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Naturjuwel »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«
Herzlich Willkommen im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«. Im Land der dichten Wälder mit seinen mäandernden Bächen und kristallklaren Bergseen auf dem grünen Dach Europas, welches im Kerngebiet das von der UNESCO ausgewiesene Biosphärenreservat im Nationalpark Bayerischer Wald (Rachel/Lusen) sowie dem Nationalpark Šumava im Böhmerwald (Tschechien) umfasst. Richten wir den Fokus auf den »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«, der von wildromantischer Natur- und Kulturlandschaft im "Land der Stille" - wie es einst der weltbekannte Schriftsteller Adalbert Stifter formulierte - geprägt ist. Auch wenn Menschen mitunter Sehnsucht nach Weite, Freiheit und Ferne verspüren, so schlummern auch hierzulande kostbare Naturjuwelen, deren Sehnsuchtslandschaften die Sinne betören und nicht minder reizvoll, inspirativ und erholsam sind als in ferneren Gefilden.
Bild: Kreuzbachsee Haidmühle
Landschaftskino
Urlaub daheim - dort wo man sich am wohlsten und tief verwurzelt fühlt. Heimat ist im besten Fall jene Region, wo das Herz zuhause ist. Doch wer kann schon von sich allen Ernstes behaupten, sein Heimatland bis in den letzten Winkel zu kennen? Geschweige denn, ein weit verzweigtes Radwegenetz, das verborgene Kleinode in malerischen Ecken des Landes erschließt und Städtchen, Märkte und Dörfer mit verzauberndem Flair passiert. Freilich beansprucht die Erkundung der einzigartigen Naturschönheiten im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« ausgesprochen viel Zeit, Muße und Wissbegierde, um die abwechslungsreiche Routenvielfalt in vollen Zügen auszukosten bzw. dem doppelten Wortsinn nach möglichst viel dabei zu "Erfahren". Für Radurlauber lohnt es sich allemal, von der knappen Ressource "Zeit" eine Schippe mehr zu investieren, um stressless die Gegend im Wohlfühltempo ausgiebig zu "durchforsten". Als sei das riesige Tourenpotential nicht schon fast zuviel des Guten, um all die weitverstreuten Naturschätze aufzuspüren, erweitern grenzüberschreitende (Rund-) Touren am Grenzkamm des Bayerischen Waldes ins nah gelegene Naturschutzgebiet Šumava im Böhmerwald oder oberösterreichische Mühlviertel den Aktionsradius berächtlich. So enden bzw. beginnen - je nach Fahrtrichtung - der Adalbert-Stifter-Radweg, Donau-Moldau-Radweg, Dreiländer-Radweg, Sumava-Rundtour und Nationalpark-Radweg am Grenzübergang Haidmühle – Nové Údolí, womit das Dreiländereck mit weiterführenden Radwanderwegen in Tschechien bzw. Mühlviertel hervorragend vernetzt ist. Ein Trumpf, der dem ostbayerischen Radparadies gleich noch eine Krone obendrauf setzt. Wieso also in die Ferne schweifen, wenn das Gute liegt so nah? Die Phrase klingt abgedroschen, doch der "Woid" - wie ihn die heimischen "Bayerwaldler" liebevoll nennen - bietet mit seiner faszinierenden Naturkulisse und kupierten Topographie zweifelohne unerschöpflches Entfaltungspotenzial.
Die abgeschiedene Lage, die am nordöstlichsten Landkreiszipfel das Dreiländereck bildet wo Bayern, Tschechien und Österreich aufeinander treffen (verblockter Wanderpfad zum Dreiländermark zwischen Dreisesselberg und Plöckenstein) ist für Radfahrer ein Eldorado, das im wahrsten Wortsinn "grenzenlose" Touroptionen bietet. Jene Region, von der Adalbert Stifter in seiner Reiseerzählung "Aus dem bairischen Walde" (1867) das bekannte Zitat stammt: „Waldwoge steht hinter Waldwoge, bis eine die letzte ist und den Himmel schneidet.“
Bild: "Kneippanlage Jogl" beim Adalbert-Stifter-Radweg (1.6 km von Haidmühle entfernt)
Dort wo sich noch ursprüngliche Natur entfalten kann und diese sich im Nationalpark Bayerischer Wald sogar nach ihren eigenen Grundsätzen zu einer einzigartigen Wildnis entwickeln darf, liegt Radurlaubern ein wahres Traumrevier zu Füßen. Eben weil die einzigartige Landschaft nach der Nationalparkphilosophie "die Natur Natur sein lassen wie sie ist" und diese frei nach ihren Gesetzen gedeiht wie nirgendwo sonst zwischen Atlantik und Ural, bietet die Mittelgebirgsregion für Naturliebhaber - und damit dem sanften Tourismus - ideale Bedingungen. Schließlich ist neben der Flora & Fauna gleichsam der Mensch Nutznießer intakter Natur. Unerheblich ob man im Sattel eines Rennrads, Trekkingbikes, (e-) Mountainbikes, Gravelbikes oder E-Bikes sitzt: ein Terrain, das mit jeder Kurbelumdrehung unsere Sinne herausfordert und den Einklang mit der Natur fördert, hinterlässt zweifellos eine positive und nachhaltige Wirkung auf die Psyche.
Bild: Fußgänger- Radfahrergrenzübergang Bischofsreut/Marchhäuser
Keine Frage, die Coronapandemie hat den Lebensnerv aller Menschen - aber auch den Tourismus - hart getroffen. Umso mehr gilt es die Reset-Taste zum Neustart zu drücken. Der Ausnahmezustand hat vielen Menschen nicht nur die Augen geöffnet wie vielseitig und umweltfreundlich Zweiräder einsetzbar sind, sondern stellte überdies unversehens auch Heimatreviere ins touristische Rampenlicht. So unerwartet schnell können sich verstetigte Trends wandeln, galt doch Deutschland jahrelang als unangefochtener Reiseweltmeister mit den meisten Reisenden ins Ausland (von USA und China auf Platz drei verdrängt).
Doch wie im normalen Leben auch hat die Medaille zwei Seiten, denn ausufernder Naturnutzerdruck macht sich in Zeiten des Klimawandels, der Verkehrswende und dem pandemiebedingten (e-) Bike-Boom besonders auf populären Radrouten negativ bemerkbar. Desto größer das Bedürfnis, Touristentrubel bzw. überlaufenen Ausflugszielen den Rücken zu kehren. Da bieten zivilisationsfreie Naturräume bzw. schwach frequentierte Radrouten den trefflichen "Nährboden", sich vom tristen Alltag abzukoppeln, sich entschleunigt mit allen Sinnen der Natur zu widmen und sich von energetischen Kraftorten inspirieren zu lassen. Während Tourismushochburgen vor allem in der Hochsaison unter dem Ansturm von Urlaubsgästen ächzen, ist von Massentourismus im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« nichts zu spüren. Abseits der Touristenströme bzw. großer Menschenansamlungen liegt Naturliebhabern eine fast zivilisationsfreie (Wald-) Landschaft zu Füßen, die fern von Hektik, Alltagsstress und Verkehrslärm ein erholsames Rückzugsrefugium bietet. Gerade an Orten, wo die Zeit stehen geblieben zu sein scheint und der Mensch eine Symbiose mit der Natur einzugehen vermag, erreicht der Entspannungs- und Erholungseffekt einen hohen wie gleichsam nachhaltigen Wirkungsgrad. Es tut einfach gut, sich ab und an den schönen Dingen des Lebens zu widmen und das überdrüssige Corona-Thema mal auszublenden. Positive Energie, Lebensfreude und Zuversicht waren schon lange nicht mehr so wichtig wie gegenwärtig. Dass die Natur mit verträumten Wäldern, mystischen Felsformationen, gurgelnden Bächen, Vogelgezwitscher, schroffen Berggipfeln und verschwiegenen Tälern als Stimmungsaufheller wirkt und eine unbandig heilsame Wirkung auf Körper, Geist und Seele entfaltet versteht sich von selbst. Wie heißt es so schön im Volksmund: "In der Ruhe liegt die Kraft."
Selbst wenn man nicht auf verkehrsfreien Radwegen sondern mitunter auf Nebenstraßen unterwegs ist, so fällt der schwache Verkehr kaum ins Gewicht. Auch eine Tatsache, warum Radtouren, die verborgene Kleinode in malerischen Ecken des Landes erschließen und "herausgeputzte" Dörfer mit bezauberndem Flair passieren soviel Spaß bereiten. Mit anderen Worten: von unsäglicher Reizüberflutung, Adrenalinkicks oder spektakulären Superlativen a la Instagramm bleibt man hier verschont. Stattdessen herrschen eher leisere Töne bzw. unscheinbare Kleinigkeiten bzw. Schönheiten die mit Achtsamkeit entdeckt und wahrgenommen sein wollen. Diesbezüglich ist der »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« ein echter "Geheimtipp".
Bild: Hochstein (Dreisessel)
Der mächtige Bergzug mit seinen Felsgipfeln Dreisessel, Hochstein und Plöckenstein bildet als natürlicher Grenzwall den Länderscheid von Deutschland, Tschechien und Österreich. Der Sage nach saßen vor langer Zeit die Könige der drei Länder auf dem Dreisesselfelsen und stritten um die Grenzen ihrer Länder. Der Name Dreisessel stammt aus dem 17. Jahrhundert und bezeichnete die drei gewaltigen Sesseln ähnelnde Felsgruppe. Heute wird der Begriff für das gesamte Bergmassiv, verwendet, deren höchste Erhebung mit 1.378 Meter der Plöckenstein (CZE) ist.
Es ist immer wieder staunenswert, wie magisch es Menschen auf die Berggipfel zieht, was dank Elektroräder nicht mal Freizeit- und Gelegenheitsradlern verwehrt bleibt. Hochebenen bzw. Aussichtspunkte belohnen in aller Regel - sofern das Wetter mitspielt - mit faszinierenden Panoramen, die jeden Betrachter unweigerlich in den Bann ziehen. An topographischen Highlights mangelt es im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« jedenfalls nicht, weswegen Urlaubsgäste - genauso wie Einheimische - in den höchsten Tönen davon schwärmen. Zu den herausragensten Gipfel zählen: Rachel (1.453 m), Lusen (1.373 m), Dreisessel (1312 m), Hochstein (1332 m), Almberg (1.142 m), Haidel (1.167 m) und Brotjacklriegel (1.011m).
Bild: Haidelblick nahe Fußgänger- Radfahrergrenzübergang Bischofsreut/Marchhäuser
Der Bayerische Wald bildet zusammen mit dem Böhmerwald das größte zusammenhängende Waldgebirge Mitteleuropas. Dabei grenzt die Mittelgebirgsregion »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« an die Landkreise Passau, Deggendorf und Regen, und bildet die Landesgrenze zu den Nachbarstaaten Tschechien und Österreich. Radtouristen profitieren im Landkreis Freyung-Grafenau von einer Szenerie, die mit ihren sauerstoffreichen Wäldern, saftigen Wiesenhängen, gezackten Bergrücken, lieblich gewelltem Hügelland, plätschernden Gebirgsbächen und smaragdgrünen Bergseen buchstäblich die Sinne verzaubert. Unlängst erbrachte eine Studie den Nachweis, dass nur eine Woche Bewegung im Wald signifikant die Entzündungsparameter im Blut absinken lassen und der Körper vermehrt junge Immunzellen bildet (was angesichts der Infektionsgefahr mehr denn je wichtig ist). Dicht bewaldete Naturregionen wirken wie ein wahrer Gesundbrunnen. Wer sich dort länger aufhält bzw. beim Radfahren saubere Luft einatmet und geballte Lebensfreude verspürt, betreibt quasi eine rezeptfreie, ganzheitliche Gesundheitsvorsorge. Gleichwohl ist es spannend zu erleben, wie der Borkenkäfer zwar unübersehbar sein zerstörerisches Werk vollbringt andererseits aber auch zu sehen ist, wie sich durch zart nachwachsende Vegetation die Natur völlig frei von Menschenhand wundersam wie Phönix aus der Asche selbständig erneuert.
Bild: Adalbert-Stifter-Radweg
Dass sich in diesem weitläufigen Gebiet im Osten von Bayern ein prädestiniertes Radfahrer-Paradies verbirgt ist noch nicht allzu sehr pubik. Doch mangelnde touristische Popularität ist heutzutage wo sich andernorts Touristen auf die "Füße" treten keineswegs ein Nachteil. Vielmehr ergibt sich daraus ein wertvoller Geheimtipp, zumal die Urlaubsregion mit ihrem breitbandigen Streckenspektrum die unterschiedlichsten Radfahrtypen anspricht. Die Vielfalt erstreckt sich von familiengeeigneten Touren mit flacherem Profil, über wellige Strecken bis hin zu anspruchsvollen Bergtouren mit knackigen Anstiegen. Entschleunigte Genußtouren auf stillgelegten Bahntrassen wie z.B. dem Adalbert-Stifter-Radweg oder Donau-Ilz-Radweg bereiten (nicht nur Familien) auf Schritt und Tritt richtig Spaß. Das Kontrastprogramm zum anstrengungfreien Radausflug sind Gipfelstürme hinauf auf den Dreisessel, Haidel oder Brotjacklriegel. Wahrlich kein Zuckerschlecken, es sei denn dass kurzerhand der Motor angeknipst wird und die zugeschaltete Akku-Leistuung über den Berg hilft. Wie dem auch sei, profitiert die Lunge in dem dünn besiedelten Landstrich von einer der reinsten Luftqualitäten Deutschlands (die nächstgelegene Großstadt Regensburg liegt Luftlinie mehr als 100 km entfernt). Für Outdoorsportler mit erhöhtem Sauerstoffbedarf definitiv ein Schlüsselargument. Insofern wird nicht zuviel versprochen, wenn sich die Naturregion das Etikett <Radparadies> ans "Revers" heftet und das Heimatrevier mit großem Selbstverständnis authentisch vermarktet.
Bild: Adalbert-Stifter-Radweg
Zu jeder Jahreszeit entfaltet die Vegetation und damit das Landschaftsgepräge ihren ureigenen Charme. Saisonal betrachtet kommt die farbenprächtige Naturlandschaft zur Herbstzeit am eindrucksvollsten zu Geltung. Verfärbt das beeindruckende Naturschauspiel die Blätter abwechselnd in pastellfarbene Gelb-, Rot- und Brauntöne mitsamt ihren Schattierungen, dann erstrahlt die Landschaft als dekoriertes "Schaufenster". Wird entschleunigt die Kurbel geschwungen und lässt in der stillen Szenerie achtsam die Sinne schweifen, fühlt die Leichtigkeit des Seins emporsteigen. Radfahrer sind in der Tat Glückspilze, weil mediative Zustände den Körper, Geist und Seele regelrecht ins Lot schwingen.
Bild: Stadtsilhouette Waldkirchen
Der niederbayerische Bayerwald-Landkreis weist eine sehr diverse Topographie auf. Während entlang des Grenzkamms das Terrain mit Dreisessel, Haidel, Almberg, Rachel und Lusen ausgesprochen bergig ist, weist die südliche Region rund um die schmucken Bayerwaldstädte Freyung, Grafenau und Waldkirchen bzw. dem Dreiburgenland und Sonnenwald vornehmlich einen sanftwelligen Charakter mit moderaten Steigungen auf. Die Dreiländereck-Gemeinden punkten hingegen mit "sowohl als auch", d.h. der topographische Geländemix spricht grundsätzlich alle Radfahrer an, egal wieviel sie zu leisten imstande sind. Ob bergauf und bergab - garniert mit atemberaubenden Ausblicken - oder gleichmäßig auf flacheren Etappen dahin gerollt, im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« kommen Freizeitradler, Hobbyradler bis hin zu Radsport-Cracks voll auf ihre Kosten. Mit anderen Worten: Die Region ist ohne Wenn und Aber ein "Radl-Gedicht"!
Bild: Erlauzwieseler Stausee am Stadtrand von Waldkirchen
Berge hin oder her, leistungsschwächere Radfahrer haben heutzutage nichts mehr zu befürchten, da sie per E-Bike ihren Schrecken gänzlich verloren haben. Mit modernen Elektrofahrrädern oder heißbegehrten E-Mountaibikes sind Anstiege selbst zum Dreisessel hinauf auch für untrainiertere Piloten mit überschauberer Kraftausdauer zu bewältigen. Hinsichtlich Streckendistanz bzw. Niveauunterschied gelten gerade für Menschen mit unterdurchschnittlicher Fitness bzw. überschaubaren kondtionellen Fähigkeiten völlig veränderte Maßstäbe, weswegen klassische Schwierigkeitsgrad-Klassifizierungen für die "Stromer-Kategorie" ihre Gültigkeit eingebüsst haben. Es geht weniger darum, ob man eine bestimmte Strecke schafft, sondern hauptsächlich um die Frage, welchen Radius die Akku-Reichweite (abhängig von vielen Einflussfaktoren) unter gegebenen Umständen zulässt. Jedem E-Biker sollte im Bergland jedoch bewusst sein, dass Abfahrten eine erhöhte Anforderung fahrtechnischer Fähigkeiten erfordern. Umso steiler das Gefälle, desto länger der Bremsweg, was sich bei schwereren E-Bikes stärker bemerkbar macht als motorlosen Rädern.
Auch Vorgaben für jahreszeitliche Einschränkungen haben mittlerweile weitestgehend ihre Gültigkeit eingebüsst, da einerseits milde und schneearme Winter - andererseits robuste (wintertaugliche) Radgattungen (Cross- Gravelbike- MTB und e-MTB) - dem Radfahren / Biken als Ganzjahressport zunehmend in die Hände spielen. Demzufolge steigt durch Klimaveränderung und technischem Fortschritt der Anteil derer, die ihrer Leidenschaft das gesamte Jahr über ihren freien Lauf lassen stetig. Mit ein Grund, weshalb sich Radfahrer/Biker nicht mehr wie früher ausschließlich einer Zielgruppe trennscharf zuordnen lassen, sondern übergreifend eine Schnittmenge mit mehreren Disziplinen bilden.
Es gibt nur wenige Tourismusregionen, die den individuellen Bedürfnissen vieler Radfahrtypen gerecht wird. Das Attribut "Rad-Eldorado" ist demnach alles andere als eine nichtssagende Worthülse, sondern trifft vielmehr den Nagel auf den Kopf. Mit anderen Worten: die Natur bzw. das Gelände "liefert", indem es den mannigfachen "Spielarten" - on- wie offroad - gerecht wird, was sich im übrigen auch in zahlreichen Radsport-Events eindrucksvoll widerspiegelt. So erfreut sich der »Freyunger Dreiänder-Radmarathon«, die »Nationalpark-Dreisessel- Radrundfahrt« der Quälspaß am Dreisessel oder der WOIDMAN großer Beliebtheit.
Bild: Erlauzwieseler Stausee am Stadtrand von Waldkirchen
So verschieden die Geschmäcker sind, so unterschiedlich repräsentiert sich das gigantische Tourenpotential im »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald«. Ob gemächliches Bahntrassenradeln auf dem nivellierten Adalbert-Stifter-Radweg, oder grenzüberschreitend auf dem bergigen Dreiländer-Radweg vom romantischen Tal der Kalten Moldau entlang des Schwarzenberger Schwemmkanals via Böhmerwald und österreichische Mühlviertel, oder flussverbindend auf dem hügeligen Donau-Moldau-Radweg, oder auf dem kupierten Nationalpark-Radweg, der die Nationalparke Šumava und Bayerischer-Wald tangiert - das Rad- und Bike-Revier kann sich sehen lassen. Dank der Rad- und Fußgängergrenzübergänge lässt sich das Streckennetz beliebig erweitern, oder individuelle Tourenabschnitte miteinander kombinieren.
Die Donau-Bayerwald-Route durch das Ilztal & Dreiburgenland gilt gemeinhin noch als Geheimtipp, wenngleich das Streckenprofil der 103 km langen Rundtour mit 2.050 Höhenmeter einen tpyischen Mittelgebirgscharakter aufweist. Da die Route in Irlesberg/Röhrnbach mit dem Donau-Ilz-Radweg und Adalbert-Stifter-Radweg zusammentrifft, bietet der Knotenpunkt Anbindungsmöglichkeiten bzw. eröffnet individuelle Kombinationsalternativen. Gewundene Täler im Wechsel mit Hochflächen, bis hin zu steilen Bergflanken rollt das Gelände sowohl genussorientierten Freizeitradlern als auch ambitionierten Radsportlern bzw. fitten Mountainbikern sprichwörtlich den "roten Teppich" aus.
Bild: Kreuzbachklause am Fuß des Dreisesselberges
Leidenschaftliche Tourenradler wissen die Gunst der Stunde zu nutzen und peilen gerne nebelfreie Hochlagen an. Besonders die Mittelgebirgshochlagen bieten bei gutem Wetter von März bis weit in den November hinein phantastische Bedingungen. Während in Flussniederungen und Tallagen manchmal zähe Nebelschwaden wabbern strahlt auf den Bergen häufig die Sonne, was in höheren Lagen ein grandioses Panorama beschert.
Bild: Nova Pec (Moldaustausee)
Moldaustausee, Plöckensteiner See, Moldauquelle, Erlauzwieseler Stausee, Kreuzbachsee Haidmühle (Bild unten), Dreiburgensee, der sagenumwobene Dreisessel, die Aussichtsberge Haidel und Brotjacklriegel, der Baumwipfelpfad Bayerischer Wald - ein 1300 Meter langer Hochstelzenpfad in der Gemeinde Neuschönau im Nationalpark Bayerischer Wald - oder die Donau in Obernzell sind Top-Ziele die nicht nur sprichwörtlich den Horizont erweitern, sondern jede Menge Freiraum für Genuss, Spaß, Inspriration und Glücksgefühle schaffen.
Bild: Kreuzbachsee Haidmühle mit Dreisesselblick
Als Symbol für das Ende des Eisernen Vorhangs (Kalter Krieg) gilt gemeinhin der offizielle Akt von den Außenministern Ungarns und Österreichs, bei dem sie am 27. Juni 1989 gemeinsam den Grenzzaun zwischen ihren Ländern durchtrennten. Der EU-Beitritt Tschechiens erfolgte am 1. Mai 2004. Die Grenzformalitäten an unbesetzten Fußgänger- und Radfahrergrenzübergängen sind seit 2008 Geschichte, was dem grenzenlosen Radlspaß fortan barrierefrei grünes Licht gibt.
"Pozor! Státní Hranice"! Auf Deutsch: "Achtung! Staatsgrenze". Was früher eine schwer bewachte und undurchdringliche Grenzlinie war, tummeln sich heute Wanderer, Radfahrer und Mountainbiker. Selbst Fernradler kommen auf ihre Kosten, da sich der 10 400 km lange Iron Curtain Trail (EuroVelo 13) an der Grenzegion entlang schlängelt. Die Fernradroute führt von der Barentsee (Norwegen) bis zum Schwarzen Meer (Rumänien).
Bild: Fußgänger- Radfahrergrenzübergang Bischofsreut/Marchhäuser
Seit dem Fall des Eisernen Vorhangs kann die Staatsgrenze zur CZ-Republik von EU-Staatsangehörigen zu jeder Tageszeit an jedem beliebigen Ort mit gültigem Reisedokument überquert werden. Die Grenzübergänge in Haidmühle/Udoli, Finsterau/Bucina, Plöckenstein (CZ/A), Bischofsreut/Marchhäuser, Lackenhäuser/Schwarzenberg, Guglwald/Haslach und Aigen-Schlägl/Ulrichsberg ermöglichen eine unkomplizierte Ein- und Ausreise in die Nachbarstaaten Tschechien und Österreich ohne Grenzformalitäten. Dennoch besteht bei Grenzübertritt die Pflicht, ein gültiges Reisedokument - ggf. auch Impfnachweis - mitzuführen. Reisebeschränkungen bzw. aktuell geltende Corona-Regeln sind zwingend einzuhalten.
Bild: Dreiburgensee (Region Sonnenwald)
Das wellige Dreiburgenland liegt zwischen dem Nationalpark Bayerischer Wald und der Dreiflüssestadt Passau. Den Namen verdankt die Region dem ihm umgebenden Ilztal den drei Burgen Saldenburg, Englburg und Fürstenstein.
Der Dreiburgensee liegt zwischen dem Luftkurort Thurmansbang und Tittling im Bayerischen Wald. Der aufgestaute See mit einer Länge von 700 m und maximalen Breite von 200 m nimmt eine Fläche von 8 ha ein. Die Grenze zwischen dem Landkreis Freyung-Grafenau und dem Landkreis Passau verläuft quer durch den See.
Bild: Landkreisgrenze Passau/Freyung-Grafenau nahe Breitenberg (TRANS BAYERWALD Nord, Etappe 2)
Wer ein attraktives Radparadies sucht sollte die Region am Grenzkamm des Bayerischen Wald bzw. Šumava auf dem Schirm haben. Mountainbiker finden indes mit dem 361 km langen "Flaggschiff" der »TRANS BAYERWALD« Entfaltungspotential en masse. Die Nordroute (Etappe 2-5) quert den »Nationalpark-FerienLand Bayerischer Wald« auf einer Länge von sage und schreibe 163 Kilometer. Im wahrsten Sinne des Wortes viel Holz, das im wildromantischen Naturidyll des Grünen Dach Europas reichlich Fahrspaß bietet.
Haidel Tour Video