Das Urgestein der deutschen Radtouristik-Klassiker, der »Arber Radmarathon«, jährt sich am 30. Juli 2023 bereits zum 39. Mal. Die nahezu unveränderte Streckenführung genießt von der Welterbestadt Regensburg durch den Bayerischen Wald bis zum Namenspatron Großer Arber in der überregionalen Breitensportszene längst einen legendären Kultstatus. Kaum verwunderlich, dass das Mega-Event für viele Radsportler als absolutes Saison-Highlight ganz oben in der Begehrlichkeitsliste rangiert bzw. das Rennradler-Palmares von abertausenden Teilnehmern schmückt.
Bild: Besonderer Dank gebührt dem Sponsor Helmut Stadler, der seit vielen Jahren treuer Unterstützer des Radsport-Events ist, und u.a. den Hauptpreis für die Tombola zur Verfügung stellt.
Streckenänderung: die Oberpfalzbrücke beim Dultplatz wurde am 12. Mai 2023 - rechtzeitig zur Maidult - wieder für den Verkehr freigegeben. Somit verlaufen alle Routen des Arber-Radmarathon wie gehabt wieder über den Europakanal. Anschließend zweigt man links in die Alte Nürnberger Straße ab und mündet kurz darauf links in die doppelspurige Frankenstraße ein, die frühmorgens für den Verkehr gesperrt ist. Aufgrund der dichten Starterfelder (Massenstart) und des allgemeinen Startgewusels ist in diesem Gefahrenbereich besondere Vorsicht geboten.
Die Baustelllenumfahrungen vergangenes Jahr wurden aufgehoben.
GPX-Dateien werden in Kürze aktualisiert.
Die frühere Verpflegungssation in Saulburg wurde ins zwei Kilometer entfernte Untermiethnach (Sportplatz) verlegt. Von Greßmannszell kommend ca. 2 km vor Saulburg links abbiegen in südlicher Richtung nach Aufroth. Im Ort Aufroth rechts abbiegen in die Finkenstr. Richtung Untermiethnach. Überquerung der St2148 in Richtung Untermiethnach. Am Ortseingang Untermiethnach beim Sportplatz wird die Verpflegungsstelle (neu) eingerichtet. Von dort aus entlang des Breimbach nach Obermiethnach. Am Ortsende Obermiethnach links abbiegen (Jägerstraße) auf die ursprüngliche Strecke Richtung Pillnach.
Pressekonferenz am 24. Mai 2023
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© Veloclub Ratisbona |
Die erste Pressekonferenz zum 39. Arber-Radmarathon fand turnusgemäß im Clubhaus des Veloclub Regensburg statt. Sowohl Schirmherr Walter Röhrl (Motorsport-Legende) als auch Sponsoren, Medien, Polizeiorgane und Veloclub Präsidentin Barbara Wilfurth waren anwesend. Wie es sich für einen eingefleischten Sportsmann gehört, fährt der Schirmherr nicht nur selbst beim Arber-Radmarathon die Kleine Arberrunde (170 km) mit, sondern kam zur PK von seinem 75 km entfernt gelegenen Wohnort St. Englmar im Bayerischen Wald trotz Kälte standesgemäß per Pedes angereist.
Die Vorbereitungen für den 39. Arber-Radmarathon laufen auf Hochtouren. Aktuell liegt die Anmeldequote - Stand Ende Mai - über dem Vorjahresniveau. Dazu VCR-Chefin Barbara Wilfurth bei der ersten Pressekonferenz: „Wir sind bei den Voranmeldungen jetzt schon 15 bis 20 Prozent über dem Vorjahr“ und weiter: "Insgesamt dürfte die Teilnehmerzahl damit wieder über 5000 liegen".
Walter Röhrl - Schirmherr des Arber-Radmarathons
Schirmherr der Veranstaltung ist Walter Röhrl, Ex-Rallyeweltmeister und vierfacher Rallye Monte-Carlo-Sieger, der im übrigen auch leidenschaftlicher Radfahrer und Mountainbiker ist. Das Radmagazin <aktiv Radfahren> veröffentlichte ein Interview, das spannende Einblicke in das Leben der Motorsportlegende gewährt.
Während Renn- Genuss- und Familienradller auf fünf beschilderten Routen Richtung Osten ausschwärmen und je nach gewählter Tourvariante 56 km bis 250 km zu bewältigen haben, stehen (e-) Mountainbikern vier leistungsabgestufte Strecken bis zum Falkensteiner Vorwald zur Verfügung.
Der Arber Radmarathon spricht nicht nur die sportlich ambitionierte Rennradriege an, sondern ist gleichsam auch ein beliebtes Familien-Event. Allen voran die «Continental-Familienrunde«, die von Regensburg nahezu flach - ausgenommen der 4%-Anstieg zur Walhalla - entlang der Donau bis zum Wendepunkt nach Kiefenholz verläuft. Passionierte Radsportler nehmen hingegen entweder die »Große-Arberrunde« bzw. »Kleine Arberrunde« oder die "abgespeckten" Varianten »Krones-Bayerwaldrunde« bzw.»Panoramarunde« in Angriff. Wer sich bei der Tourauswahl übernommen hat oder Schlechtwetter einen Strich durch die Rechnung macht ist kein Problem, weil an den beschilderten Streckenverzweigungen jederzeit auf eine kürzere Route abgezweigt werden kann. An den Verpflegungsstationen wird reichlich Energienachschub angeboten, schließlich läuft der Motor nur mit gefülltem "Tank" auf Hochtouren weiter.
"Morgenstund hat Gold im Mund". Das Sprichwort besagt, dass sich frühes Aufstehen lohne, weil es sich am Morgen gut arbeiten lasse und Frühaufsteher mehr erreichen würden. Eine Aussage, die sich auf die motivierten Radsportler beim Arber-Radmarathon 1:1 übertragen lässt.
Startzeiten 30.07.2023
Startnummern-Abholung und Nachmeldungen für Kurzentschlossene:
- Samstag, 29.07.2023: 12.00 - 17.00 Uhr
- Sonntag, 30.07.2023: 05.00 - 09.00 Uhr
Je nach Tour sind Nachmeldungen bis ca. eine halbe Stunde vor dem Start bei der Startnummernausgabe am Dultplatz möglich (nur Barzahlung).
Startgebühren
Aufgrund des höheren organisatorischen Aufwands bei kurzfristigen Anmeldungen sind die Startgelder entsprechend des Anmeldetermins gestaffelt. Früh fängt der Vogel den Wurm: wer Geld sparen möchte beachtet die zeitlichen Preissprünge. Die günstigste Startgebühr gilt bis 15. Mai, der nächste Startgeldpreis bis 15. Juli, danach greift die Nachmeldestartgebühr. Kinder unter zwölf Jahren nehmen in Begleitung eines Erwachsenen auf der Continental-Familientour (Tour E) gratis teil. Im übrigen sind in der Anmeldegebühr Gutscheine im Wert von 12 Euro für Essen und Getränke, das begehrte ARM-Trikot, Notfallversorgung, technischer Support und Streckensicherung enthalten, was nur durch Unterstützung von Sponsoren und vielen ehrenamtlichen Helfern zu verdanken ist.
Streckenrepertoire
Bedingt durch die hohe "Wiederholungsrate" ist den meisten ARM-Teilnehmern das breitbandige Streckenangebot hinlänglich bekannt. Jeder Rennradler - vom Radsport-Amateur über Hobbyradler bis hin zu Familienradlern - kann leistungsbezogen die Tour seines Geschmacks wählen. Kumuliert ergeben 9 ARM-Strecken eine Gesamtlänge von 979 Kilometer (davon MTB 251 km). Das Streckenrepertoir erstreckt sich von der flachen »Contintal-Familienrunde« mit 45 km (Tour E) bis hin zur knackigen 250 km langen Marathonstrecke »Große Arberrunde« (Tour A). Somit kommen sowohl Marathonis als auch Familien- und Freizeitfahrer bei Deutschlands größer Radsportveranstaltung voll auf ihre Kosten. Kurzum: der Arber Radmarathon ist eine radsportliche Veranstaltung für Jedermann und Jederfrau. Auch in diesem Jahr - endlich wieder ohne nervige Coronabeschränkungen - werden voraussichtlich mehr als 5000 Teilnehmer erwartet, um mit großer Vorfreude eine Rundtour in Angriff zu nehmen.
Zur Onlineanmeldung
Leistungsgestaffeltes Anforderungsprofil mit Schwierigkeitsgrad-Klassifizierung
- Große Arberrunde (Tour A): 250 km - 3 636 hm (HQ 15,0) → Ambitionierte Radsportler mit top Leistungsvermögen
- Kleine Arberrunde (Tour B): 170 km - 2 400 hm (HQ 14,1) → Radsportler mit gutem Leistungsvermögen
- Bayerwaldrunde (Tour C): 125 km - 1 400 hm (HQ 11,2) → Radsportler mit Ø Leistungsvermögen
- Panoramarunde (Tour D): 100 km - 900 hm (HQ 9,0) → Hobby- und Genussradler
- Continental Familienrunde (Tour E): 56 km - 100 hm (HQ 1,8) → Freizeit- und Familienradler
Der Höhenmeterquotient (HQ) gibt das Verhältnis der Höhenmeter zur Streckenlänge an. Bei der Großen Arberrunde sind beispielsweise pro gefahrenen Kilometer im Schnitt 15 Höhenmeter zu überwinden. Die Vergleichbarkeit der "HQ-Ouoten" erlaubt in Bezug der kumulierten Höhenmeter unabhängig der Distanz nützliche Rückschlüsse zum jeweiligen Schwierigkeitsgrad.
Streckenverläufe
Große Arberrunde (Tour A) 250 km / 3750 Hm
Start Regensburg/Dultplatz → Michelsneukirchen → Falkenstein (Erfrischungsstelle) → Cham (V)→ Bad Kötzting → Lam → Lohberg →Brennes (Großer Arber) → Bayerisch Eisenstein → Regenhütte (V) → Bretterschachten (Zenit 1.120m) → Bodenmais → Heitzenzell → Viechtach → Kolmberg (V) → Maibrunner Berg → Ascha → Falkenfels → Saulburg (V)→ Wörth → Ziel Regensburg/Dultplatz
Verpflegungsstationen (V): 57 km Cham, 120 km Regenhütte, 170 km Kolmberg, 204 km Saulburg
Kleine Arberrunde (Tour B) 170 km / 2400 Hm
Start Regensburg/Dultplatz → Michelsneukirchen → Falkenstein (Erfrischungsstelle) → Cham (V) → Bad Kötzting (Streckengabelung) → Wurzerspitz → Heitzenzell → Kolmberg (V) → Maibrunner Berg → Ascha → Falkenfels → Saulburg (V)→ Wörth → Ziel Regensburg/Dultplatz
Verpflegungsstationen: 57 km Cham, 101 km Kolmberg, 134 km Saulburg
Bayerwaldrunde (Tour C) 125 km / 1400 Hm
Start Regensburg/Dultplatz → Michelsneukirchen → Falkenstein (Erfrischungsstelle) → Schorndorf → Zinzenzell → Ochsenberg → Ascha → Falkenfels → Saulburg (V4) → Wörth → Ziel Regensburg/Dultplatz
Verpflegungsstationen: 55 km Sattelbogen, 82 km Saulburg
Panoramarunde (Tour D) 100 km / 900 Hm
Start Regensburg/Dultplatz → Michelsneukirchen → Falkenstein → Wiesenfelden → Falkenfels → Saulburg (V)→ Wörth → Ziel Regensburg/Dultplatz
Verpflegungsstation: 60 km Saulburg
Continental-Familienrunde (Tour E) 56 km
Start Regensburg/Dultplatz → Kiefenholz (V) → Ziel Regensburg/Dultplatz
Kontrollschlusszeiten
- Cham (57 km) 11 Uhr
- Regenhütte (120 km) 13 Uhr
- Kolmberg (170 km) 16 Uhr
- Saulburg (204 km) 18 Uhr
Veranstaltungsprogramm am Regensburger Dultplatz
- Fahrradmesse: 12.00 – 18.00 Uhr
- Nudelparty: 15.00 – 18.00 Uhr
Rückblick
Die Erfolgsgeschichte des traditionsreichen Arber-Radmarathon fand nach zweijähriger pandemiebedingter "Durststrecke" seine Fortsetzung, d.h. die 38. Ausgabe konnte wieder an die erfolgreiche Zeiten vor der Pandemie anknüpfen. Nachdem das Coronavirus über die Welt hereinbrach, reihenweise Veranstaltungsabsagen erfolgten oder ein großer Teilnehmerschwund zu verzeichnen war, sind angesichts dieser Unwägbarkeiten knapp 5.000 Teilnehmer ein Riesenerfolg. Insofern fiel der Vorstandschaft des Veloclub Regensburg auch ein großer Stein vom Herzen, zumal die angespannte weltpolitische Lage und besorgniserregende Zukunftsaussicht das Leben der Radportveranstalter nicht einfacher machte.
Gestählte Wadenmuskulatur wird natürlich stolz zu Schau getragen. Die durchtrainierte Athletik lässt wohl auf eine Top-Form schließen.
Jedes Jahr beginnt sich am letzten Sonntag im Juli ab 5.30 Uhr der Dultplatz in Regensburg zu füllen. Punkt sechs Uhr erfolgt der Startschuss für die Große Arberrunde (Tour A).
Rund 1000 Rennradfahrer schafften die Runde um den Großen Arber, die den zähen Ausdauersportlern satte 3.700 Höhenmeter abverlangte. Auf der einen Seite nehmen am ARM top-fitte Athleten teil, auf der anderen Seite bietet die kürzeste Strecke - die Continentalrunde - mit flachem Streckenprofil entlang der Donau Familien mit Kindern tolles Spaß- und Entfaltungspotential. Etwa 800 Teilnehmer begaben sich auf die 56 Kilometer lange Familienstrecke, wo primär der Genuss und das gesellige Gemeinschaftserlebnis im Mittelpunkt steht.
Als radtouristische Veranstaltung gibt es aus versicherungsrechtlichen Gründen zwar weder eine offizielle Zeitnahme noch Siegerehrung, dennoch soll die herausragende Leistung von Mathias Lipka aus dem Landkreis Erding nicht unerwähnt bleiben. Die Uhr blieb für den 28-jährigen Astrophysiker nach 6:45 Stunden stehen. Damit blieb er zwar über dem inoffiziellen Streckenrekord (6:29 Stunden) von Markus Wilfurth, den dieser 1999 aufstellte, doch die gestoppten Fahrzeiten sind aufgrund unterschiedlicher Streckenlängen nicht miteinander vergleichbar.
Von solch einem exorbitanten Leistungsniveau sind Breitensportler naturgemäß meilenwert entfernt. So benötigen die meisten Hobbyfahrer über den Großen Arber in aller Regel zwischen 8 und 10 Stunden, was nicht minder ankerennenswert ist. Dafür kommt dem fehlenden Wettkampfeifer in erster Linie eine achtsame Wahrnehmung zugute. Anstatt ständig ein Hinterrad zu fokussieren und in Schnappatmung die Anstiege hoch zu jagen schaufeln komodere Belastungsbereiche kognitive Ressourcen frei, weshalb man ab und an Blicke über die herrliche Naturlandschaft des Bayerwalds schweifen lassen kann. Der Vorteil liegt auf der Hand, da sich die reizvollen Eindrücke ins Gedächnis einprägen - verbunden allerdings mit der Gefahr, sich womöglich einen Suchtbazillus einzufangen.
Erschöpft aber glückstrahlend trudeln Teilnehmer - je nach absolvierter Strecke - beginnend ab der Mittagszeit über die Ziellinie. Die VCR-Vorsitzende Barbara Wilfurth hob die tolle Stimmung hervor, die an beiden Tagen herrschte. 400 Ehrenamtliche des VCR waren das gesamte Wochenende bzw. darüber hinaus unermüdlich im Einsatz, um durch eine perfekte Orga dem Sportereignis ein reibungsloses Ambiente zu verleihen.
Auch der Polizei, Rettungskräften und der Feuerwehr, die sich in den Dienst der Veranstaltung stellen, gebührt großer Dank.
Deutschlands größte Radtouristikveranstaltung zieht nicht nur Radsportler aus der Oberpfalz, Niederbayern sowie weiteren Regierungsbezirken aus Bayern an, sondern rund ein Drittel der Teilnehmer reist aus anderen Bundesländern bzw. vom Ausland in die Domstadt an. So rollten beispielsweise Busse aus Köln und Berlin nach Regensburg. Übernachtungsgäste generieren in der Region einen nicht zu unterschätzenden Wirtschaftsfaktor.
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© Verena Wilden |
Aufgeschlagen im Ziel lag es nahe, sich schnellstmöglich des durchgerschwitzten Trikots zu entledigen und stolz die "Trophäe" - das leuchtend grüne "ARM-Leiberl" - überzustreifen.
Traditionell nehmen viele Firmen bzw. Sponsoren am ARM teil. Zahlenmäßig waren Continental (119), Bayernwerk (108) die VR-Bank (88) als stärkste Gruppen vertreten.
Bild: Finisher der 170 er Strecke (Tour B) vom Biketeam Regensburg (Organistor der Welt-Kult-Tour Regensburg).
Ideales Radlerwetter
Petrus bescherte den Radsportlern mit angenehmen Temperaturen geradezu vorzügliches Radlerwetter. Das Thermometer kletterte von frischen 12 Grad frühmorgends im Laufe des Tages auf 25 Grad bzw. spätnachmittags - als die Sonne vom Himmel lachte und die meisten bereits im Ziel feierten bzw. ihre leergefegten Kohlenhydratspeicher auffüllten - stieg die Quecksilbersäule auf 28 Grad. Nicht zu warm und nicht zu kalt, dazu trockene Straßen und obendrein gute Stimmung. Kurzum optimale Bedingungen, wie man es sich für ein Radsport-Highlight tunlichst herbei sehnt. Dies machte die schweißtreibende Kurbelarbeit über die Bayerwaldberge zumindest erträglicher.
Bild: VCR-Vizepräsident Alexander Koller, VCR-Präsidentin Barbara Wilfurth
Um 6.00 Uhr gab Regensburgs Sportbürgermeisterin Frau Dr. Astrid Freudenstein den Startschuß für die Marathonis der Großen Arberrunde. Eine Stunde später durften die Fahrer der Kleinen Arberrunde die Kurbel schwingen, während danach die Bayerwaldrunde und die Mountainbiker starteten.
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© Verena Wilden |
Ungeduldig wartet das Feld auf den "erlösenden" Startschuß. Das Führungsfahrzeug geleitete den Radlertross von etwa 1000 Fahrern zielgenau durch den Bayerischen Wald.
Auch das gibt es beim Arber-Radmarathon: Inklusion auf die sportliche Art & Weise. So wurden mehrere Schwerstbehinderte mit geländegängigen Spezial-Drei-Rädern über Stock & Stein durch die herrliche Landschaft bugsiert. Auch wenn sich die Kinder verbal nicht äußern konnten, so stand ihnen die Freude im Ziel zweifelsohne ins Gesicht geschrieben.
Allenthalben ein ehrenwertes Engagement, hart vom Schicksal betroffene, am Rand der Gesellschaft stehende, behinderte Kinder an einer geselligen Sportveranstaltung teilhaben zu lassen, und ihnen so ein stückweit Träume, Zuversicht und Lebensfreunde zurückzugeben.
Bild von l. n. r.: Charly und Barbara Wilfurth (VCR-Präsidentin), Helmut Stadler (langjähriger Hauptsponsor)
Bild: Helmut Stadler - Geschäftsführer des größten Zweirad-Centers in Deutschland mit 22 Niederlassungen - ließ es sich im altehrwürdigen Seniorenalter nicht nehmen im erlauchten Freundeskreis die 125 km lange Bayerwaldrunde abzuspulen. Dass das von der Familie Stadler geführte Unternehmen Deutschlands größtes Zweirad-Center ist, ist gemeinhin bekannt. Das Stammhaus in Regensburg - wo aktuell ein großer Neubau mit einem Flagshipstore entsteht (Eröffnung 2024) - wurde bereits im Jahr 1936 gegründet.
Streckenrepertoire
Das Streckenangebot ist derart breitbandig ausgelegt, dass jeder Radfahrer seine passende Strecke findet, die seinem Glück auf die Sprünge hilft. Ob ambitionierter Radsportler, Hobbyradler oder Familienradler - keiner braucht sich überfordert bzw. unterfordert fühlen. Kumuliert ergeben die ARM-Strecken eine Gesamtlänge von 945 Kilometer (davon MTB 251 km). Die Streckenspreizung erstreckt sich von der Großen Arberrunde (250 km / Tour A) bis zur lässigen Continental-Familienrunde (56 km / Tour E). Veloclub-Präsidentin Barbara Wilfurth brachte es bei der PK auf den Punkt: Die flache Continental Familienrunde (Tour E) entlang der Donau ist "genau das Richtige für einen Sonntagsausflug" und weiter "Die Freude an der gemeinsamen Bewegung steht im Mittelpunkt". Im Prinzip verhält es sich mit dem ARM wie im Süßwarengeschäft: Ob jung oder alt, für jeden Teilnehmer ist ein "Zuckerl" dabei.
Im übrigen ist der Arber Radmarathon als radtouristische Breitensportveranstaltung ohne offizielle Zeitnahme für seinen familiären Charakter bekannt und beliebt, weshalb bis auf vereinzelte Elitefahrer eigentlich ansonsten keiner rennsportliche Ambitionen hegt.
Die unvergleichliche Atmosphäre im Heer tausender Gleichgesinnter seinem Hobby leidenschaftlich zu frönen, in Zweierreihe zu fahren, schweißtreibende Attacken und Windschattenduelle mit ebenbürtigen Fahrern auszufechten, an Verpflegungsstationen entspannt zu ratschen, glückbeseelt im Ziel aufzuschlagen und gesellig bei Speis & Trank ausgelassen zu feiern ist beim Arber-Radmarathon mittlerweile legendär. Zur 38. Auflage am 31. Juli wird die letzte Austragung in der Post-Corona-Zeit bereits drei Jahre zurückliegen, da 2020 die Teilnehmer beim »Arber Dahoam« jeder für sich an beliebigem Ort sozusagen seinen eigenen "Arber" gefahren ist bzw. 2021 am abgespeckten ARM teilnahm. Da Vorfreude die schönste Freude ist, und das Warten bald sein Ende nimmt, dürfte die Sehnsucht nach geselligem Radsport wohl grenzenlos sein.
Deutschlands größtes und gleichzeitig traditionsreichstes Breitensport-Event ist für Hobby-Radsportler aus Nah und Fern Kult. Allen voran die "Köngsstrecke": Die »Große Arberrunde« genießt in Radsportkreisen den Stellenwert einer prestigeträchtigen Paradestrecke. 250 Kilometer - gespickt mit gut 3.700 Höhenmeter - sind eine klare Ansage. Für Hobby-Radsportler allemal eine Herausforderung, die eines monatelangen Formaufbaus bedarf. Wessen Ego nach der Marathonstrecke lechzt sollte schon im Bilde sein was ihn erwartet bzw. auf was er sich einlässt. Im Gefühlsstrudel von Schmerz, Selbstzweifel, Glückseligkeit und Erschöpfung ist man vor einer emotionalen Achterbahn zwischen Hoch und Tiefs nicht gefeit. Allenthalben ist neben Sitzfleisch und Wadenschmalz auch eiserne Willenskraft gefordert, was sich besonders beim gefürchteten "Scharfrichter" zeigt der schon so manch zermürbten Radler zur schieren Verzweiflung trieb. Gemeint ist die Maibrunner Höhe bei Sankt Englmar, die mit einer Maximalsteigung von 12.5% ihren Schweißtribut an der Schmerzgrenze einfordert und einem zur fortgeschrittenen Stunde so überflüssig wie ein Kropf vorkommt.
Majestätischer Anblick: Großer Arber (1.456 m) - König des Bayerischen Waldes
Der Arber-Radmarathon blickt auf eine lange Historie zurück, als die Jungfernfahrt 1984 eine unvorstellbare Erfolgsgeschichte in Gang setzte. 80 unerschrockene Teilnehmer wagten sich damals an die Marathondistanz und spulten via Arber-Talstation 225 Kilometer mit 3.000 Höhenmeter ab. Im Laufe der Zeit mauserte sich die Veranstaltung zum radsportlichen Publikumsmagneten und größten Radtouristikveranstaltung Deutschlands, die heute Jahr um Jahr abertausende Hobbyradler in den Bann zieht. Für die meisten Teilnehmer ist der »Arber« - wie die Veranstaltung im Szenenjargon gern genannt wird - DAS Saison-Highlight schlechthin.
Deutschlands größte Radtouristikveranstaltung ist für Hobby-Radsportler aus Nah und Fern Kult. Ein Nimbus, der sich im übrigen ohne Umschweife auch auf die MTB-Disziplin übertragen lässt. Immerhin rollt die Großveranstaltung seit 2000 - welche bis dahin eine reine Rennradveranstaltung war - Dank des superben Terrains des Vorderen Bayerischen Waldes Offroad-Liebhabern buchstäblich den "Wurzelteppich" aus. Im dicht bewaldeten Hügelgelände verbirgt sich nämlich ein unerschöpflicher Schatz an faszinierenden Tour- und Trail-Juwelen. Wer beide Sportdisziplinen liebt, hat beim Arber-Radmarathon ein handfestes "Luxusproblem". Wer sich der Qual der Wahl entledigen möchte wirft eine Münze: Kopf oder Zahl...
Die »Große Arberrunde« genießt in Radsportkreisen den Stellenwert einer prestigeträchtigen Paradestrecke. 250 Kilometer - gespickt mit 3.700 Höhenmeter - bedürfen eigentlich keiner großartigen Kommentierung mehr. Für Hobby-Radsportler allemal eine riesen Herausforderung, die eines monatelangen Formaufbaus bedarf. Wessen Ego nach der Marathonstrecke lechzt sollte schon im Bilde sein was ihn erwartet bzw. auf welche Herausforderung er sich einlässt. Im Gefühlsstrudel von Schmerz, Selbstzweifel, Glückseligkeit und Erschöpfung ist man vor einer emotionalen Achterbahn zwischen Hoch und Tiefs nicht gefeit. Allenthalben erfordern die beiden Arberrunden neben Sitzfleisch und Wadenschmalz vor allem eins: eiserne Willenskraft. Dies gilt insbesondere für den gefürchteten "Scharfrichter", der schon so manch zermürbten Radler zur schieren Verzweiflung trieb. Gemeint ist die Maibrunner Höhe bei Sankt Englmar, die mit einer Maximalsteigung von 12.5% ihren Schweißtribut an der Schmerzgrenze einfordert und einem zur fortgeschrittenen Stunde so überflüssig wie ein Kropf vorkommt.
Das breit gefächerte Streckenangebot reicht von der flachen »Continentalrunde« bis hin zur knackigen »Großen Arber-Runde«, die mit ihren 250 km und gut 3 500 Höhenmeter alpenländischen Radmarathons durchaus ebenbürdig ist. Eine passende Strecke zu finden, die dem persönlichen Leistungsvermögen entspricht, ist beim Arber-Radmarathon also das geringste Problem. Damit unterwegs alles glatt läuft und der Motor nicht ins Stottern gerät, sorgen gut bestückte Verpflegungsstationen für nötigen Energienachschub.
Egal ob 100km, 150km, 170 km oder mehr Kilometer / Höhenmeter in die Pedale getreten wird – lasst euch von der Naturlandschaft des Bayerwalds inspirieren und fordert euren Geist & Körper selbst heraus!
Helmut Stadler - Seniorchef von Deutschlands größtem Zweiradcenter sowie Hauptsponsor der Veranstaltung - spult im erlauchten Freundeskreis immer noch die Kleine Arberrunde ab (im Bild mit Veloclub-Präsidentin Barbara Wilfurth). Klasse Leistung, denn 170 Kilometer mit 2.400 Höhenmeter im Seniorenalter zu bewältigen ist beileibe kein "Pappenstil" was einmal mehr beweist, dass es nie zu spät ist seine Leidenschaft für diese faszinierende Sportart zu entdecken. Laut TVA-Interview stand er nach eigenem Bekunden bereits 30 Mal am Start.
Abgesehen vom Rennradsport gibt's beim Arber-Radmarathon auch vier attraktive Mountainbke-Strecken
Sicherheit wird groß geschrieben. Das BRK gewährleistet mit zehn Ärzteteams, vier Rettungswagen, zwei Notarzteinsatzfahrzeuge sowie sieben Motorrädern die medizinische Rundumversorgung. Desweiteren sind rund 90 polizeiliche Einsatzkräfte (40 Polizeimotorräder) im Dienst der Sicherheit unterwegs. Diverse Kreuzungen und Gefahrenstellen werden von der Feuerwehr bzw. Streckenposten abgesichert. Ebenso sind Servicewagen unterwegs, die den technischen Support sicherstellen. Der Besenwagen (Bus mit Radanhänger) kümmert sich um "Gestrandete". In aller Regel haben die Rettungskräfte gottlob nicht allzu viel zu tun. Krankenhaus-Transporte sind die Ausnahme. Nur vereinzelt gestürzte Radfahrer - meist mit leichteren Schürfwunden - nehmen ärztliche Hilfe im BRK-Zelt am Dultplatz in Anspruch.
Auch unter den Polizeieinsatzkräften herrscht in aller Regel gute Stimmung. Erfreulicherweise hatte sie bei der letzten Ausgabe des Arber-Radmarathons 2019 kaum Arbeit, d.h. aus polizeilicher Sicht gab es keine besonderen Vorkommnisse. Angesichts der Masse an Teilnehmern spricht es für das disziplinierte Fahrverhalten der Radler.
Bild oben, v.l.: Helmut Stadler, Barbara Wilfurth, Streckensprecher Tom Meiler
Der Reihe nach werden ab 6.00 Uhr früh die Radler-Trosse auf ihre Reise Richtung Bayerischer Wald geschickt. Bis ein Starterfeld (insgesamt sind es 5 Touren) nach dem Startschuß das Areal verlassen hat vergehen meist bis zu 10 Minuten.
Nach Überquerung der Oberpfalzbrücke geht's auf die verkehrsfreie Frankenstraße, der sich beim Donaueinkaufszentrum nahtlos die Walhalla-Allee anschließt. Nach gut 10 Minuten ist der Stadtrand bzw. die Ortsteile Schwabelweis und Tegernheim erreicht. Sobald der zweite Kreisverkehr durchfahren ist taucht am Horizont die Ortschaft Donaustauf mit seiner trohnenden Walhalla auf.
Da sich je nach Wetterprognose am Sonntag bis zu 1 500 Teilnehmer nachmelden können, empfiehlt sich eine stressfreie Anmeldung am Samstag vorzunhmen.
Das Start- Zielgelände des Arber-Radmarathons befindet sich in Regensburg am Dultplatz, landschaftlich eingebettet zwischen einem Flußarm der Donau, dem Europakanal und den Winzerer Höhen.