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Inhaltsverzeichnis
- Deutscher Limes-Radweg
- Niedergermanischer Limes (NRW/Rheinland-Pfalz)
- Obergermanischer Limes (Rheinland Pfalz)
- Obergermanischer Limes (Hessen / Bayern Teil I)
- Obergermanisch-Raetischer Limes (Baden Württemberg)
- Raetischer Limes (Bayern Teil II)
- Raetischer Donaulimes (Bayern Teil III)
- Römerfest »Salve Abusina«
- Donaudurchbruch - Naturschutzgebiet Weltenburger Enge
- Römisches Reich
Deutscher Limes Radweg

Streckendaten
Ausgangspunkt: Millingen am Rhein (NL) / Emmerich am Rhein (NRW)
Endpunkt: Passau (Bayern)
Streckenlänge: 1227 km
Höhenmeter: 8478 hm (empfohlene Fahrtrichtung)
- Startort Millingen am Rhein (NL) / Emmerich am Rhein (NRW)
- Tiefster Punkt: Emmerich am Rhein (18 m.ü.M.)
- Höchster Punkt: Großer Feldberg, KM 416 (787 m.ü.M.)
- Zielort Passau (310 m.ü.M.), Niederbayern
Streckenabschnitte
- Millingen am Rhein / Emmerich am Rhein - Bad Hönningen / Rheinbrohl (Landkreis Neuwied / Rheinland-Pfalz), 258 km
- Bad Hönningen – Holzhausen, 107 km
- Holzhausen - Echzell, 146 km
- Echzell - Miltenberg, 125 km
- Miltenberg - Lorch, 165 km
- Lorch - Weißenburg i. Bay., 147 km
- Weißenburg i. Bay. - Regensburg, 128 km
- Regensburg - Passau, 151 km
Streckenbeschaffenheit
Anteil Radweg: 32 %
Anteil Unbefestigt: 18 %
Anteil Verkehr: 5 %
Anteil Forst- und Flurbereinigungswege 47%
Radweg-Streckenanteile nach Bundesländer gegliedert
- Nordrhein-Westfalen 240 km (Niedergermanischer Limes)
- Rheinland Pfalz 115 km (davon Niedergermanischer Limes 17 km Obergermanischer Limes 98 km)
- Hessen 218 km (Obergermanischer Limes)
- Baden Württemberg ∑ 227 km (davon Obergermanischer Limes 149 km Raetischer Limes 78 km)
- Bayern ∑ 427.4 km (davon Obergermanischer Limes 63.4 km Raetischer Limes 155 km Raetischer Donaulimes 209 km)
Der Deutsche Limes-Radweg führt durch die Bundesländer Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz, Hessen, Baden-Württemberg und Bayern. Der Routenverlauf passiert zahlreiche Zeugnisse aus der Römerzeit und verbindet historische Stationen entlang der ehemaligen Grenzlinie.
Die Strecke verläuft überwiegend auf Rad- Wald- und Flurbereinigungswegen sowie auf kaum befahrenen Nebenstraßen und durchquert fünf Naturparks. Der Deutsche Limes-Radweg schlängelt sich vom Rhein via des ehemaligen römischen Grenzwalls weiter zum Main bis zur Donau, deren Flussverläufe den "nassen" Limes markieren. Ständig wechselnde Landschaftseindrücke - gepaart mit Ausgrabungsstätten sowie rekonstruierten Bauten römischer Kultur pflastern buchstäblich den 1.127 Kilometer langen Weg. Hierbei wandelt man auf drei seriell aneinanderliegenden Weltkulturerbestätten: rheinaufwärts der »Niedergermanische Limes« (Millingen am Rhein (NL) / Kleve/NRW bis Rheinbrohl, 258 km), der »Obergermanisch-Raetische Limes« (von Rheinbrohl in Rheinland Pfalz bis zum Kohortenkastell Abusina in Eining an der Donau (762 km) sowie der sich nahtlos fortsetzende »Donaulimes« bis Passau (208 km). Über 100 Kommunen, Landkreise, Städte und Tourismusverbände haben sich in fünf Bundesländern mit dem Ziel zusammen geschlossen, den Limes als archäologisches Denkmal von welthistorischer Bedeutung ins Bewusstsein einer möglichst breiten Öffentlichkeit zu rücken.
Vor allem geschichtsbegeisterte Radler dürfen sich auf rekonstruierte Limeswachttürme und Kastelle, Schutzbauten über Ruinen römischer Badeanlagen, Befestigungsanlagen mit Wall, Gräben und Palisaden sowie Römermuseen, Ausstellungen und Festivitäten freuen. Der Begriff "Limes" lässt sich aus dem Lateinischen mit „Grenzweg“ bzw. „Schneise“ übersetzen.
Abgesehen von der spannungsgeladenen Historie wird der Routenverlauf auch landschaftlich betrachtet dem Reisemotto "Der Weg ist das Ziel" absolut gerecht. Die reizvolle Naturlandschaft, welche sich vom Rhein über den Westerwald, Hochtaunus, Rheingau-Taunus, die Wetterau, Maintal, Odenwald, Schwäbisch Fränkischer Wald, die Schwäbische Alb, das Romantische Franken, das Fränkische Seenland und dem Naturpark Altmühltal sowie entlang der Donau über den Bayerischen Jura und das Bayerische Golf & Thermenland bis zur Dreiflüssestadt Passau erstreckt, hält die Sinne laufend auf Trab. Hinzu kommen malerische Orte, Burgen und Schlösser die zur Stipvisiste einladen. Wer sich achtsam auf die Spurensuche der Römer begibt und tagelang dem ehemaligen Grenzwall folgt, der wird nicht nur von außergewöhnlich schönen Landstrichen verwöhnt, sondern sammelt zudem reichlich an Erfahrung und Wissen über die römische Kultur & Geschichte.
Streckengrafik
Bewegen sie ihren Cursor auf dem Höhenprofil, wird interaktiv oben auf der Streckengraphik die geographische Position eingeblendet.
Bild: Römerfest »Salve Abusina« im Kastell Abusina (19.-21.08.2022) bei Eining an der Donau, Landkreis Kelheim (Niederbayern)
Wer sich für die Geschichte der Römer interessiert und hügeliges Terrain nicht scheut, der wird mit dem Deutschen Limes-Radweg seine wahre Freude haben. Der Themenradweg leitet uns entlang der ehemaligen römischen Reichsgrenze, dessen Grenzwälle und Befestigungsanlagen einst das Römische Imperium vom Land der „wilden“ Germanen in der Antike trennte.
Die Strecke verläuft überwiegend auf Rad- Wald- und Flurbereinigungswegen sowie auf kaum befahrenen Nebenstraßen und durchquert fünf Naturparks. Der Deutsche Limes-Radweg schlängelt sich vom Rhein via des ehemaligen römischen Grenzwalls weiter zum Main bis zur Donau, deren Flussverläufe den "nassen" Limes markieren. Ständig wechselnde Landschaftseindrücke - gepaart mit Ausgrabungsstätten sowie rekonstruierten Bauten römischer Kultur pflastern buchstäblich den 1.127 Kilometer langen Weg. Hierbei wandelt man auf drei seriell aneinanderliegenden Weltkulturerbestätten: rheinaufwärts der »Niedergermanische Limes« (Millingen am Rhein (NL) / Kleve/NRW bis Rheinbrohl, 258 km), der »Obergermanisch-Raetische Limes« (von Rheinbrohl in Rheinland Pfalz bis zum Kohortenkastell Abusina in Eining an der Donau (762 km) sowie der sich nahtlos fortsetzende »Donaulimes« bis Passau (208 km). Über 100 Kommunen, Landkreise, Städte und Tourismusverbände haben sich in fünf Bundesländern mit dem Ziel zusammen geschlossen, den Limes als archäologisches Denkmal von welthistorischer Bedeutung ins Bewusstsein einer möglichst breiten Öffentlichkeit zu rücken.
Der Deutsche Limes-Radweg ist in allen vier Bundesländern (Rheinland Pfalz, Hessen, Baden Württemberg, Bayern) durchgängig mit (rot-) braunen Hinweisschildern und einheitlichem Logo (Buchstaben „D“ und „L“ im umfassten Limesturm) in beiden Fahrtrichtungen vorbildlich gekennzeichnet.
Der Deutsche Limes-Radweg
Über 1100 Kilometer voller Erlebnisse und römischer Entdeckungen.
Der Verein Deutsche Limes-Straße e.V. wurde zur touristischen Erschließung und Vermittlung des UNESCO-Welterbe Limes gegründet. Mit der Einrichtung der Deutschen Limes-Straße und des Deutschen Limes-Radwegs gelang es dem Verein, zwei wichtige Routen für diesen Zweck zu etablieren.
Zum UNESCO-Welterbe Limes zählen in Deutschland drei Limesabschnitte: Der Niedergermanische Limes, der Obergermanisch-Raetische Limes und der Donaulimes. Entlang dieser Grenzabschnitte finden geschichtsinteressierte Reisende rekonstruierte oder konservierte römische Sehenswürdigkeiten wie Kastelle, Badeanlagen, Wachttürme, Wallanlagen und Heiligtümer sowie hervorragende Museen und archäologische Parks.
All das lässt sich per Rad erkunden. Der Deutsche Limes-Radweg führt auf mehr als 1100 Kilometern vorbei an den bedeutenden römischen Stationen am Niedergermanischen Limes, dann am Obergermanisch-Raetischen Limes zwischen Rhein und Donau und anschließend am Donaulimes entlang. Attraktive Städte liegen ebenso am Wegesrand wie namhafte Kur- und Erholungszentren und malerische Ortschaften.
Besuchen Sie den Verein Deutsche Limes-Straße unter: www.limesstrasse.de
Flyer und Broschüren zu Limes-Straße, Limes-Radweg und Limes-Wanderweg finden Sie unter: https://www.limesstrasse.de/deutsche-limes-strasse/service/prospekte-und-infos
Streckencharakter - Etappenplanung
Während der Deutsche Limes-Wanderweg ziemlich genau dem römischen Grenzwall folgt, weicht der Deutsche Limes-Radweg hinsichtlich der Befahrbarkeit notgedrungen auf Rad- Forst- Flurbereinigungs- und Schotterwege sowie auf kaum befahrene Verkehrsstraßen aus. Die Fahrbahnoberfläche weist abwechselnd asphaltierte, geschotterte, gepflasterte und wassergebundene Abschnitte auf, oder besteht in Waldpassagen aus erdigem Untergrund. Um Abweichungungen vom Limes in Grenzen zu halten, gleicht der Wegeverlauf des Deutschen Limes-Radwegs regelrecht einem Zickzackkurs. Die Gegenüberstellung des Obergermanisch-Raetischen Limes (549 km, ohne Donaulimes) im Vgl. zum gewundenen Streckenverlauf des Deutschen Limes-Radwegs (762 km) verdeutlicht das Umwegeverhältnis. Da die Grenzsicherungslinie damals in direkten Linien (aneinandergereihte, richtungsändernde Geraden) über militärstrategische Landschaftspunkte führte (Hügelkuppen waren ideale Aussichtsstellen), wurden demzufolge Höhenrücken und Flusstäler gequert. Dies brachte mitunter erhebliche Höhendifferenzen mit sich, was der Radfahrer heutzutage natürlich leidlich zu spüren bekommt - es sei denn, er verfügt über gute Kondition oder pilotiert ein E-Bike. Insbesondere der nördliche Abschnitt von Bad Hönningen über den Feldberg im Taunus weist knackige Anstiege auf. Bis Schwäbisch Hall gibt es Steigungen und Gefällstrecken von 15% bis 20%, die zudem großteils ungeteert sind.
Das Streckenprofil weist einen uneinheitlichen Charakter auf. Demzufolge unterscheidet sich der Streckencharakter des "nassen Limes" (flach) grundsätzlich von dem des "trockenen Limes" (hügelig/bergig). So weist hauptsächlich entlang der Flüsse der »Niedergermanische Limes« (257 km), der »Obergermanische Limes« ab Pohlheim in Hessen bis kurz hinter Miltenberg (Mainlimes) in Bayern (155 km) sowie der »Raetische Donaulimes« (189 km) ab Kelheim kaum nennenswerte Steigungen auf.
Ganz im Gegensatz hierzu geht ab Rheinbrohl (Rheinland Pfalz) am Ende des flachen »Niedergermanischen Limes« und gleichzeitiger Beginn des »Obergermanischen Limes« abrupt in ein bergiges Profil über, das sich bis nach Pohlheim (Hessen) auf einer Länge von 219 km hinzieht. Der »Obergermanisch-Raetische Limes« ist ab Amorbach (Baden Württemberg) bis nach Kelheim in Niederbayern ebenfalls hügelig/bergig (406 km). Wer kein E-Bike verfügt und deshalb auf reine Muskelkraft bzw. Kondition angewiesen ist, sollte die steigungsintensiven Streckenabschnitte bei der Tourplanung berücksichtigen.
Der Routenverlauf entlang des Raetischen Limes in Bayern ist von stetem Auf und Ab geprägt, wobei die Anstiege hinsichtlich Länge und Steigung in meist moderat ausfallen. Die signifikantesten Ausreißer beschränken sich auf das Umland der Römerstadt Weissenburg i.Bay. sowie dem Markt Kipfenberg, wo sich beiderseits des Ortes sowohl das steilste Gefälle (loser Schotter) als auch die steilste Rampe (16% Steigung) verbirgt. Der 209 km lange Schlussabschnitt auf dem Donau-Radweg von Eining nach Passau ist hingegen weitestgehend flach. Ausnahme von der Regel ist nur die Anhöhe bei Staussacker/Weltenburg (120 hm), wo der Deutsche Limes-Radweg via Keltenwall bis Kelheim 9 km abseits des Donau-Radwegs verläuft.
Bild: Römerfest »Salve Abusina« im Kastell Abusina (19.-21.08.2022) bei Eining an der Donau, Landkreis Kelheim (Niederbayern)
Werden die historischen Begebenheiten vor Ort adäquat berücksichtigt und das Tagespensum im Hinblick dessen angepasst, ist der Grundstock für ein genussvolles wie lehrreiches Tourabenteuer gelegt. Sofern die geschichtliche Betrachtung der Römerzeit gebührend gewürdigt wird, verspricht der Deutsche Limes-Radweg definitiv ein einzigartiges Tourerlebnis. Allein unter diesem Gesichtspunkt lohnt es sich mehr Zeit einzuplanen und die Tagesetappen entsprechend abzustimmen, damit genügend Raum für Muße, Achtsamkeit und Wissensbereicherung bleibt. Schlussendlich vermitteln Museumsbesuche, Besichtigung von Rekonstruktionsbauten und das Betrachten vieler Informationsschautafeln jenes Hintergrundwissen, das die Vorstellungskraft über die mehr als 500 Jahre andauernde römische Epoche in unserem Land anreichert. Palisaden, Kastelltore, Limes-Wachtürme, freigelegte bzw. aufwendig rekonstruierte Grundmauern ziviler Siedlungen, Mauerfundamente oder pompöse Thermenanlagen wie z.B. beim Reiterkastell Biriciana in Weißenburg i.Bay. sind für Wissensdurstige immer ein freudiger Anlass vom Rad zu steigen, und sich mit der Geschichte der Römer eingehender zu befassen. Wenngleich Limes-Rekonstruktionen aufgrund vager Forschungskenntnisse nicht realitätsgetreu sind und eher idealtypischen Vorstellungen denn Originalität entsprechen, so regen „künstlich“ geschaffene Nachbauten nichtsdestotrotz die Phantasie über das 2.000 Jahre zurückliegende Vermächtnis des Römischen Reiches an.
Da der Deutsche Limes-Radweg einen Streckenmix (Ø Radwege 32 %, Unbefestigt 18 %, Verkehrsstraßen 5 % sowie Forst- und Flurbereinigungswege) aufweist, eignen sich am besten robuste (geländetaugliche) Radgattungen wie Tourenräder, Trekkingbikes, Mountainbikes, E-Bikes, Gravelbikes) mit widerstandsfähiger Pannenschutz-Bereifung.
Bild: Römerfest »Salve Abusina« im Kastell Abusina (19.-21.08.2022) bei Eining an der Donau, Landkreis Kelheim (Niederbayern)
Der Deutsche Limes-Radweg hat sich dem „Transnationalen Welterbe Grenzen des Römischen Reiches“ verschrieben. Auf weiten Strecken radelt man durch stille, verborgene Naturschauplätze und widmet sich den sichtbaren wie unsichtbaren Zeugnissen der römischen Zeitgeschichte. Auf den Spuren der römischen Hochkultur folgt die Route zwischen Bad Hönningen im Landkreis Neuwied (Rheinland-Pfalz) und der Dreiflüssestadt Passau (Bayern) entlang der einstigen Grenze der römischen Provinzen Raetien und Obergermanien. Der Grenzwall tangiert häufig strategische Geo-Punkte, weswegen so oft Anhöhen passiert werden. Ganz im Gegensatz dazu weisen (natürliche) Flussgrenzen am Rhein und der Donau fast durchgängig eine flache Topographie auf.
Hinweis in eigener Sache: Zum Streckenabschnitt des Raetischen Limes in Bayern (Mönchsroth-Eining/Kastell Abusina) - sowie dem Donaulimes von Eining nach Passau - erfolgte 2021 / 2022 eine Datenerhebung (Streckenbefahrung in beiden Fahrtrichtungen). Angenehm auffallend: die übersichtliche und nahezu lückenlose Beschilderung. Ausnahme der Streckenabschnitt Regensburg-Passau, der 2023 nachbeschildert werden soll. Vereinzelt wich im bayerischen Abschnitt Mönchsroth - Gunzenhausen - Kipfenberg die Beschilderung von den GPS-Trackdaten geringfügig ab (Abweichung 1-3 km Länge). Kartenmaterial kann nach wie vor wertvolle Dienste leisten, zumal Richtungswegweiser übersehen bzw. der Navi-Akku unverhofft die Grätsche machen kann.
Informationsmaterial
Flyer „Deutscher Limes-Radweg"
Publikation des Landesamtes für Denkmalpflege „UNESCO-Welterbe Grenzen des Römischen Reiches (Obergermanisch-Raetischer Limes in Baden Württemberg)
Deutsche Limesstraße von Bad Hönningen/Rheinbrohl am Rhein bis Passau an der Donau (Externlink)
Bikeline-Radtourenführer - Radfernweg Deutscher Limes-Radweg von Bad Hönningen am Rhein nach Passau an der Donau
Maßstab: 1:60.000
Umfang: 328 Seiten
Auflage: 1. Auflage, 2021
ISBN: 978-3-85000-823-5
Preis: EUR 9,90
Bild: rekonstruiertes Kastell-Modell im Römerpark Ruffenhofen (Landkreis Ansbach/Mittelfranken). Die sehenswerte Dauerausstellung im LIMESEUM informiert über das Kastell Ruffenhofen und dessen Zivilsiedlung, den Vicus während der römischen Kaiserzeit und veranschaulicht auf moderne Weise den Limesabschnitt zwischen Mönchsroth und Arberg.
Der lateinische Begriff Limes bedeutet Grenzweg bzw. Schneise, wobei sich hierzulande die Bezeichnung in der Regel auf den Raetischen Limes und Obergermanischen Limes bezieht. Beide Limesabschnitte sind nach ihren angrenzenden römischen Provinzen Raetia (Rätien) und Germania superior (Obergermanien) benannt und stellten in der Geschichte erstmals räumlich klar definierte und optisch im Gelände für Freund wie Feind eindeutig erkennbare Außengrenzen des römischen Herrschaftsbereichs dar. Dabei orientierte sich der Obergermanisch-Raetische Limes weder an Flussverläufe noch Gebirgszüge, weshalb er - mit Ausnahme zwischen Großkrotzenburg (Hessen) und Miltenberg (Unterfranken) entlang 60 Kilometer des Main - die längste Landgrenze im europäischen Abschnitt des Limes umfasst. Ansonsten wird der Limes in Europa weitgehend durch die Flüsse Rhein (Niedergermanischer Limes) und der Donau (Donaulimes) gebildet.
Bauartbedingte Unterschiede zwischen Obergermanischer Limes und Raetischer Limes
Südlich von Köln zwischen Bad Hönningen und Rheinbrohl begann der Obergermanische Limes, der als Ostgrenze der Provinz Germania superior (heutige Rheinland Pfalz / Hessen) anfänglich nur aus einem tieferen Graben bestand. Dieser verlief weitgehend schnurgerade vom Rhein in südlicher Richtung zum Main. Im Gegensatz dazu bestand der Raetische Limes der sich bis nach Eining an der Donau erstreckte aus einer Mauer aus Holz und Steinen. Der Wesensunterschied beider Grenzbefestigungen liegt demnach in ihrer jeweiligen baulichen Konstruktion. Während der Limes in Obergermanien zunächst nur von einem Weg - bestückt mit Wachtürmen - und nach mehreren Ausbauphasen schließlich von Graben und Wall gebildet wurde, wies die Nordgrenze der römischen Provinz Raetia (heutige Baden-Württemberg / Bayern) eine etwa 3 m hohe und bis zu 1,2 m dicke Steinmauer auf.
Die geographische Schnittstelle des obergermanischen und des raetischen Limes befindet sich in der liebenswerten Kleinstadt Lorch im Herzen des Stauferlandes, rund 10 km westlich von Schwäbisch Gmünd (Baden Württemberg). Nordöstlich des Klosters Lorch (ehemalige Benediktinerabtei) verlief einst die Nordgrenze der römischen Provinzen Germania und Raetia, weshalb dort ein rekonstruierter Limes-Wachturm daran erinnert. Zugleich bildete der von Norden kommende Limes das sogenannte Limesknie, da von hier ab der Grenzwall nach Eining an der Donau bzw. der Donaulimes nach Passau und weiter bis ans Schwarze Meer in süöstlicher Richtung verläuft.
Mit einer Gesamtlänge von 550 Kilometern ist der römische Grenzwall - gesäumt von rund 100 Kastellen, Feldwachen und 900 Wachtürmen - das größte Bodendenkmal Deutschlands, welches im zweiten und dritten Jahrhundert nach Christus das Römische Reich von Germanien trennte. Auf bayerischem Gebiet verlief der Wall von Aschaffenburg in Unterfranken (unterbrochen vom 164 km langen Abschnitt in Baden Württemberg) bis nach Eining an die Donau.
Limes-Streckenlängen im Vergleich zu Radwegedistanzen
- Obergermanisch-Raetische Limes ∑ 549 km → 762 km (ohne Donaulimes)
aufgeschlüsselt nach Bundesländer:
- Rheinland-Pfalz: 75 km → 98 km
-
Hessen: 152 km → 218 km
-
Baden-Württemberg: 164 km → 227 km beinhaltet 149 km Obergermanischer Limes + 78 km Raetischer Limes
-
Bayern: 158 km → 217 km → beinhaltet 63 km Obergermanischer Limes (davon 50 km Mainlimes) + 154 km Raetischer Limes
Der Niedergermanisch- Obergermanisch- Raetische Limes gehören zu den herausragenden archäologischen Denkmälern Mitteleuropas, die 2005 bzw. 2021 zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurden. Die Fernradroute passiert eine Vielzahl von (teil-) rekonstruierten oder konservierten römischen Sehenswürdigkeiten, zu denen Kastelle und Badeanlagen wie auch rekonstuierte Limestürme - manche mit Grenzbefestigung - gehören, die aus Wallanlagen, Gräben, Mauern oder Palisaden bestanden. Zudem lassen Museen entlang der Route die römische Vergangenheit wiederaufleben. Dazu werden (Römer-) Städte sowie malerische Ortschaften mit historischen Baudenkmälern, Schutzbauten über römischen Ruinen sowie archäologische Parks durchquert. Abgesehen von der spannenden Römergeschichte macht die abwechslungsreiche, abgeschiedene Naturlandschaft das unvergessliche Erlebnis perfekt.
Radweg-Streckenanteile nach Bundesländer gegliedert
- Nordrhein-Westfalen: 240 km (Niedergermanischer Limes)
- Rheinland Pfalz: 115 km (davon Niedergermanischer Limes 17 km + Obergermanischer Limes 98 km)
- Hessen: 218 km (Obergermanischer Limes)
- Baden Württemberg: ∑ 227 km (davon Obergermanischer Limes 149 km + Raetischer Limes 78 km)
- Bayern: ∑ 427 km (davon Obergermanischer Limes 63.4 km + Raetischer Limes 155 km + Raetischer Donaulimes 209 km)
Bild: Römerpark Ruffenhofen (Mittelfranken)
Radtour auf geschichtsträchtigem Boden
Der Deutsche Limes-Radweg bietet auf der gesamten Strecke spannende Erlebnisse und geheimnisvolle Entdeckungen aus der vergangenen Zeit des römischen Imperiums. Landschaftsabschnitte wie der Westerwald, Hochtaunus, Rheingau-Taunus, die Wetterau, Maintal, Odenwald, Schwäbisch Fränkischer Wald, die Schwäbische Alb, das Fränkische Seenland, Naturpark Altmühltal und der Bayerische Jura verwöhnen Naturliebhaber auf Schritt und Tritt - wenngleich bisweilen knackige Steigungen ab und an ihren Schweißtribut einfordern. Wer sich für Caesar & Co interessiert und genügend Sitzfleisch verfügt, dem bietet der Deutsche Limes-Radweg nahezu unerschöpfliches Tourenpotential. Also rauf auf den Sattel und mit Spaß & Wissbegierde hautnah römische Geschichte erleben!
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© Gunzenhausen; Abb. Kaiser Augustus, 31.v.Chr. - 14.n.Chr. |
Vor allem geschichtsbegeisterte Radler dürfen sich auf rekonstruierte Limeswachttürme, Kastelle, Schutzbauten über Ruinen römischer Badeanlagen, Befestigungsanlagen und aktuelle Ausstellungen sowie diverse Festivitäten freuen. Dazu begeistern Etappe für Etappe malerische Städtchen, Burgen und Schlösser. Der Begriff "Limes" lässt sich aus dem Lateinischen mit Grenzweg, Schneise oder Grenzwall übersetzen.
Niedergermanischer Limes
Der Deutsche Limes-Radweg wurde mit dem nahtlos angrenzenden Abschnitt des Niedergermanischen Limes von der niederländischen Grenze durch Nordrhein-Westfalen bis Rheinland-Pfalz um 257 Kilometer verlängert. Derzeit ist der Abschnitt von der Landesgrenze Millingen (NL) / Emmerich am Rhein flussaufwärts bis Rheinbrohl nahe Bad Hönningen (Schnittpunkt Obergermanischer- und Niedergermanischer Limes) noch nicht mit einem DLR-Logo-Emblem markiert (Stand Januar 2023). Orientierungsprobleme gibt's dennoch nicht, da der identisch verlaufende Rheinradweg bzw. EuroVelo 15 entlang des Niedergermanischen Limes in Nordrhein-Westfalen / Rheinland-Pfalz lückenlos beschildert ist. Die Gesamtstrecke des DLR beläuft sich nunmehr auf 1.227 Kilometer.
Wie der Obergermanisch-Raetische Limes - ein 550 Kilometer langer Abschnitt der ehemaligen Außengrenze des Römischen Reichs zwischen Rhein und Donau, der sich von Rheinbrohl bis zum Kastell Eining an der Donau erstreckt - sowie der Donau-Limes (von Eining/Niederbayern bis in die Slowakai) wurde auch der Niedergermanische Limes zum Weltkulturerbe ernannt. Der Niedergermanische Limes beschreibt die ehemalige Grenze zwischen den römischen Provinzen »Germania inferior« und »Germania magna«. Dieser trennte damals den linksrheinischen Teil des Rheinlands sowie der Niederlande, welche zum Römischen Reich gehörten (römische Provinz Niedergermanien), von den nur schwach kontrollierten rechtsrheinischen Gebieten - dem sogenannten freien Germanien. Der nördliche Limesabschnitt geht zum Teil auf Augustus und dessen Stiefsohn und Feldherrn Drusus zurück, die die natürliche Grenze des Rheins ab dem Jahre 15 v. Chr. mit zs. Sicherungsanlagen zu verstärken begannen. Wegen des Verzichts auf rechtsrheinische Eroberungen im Jahre 16 n. Chr. wurde der Rhein zur natürlichen Grenze des römischen Reichs, in dessen Schutzbereich eine Vielzahl von Landgütern (Villae Rusticae) und Siedlungen (Vici) entstanden.
Der Niedergermanische Limes ist ein Bodendenkmal, das am 27. Juli 2021 zum Weltkulturerbe der UNESCO ernannt wurde. Das Welterbe „Niedergermanischer Limes“ setzt sich aus 44 Bestandteilen von Rheinland-Pfalz bis ins niederländische Katwijk zusammen. Der Grenzwall spiegelt als wertvolles Zeugnis der mehr als 400 Jahre andauernden römischen Entwicklung im Norden des einstigen Imperiums wider.
Deutschlands längste Fernradroute
Bislang galt die »Tour de Brandenburg« (Rundtour) mit 1.111 Kilometer als längste Radroute Deutschlands. Nachdem der Deutsche Limes-Radweg um den Niedergermanischen Limes erweitert wurde, ist er mit 1.227 Kilometer der längste Fernradweg im Bundesgebiet, gefolgt von der »Tour de Brandenburg«, dem Rheinradweg (900 km) und dem Elberadweg (840 km). Freilich lässt sich die gewaltige Entfernung kaum in einem Rutsch bewältigen. Doch in altbekannter Jakobsweg-Pilgermanier, die ihren »Camino de Santiago« schrittweise in Etappen aufteilen, können es ihnen emsige Limesradler nach individuellen Gesichtspunkten gleichtun. Abgesehen von der persönlichen Leistungsfähigkeit hängt das Tagespensum in erster Linie vom Geschichtsinteresse ab. Eine großzügige Zeitplanung schafft jedenfalls lohnenswerte Freiräume, um sich den Ausgrabungsstätten, Rekonstruktionsbauten und eingehender Betrachtung der informativen Schautafeln neugierig zu widmen. Museumbesuche, die mehr Zeit in Anspruch nehmen, dürfte hingegen On Tour weniger in Frage kommen (was sich ggf. gesondert bewerkstelligen lässt).
Fazit: geschichtliches Interesse vorausgesetzt, vermag die Epoche der Römer zweifelsohne Bewunderung und Faszination auslösen. Hinzu kommt die landschaftliche Vielfalt, die man als Radfahrer naturnah genießen kann. Auf eine inspirative wie gleichsam spannungsgeladene Entdeckungsreise - sprich Spurensuche - darf man sich zu recht freuen. Der geschichtsträchtige Themenradweg bietet in jeglicher Hinsicht unerschöpfliches Erlebnispotential. Also rauf auf den Sattel und mit geballter Vorfreude und Elan hinein in die Landschaftsidylle und ins Geschichtsvergnügen. Das Erbe der Römer ist wahrhaft lebendig geblieben, was die Ernennung zum UNESCO-Weltkulturerbe auch wissenschaftlich untermauert.
Obergermanisch-Raetischer Limes
Als die Kelten und Germanen von den Römischen Armeen unter dem Kommando Kaiser Augustus um 15 v. Chr. vernichtend besiegt waren, wurde das gesamte Gebiet südlich der Donau und westlich des Rheins ins Römische Reich eingegliedert. Die Baugeschichte des Limes begann im frühen 2. Jahrhundert n.Chr., als die Römer – anfangs noch mit bescheidenen Mitteln – versuchten die Grenzlinie abzusichern.
In der nachfolgenden Bauphase unter den römischen Kaisern Hadrian (117-138) und Antoninus Pius (138-161) wurde die Grenze nach Osten ausgedehnt. Römische Bautrupps schlugen Schneisen in unwegsame dichte Wälder, legten Verbindungswege an, hoben Gräben aus und schütteten (Schutz-) Wälle auf. Auf einer Länge von 550 Kilometern entstand eine durchgehende Reihe hölzerner Wachttürme (später aus Stein) sowie vorgelagerte Holzpalisaden, die lückenlos die Grenzsicherung vom Rhein bis zur Donau sicher stellten. Im finalen Bauabschnitt gegen Ende des 2. Jahrhunderts und später wurde der Obergermanische Limes mit einem Wall- und Grabensystem verstärkt, während der Raetische Limes, im Volksmund „Teufelsmauer“ genannt, als durchgängige, bis zu drei Meter hohe Steinmauer mit Steintürmen von Grund auf neu errichtet wurde. Am Obergermanischen Limes gelang es den Römern einzelne Germanenstämme als „Bundesgenossen“ zur Grenzverteidigung anzusiedeln, was am Rätischen Limes weniger erfolgreich funktionierte. Deshalb fiel die Befestigung in diesem Abschnitt stabiler aus. Der Bau dieser Grenzbefestigung war schon deshalb eine technische Meisterleistung, weil teilweise immense Höhenunterschiede überwunden sowie Flussläufe überbrückt werden mussten. Es wird vermutet, dass die Römer mit Hilfe von Peilgeräten die Linienführung exakt bestimmen konnten. Nichts desto trotz war der Limes nicht als hermetische Abschottung geplant. Vielmehr gab es abschnittsweise Durchlässe, wo germanische wie römische Händler zum Handelsverkehr passieren durften.
Als überwachte Demarkationslinie repräsentierte der Limes das äußere Ende der durch Rom verwalteten und beschützten Welt. Über einhundert Militärlager und neunhundert Wachttürme reihten sich entlang der Grenzsperren, die in der Provinz Obergermanien aus Holzpalisaden bzw. Erdwällen und Gräben bzw. in der Provinz Raetien aus Steinmauern bestanden. Germaneneinfälle nach der Mitte des 3. Jhs läuteten den Niedergang der römischen Siedlungen entlang und hinter dem Limes ein.
Der Obergermanisch-Raetische Limes ist mit 550 km das längste Bodendenkmal Europas. Er stellte in der Zeit vom frühen zweiten bis zum dritten Jahrhundert die Grenzlinie zwischen dem Römischen Reich und den germanischen Stammesverbänden dar und verläuft durch die Gebiete der heutigen Bundesländer Baden-Württemberg, Bayern, Hessen und Rheinland-Pfalz.Das Welterbe-Komitee der UNESCO beschloss 2005 in Durban (Südafrika) die Aufnahme des Obergermanisch-Raetischen Limes als Teil des neuen Welterbes „Grenzen des römischen Reiches“ in die Liste der Welterbestätten.
Der wesentliche Unterschied zwischen dem Obergermanischen Limes und dem Rätischen Limes liegt in seiner baulichen Konstruktionsweise: während der Limes in Obergermanien zunächst nur von einem Weg mit Wachtürmen und später nach mehreren Ausbauphasen schließlich von Graben und Wall gebildet wurde, bestand er in Rätien grundsätzlich aus einer etwa 3 m hohen und bis zu 1,2 m dicken Steinmauer.
Bild: Römerpark Ruffenhofen. Das LIMESEUM und der Römerpark befinden sich zwischen den Gemeinden Gerolfingen, Wittelshofen und dem Markt Weiltingen im Fränkischen Seenland in Mittelfranken.
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© TI Gunzenhausen |
Bild: Römerfest im Burgstallwald am Stadtrand von Gunzenhausen
Der Obergermanisch-Raetische Limes - einem römischen Grenzwall aus dem ersten bzw. zweiten Jahrhundert n. Chr., stellt mit einer Länge von 550 km Länge ein beachtliches archäologisches Denkmal dar und erstreckt sich von Rheinbrohl bis zum Kastell Eining an der Donau. Er wurde im Jahr 2005 zum Welterbe der UNESCO erklärt. Der Limes-Radweg folgt der ehemaligen römischen Grenzbefestigung und führt vorbei an zahlreichen Zeugnissen römischer Besiedlung.
Gebietsentwicklung am Limes
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© TI Gunzenhausen |
Unter den römischen Kaisern Titus (79-81 n. Chr.) und Domitian (81-96 n. Chr.) überschritten römische Truppen die Donau und errichteten Kastelle. In den folgenden Jahrzehnten wurde die Grenzlinie weiter vorgeschoben und durch weitere Kastellanlagen, schließlich auch durch den Limes – als militärische Grenzsicherung - geschützt.
Der um 160 n. Chr. errichtete Obergermanisch- Raetische Limes war die nördlichste dauerhafte Grenzlinie der römischen Provinzen Raetien und Obergermanien.
Untergliederung der Legionstruppen
Kohorten sind eine Untergliederungseinheit der römischen Legionstruppen. Sie wurden in Kohorten (von lateinisch cohors was soviel wie „umfriedeter Raum, Hof“ bedeutet) gegliedert, die jeweils aus drei Manipel bestanden. Eine Legion (rund 3600–6000 Mann) bestand aus zehn Kohorten (360–600 Mann), welche ihrerseits 3 Manipeln hatte. 1 Manipel (120–200 Mann) bestand wiederum aus 2 Centurien. Der Ranghöchste unter den sechs Centurionen kommandierte die Kohorte. Da zu den Centurionen weitere Dienstgrade und Dienstpersonal gehörten, belief sich eine Kohorte auf 480 schwer bewaffnete Fußsoldaten sowie 120 weitere Personen, also insgesamt 600 Mann.
Wachtürme am Limes
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© TI Gunzenhausen (Limeswachturm, hinterer Schlossbuck) - digital erstellte Graphik |
Eines der wesentlichen Elemente des römischen Limes in Germanien stellten Wachttürme dar. Ihre Hauptaufgabe diente nicht der Verteidigung der jeweiligen Limesabschnitte sondern vielmehr deren Überwachung (Prävention). Sie waren so positioniert, um zwischen den einzelnen Türmen bzw. zum nächstgelegen Kastell eine Kommunikation (akustisch/visuell) zu ermöglichen. Voraussetzung hierfür war die Sichtbarkeit der wachhabenden Soldaten, weshalb die Turmabstände je nach Gelände mehr oder weniger stark variierten. Somit sicherten die Türme eine durchgängige Meldekette, indem von Turm zu Turm Zeichen weitergeben wurden. Bei Sichtbehinderungen wie Nebel wurden die Signale mit Hörnern akustisch, bei Nacht mit Fackeln optisch weitergegeben.
Die Wachmannschaften (4-5 Soldaten) konnten größere Angriffe auf längere Sicht nicht abwehren sondern mussten sich nur so lange halten bis Verstärkung aus den umliegenden Kastellen eintraf.
Entlang des Limes wurden insgesamt über 900 Türme errichtet. Anfänglich war die Grenze nicht durch Palisaden oder Mauern befestigt. Zunächst als Holztürme auf Erdhügeln errichtet, waren sie von Gräben umzogen welche der Entwässerung dienten. Ab Mitte des 2. Jahrhunderts wurden die Holztürme am Limes durch widerstandsfähigere Steintürme ersetzt.
Ein Vergleich der Raetischen Mauer mit der erheblich aufwendigeren Anlage der Hadriansmauer in Großbritannien zeigt, dass der Raetische Limes nicht wie in Großbritannien als Verteidigungsbollwerk, sondern lediglich als Demarkationslinie diente, die den römischen Verwaltungsbereich sichtbar machen sollte.
Die Türme waren in der Regel nur über eine Leiter im ersten Stock zu betreten wo sich der Wohnraum der Soldaten befand. Das Erdgeschoss diente als Vorratsraum. Im zweiten Obergeschoss lag die Wachstube, deren Besatzung aus vier bis fünf Mann bestand, die jeweils für mehrere Tage aus den hinter der Grenze gelegenen Kastellen zum Wachdienst am Limes abkommandiert waren.
Nicht römische Legionäre wie man glauben mag dienten am Limes sondern die Soldaten der Hilfstruppen (Auxilia. Diese Auxiliareinheiten rekrutierten sich v.a. aus Peregrini, d.h. Soldaten, die aus der rechtlich schlechter gestellten Bevölkerung der römischen Provinzen stammten. Mit ihrer ehrenvollen Entlassung nach 25 Jahren Dienst erhielten sie allerdings das römische Bürgerrecht für sich und ihre Nachkommen womit sie den römischen Bürgern rechtlich gleichgestellt waren.
Die Grenzsicherung mit 7 Legionen (je Legion rund 5000 Soldaten) war für das römische Reich ein extrem aufwändiges Unterfangen.
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© TI Gunzenhausen |
Bild: Römerfest im Burgstallwald am Stadtrand von Gunzenhausen
Welterbetitel "Grenzen des Römischen Reiches" ("Frontiers of the Roman Empire“)
Das UNESCO Welterbekomittee verleiht den Welterbetitel an Stätten, die aufgrund ihrer Einzigartigkeit, Authentizität und Integrität weltbedeutend sind und von den Staaten, in denen sie liegen, zur Erlangung des Titels vorgeschlagen werden.
- 1987: Als erstes Teilstück der römischen Reichsgrenze wurden die Befestigungsanlagen des Hadrianswall (Großbritannien) zum Weltkulturerbe erklärt
- 2005 beschloss das Welterbekomitee die Aufnahme des Obergermanisch-Raetischen Limes in die Liste des Weltkulturerbes
- 2008: die Befestigungsanlagen des Antoninus Walls wurde als Weltkulturerbe aufgenommen
- Das Welterbekomitte hat am 27. Juli 2021 den Niedergermanischen Limes (Nasser Limes) zum Weltkulturerbe ernannt
- Das Welterbekomitte hat den Donaulimes (Nasser Limes) am 30.Juli 2021 zum Weltkulturerbe ernannt
Hadrians Wall, Antoninus Wall, Niedergermaischer Limes, Obergermanisch-Raetischer Limes und Donaulimes bilden gemeinsam den ersten Teilabschnitt eines „transnationalen Welterbes“, das unter dem Dachbegriff "Grenzen des Römischen Reiches / Frontiers of the Roman Empire“ in naher Zukunft 24 Staaten entlang der 6.000 km langen Außengrenze des ehemaligen Imperium Romanum in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika umfassen soll.
Streckenverlauf
Wie die touristisch bekannte Deutsche Limes-Straße folgt in ähnlichem Routenverlauf auch der Limes-Radweg dem obergermanisch-raetischen Limes und verbindet zahlreiche Sehenswürdigkeiten aus der Römerzeit.
- Obergermanischer Limes Rheinland Pfalz, 98 Kilometer / 1.646 Höhenmeter
- Obergermanischer Limes Hessen (einschl. Mainlimes Bayern), 281 Kilometer / 2.475 Höhenmeter
- Obergermanisch-Raetischer Limes Baden Württemberg, 227 Kilometer / 2.764 Höhenmeter
- Raetischer Limes Bayern, 154 Kilometer / 1.200 Höhenmeter
- Donaulimes Bayern, 209 Kilometer / 350 Höhenmeter
Deutsche Limeskommission (DLK)
Die DLK setzt sich aus insgesamt 14 Mitgliedern zusammen: Den Landesarchäologen und jeweils einem ministeriellen Vertreter der beteiligten Länder (Baden-Württemberg, Bayern, Hessen, Rheinland-Pfalz und Nordrhein-Westfalen), einem Vertreter der Universitäten mit Lehrstuhl „Archäologie der Römischen Provinzen", dem Vorsitzenden der „Arbeitsgemeinschaft Römische Museen am Limes in Deutschland", einem Vertreter der Römisch-Germanischen Kommission des Deutschen Archäologischen Instituts sowie dem Vorsitzenden der Vereinigung der Gemeinden und Kommunen entlang dem Limes in dem „Verein Deutsche Limes-Straße e.V.".
Streckenabschnitte (Externlinks zur DLK):
1. Teilabschnitt Obergermanischer Limes Rheinland Pfalz
2. Teilabschnitt Obergermanischer Limes Hessen
3. Teilabschnitt Obergermanischer Limes Bayern
4. Teilabschnitt Obergermanischer Limes Baden Württemberg
5. Teilabschnitt Raetischer Limes Baden Württemberg
6. Teilabschnitt Raetischer Limes Bayern
Obergermanischer Limes Bayern
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© Gunzenhausen; Limeswachposten Pfahlweg |
Hinweis: bei der Abbildung handelt es sich um eine digital erstellte Graphik (Schautafeln befinden sich im Burgstallwald bei Gunzenhausen). Sie repräsentiert nach neuesten wissenschaftlichen Erkenntnissen (können sich jederzeit ändern) sozusagen die aktuelle Idealdarstellung eines Limes-Wachturms samt Steinmauer.
Kurz nach Seligenstadt im Landkreis Offenbach in Hessen überschreitet der Limes-Radweg die bayerische Landesgrenze. Auf dem Main-Radweg verläuft die Strecke in der Urlaubsregion Spessart-Mainland und Fränkisches Weinland über Aschaffenburg nach Miltenberg. Nun schwenkt die Route in südlicher Richtung nach Walldürn ab worauf man kurz darauf die Landesgrenze Baden Württemberg erreicht. Anschaulich präsentieren Museen die römische Vergangenheit, die museumspädagogischen Abteilungen bieten Erlebnistage, Workshops oder interaktive kindgerechte Ausstellungen wie beispielsweise im Pompejanum in Aschaffenburg oder im „Römerkabinett“ im Malerwinkelhaus in Marktbreit.
Obergermanischer Limes Baden Württemberg
Der Obergermanische Limes endet im Rotenbachtal bei Schwäbisch Gmünd, wo sich nahtlos der Raetische Limes fortsetzt. Von der Stadt Walldürn (Neckar-Odenwald-Kreis) geht es über Öhringen - Lorch - der Stauferstadt Schwäbisch Gmünd und Aalen (Limesmuseum) nach Mönchsroth (mittelfränkischer Landkreis Ansbach). Dort wird abermals die Bundeslandesgrenze überquert und radelt auf dem Raetischen Limes des bayerischen Streckenteils bis nach Eining (Donau).
Museen entlang des Limes in Deutschland
Limes-Informationszentrum Baden-Württemberg
St.-Johann-Straße 5
73430 Aalen
Tel.: 07361/9141688
Fax.: 07361/9141772
Limesmuseum Aalen
St.-Johann-Straße 5
73430 Aalen
Tel.: 07361/5282870
Fax.: 07361/52828710
Stiftsmuseum Aschaffenburg
Stiftsplatz 1a
63739 Aschaffenburg
Tel.: 06021/4447950
stiftsmuseum@museen-aschaffenburg.de
Museum Bad Ems
Römerstraße 97
56130 Bad Ems
Tel.: 02603/3572
Limesinformationszentrum Hessen
Am Römerkastell 1
61350 Bad Homburg
Tel.: 06175/93740
Fax.: 06175/937411
www.saalburgmuseum.de/limes/liz01.html
Römerkastell Saalburg
Am Römerkastell 1
61350 Bad Homburg
Tel.: 06175/93740
Fax.: 06175/937411
LVR-LandesMuseum Bonn
Colmantstraße 14 — 16
53115 Bonn
Tel.: 0228/20700
Fax.: 0228/2070299
Bezirksmuseum Buchen
Kellereistraße 25 — 29
74722 Buchen
Tel.: 06281/8898
Fax.: 06281/556898
Museum Bürgstadt
Am Mühlgraben 1
63927 Bürgstadt
Tel.: 09371/99560
Museum Butzbach
Färbgasse 16
35510 Butzbach
Tel.: 06033/995250
Fax.: 06033/995260
www.stadt-butzbach.de/kultur/museum
Museum Echzell
Lindenstraße 3
61209 Echzell
Tel.: 06008/7124
Museum für Ur- und Frühgeschichte
Burgstraße 19
85072 Eichstätt
Tel.: 08421/89450
Fax.: 08421/80926
Alamannenmuseum Ellwangen
Haller Straße 9
73479 Ellwangen
Tel.: 07961/969747
Fax.: 07961/969749
www.alamannenmuseum-ellwangen.de
Archäologisches Museum Frankfurt
Karmelitergasse 1
60311 Frankfurt am Main
Tel.: 069/21235896
Fax.: 069/21230700
info.archaeolmus@stadtfrankfurt.de
www.archaeologisches-museum.frankfurt.de
Wetteraumuseum Friedberg
Haagstraße 16
61169 Friedberg
Tel.: 06031/88215
wetteraumuseum@friedberghessen.de
Großerlach-Grab - Wachtturm auf dem Heidenbuckel
71577 Großerlach
Tel.: 07903/91540
Fax.: 07903/915433
www.grosserlach.de/data/limesrekonstruktion.php
Museum Großkrotzenburg
Im Römerkastell 2
63538 Großkrotzenburg
Tel.: 06186/8922
info@museum-grosskrotzenburg.de
www.museum-grosskrotzenburg.de
Archäologisches Museum Gunzenhausen
Brunnenstraße 1
91710 Gunzenhausen
Tel.: 09831/508306
Fax.: 09831/508567
www.archaeologisches-museum.gunzenhausen.de
Museum Schloss Steinheim
Schlossstraße 9
63456 Hanau-Steinheim
Tel.: 06181/ 659701
Fax.: 06181/ 659701
www.hanau.de/kultur/museen/sth/
Limesinformationszentrum Hungen
Hof Grass
35410 Hungen
Tel.: 06402/5080266
Stadtmuseum Ingolstadt
Auf der Schanz 45
85049 Ingolstadt
Tel.: 0841/3051885
Fax.: 0841/3051888
www.ingolstadt.de/Kultur_Freizeit/Museen_Ausstellungen/Stadtmuseum/
Friedrich-Krapf-Museum Jagsthausen
Jagsthausen
Hauptstraße 3
74249 Jagsthausen
Tel.: 07943/91010
Fax.: 07943/910150
www.jagsthausen.de/tourismus/sehenswuerdigkeiten/
Schlossmuseum Jagsthausen
Schloßstraße 17
74249 Jagsthausen
Tel.: 07943/910133
www.jagsthausen.de/tourismus/sehenswuerdigkeiten/
Badisches Landesmuseum Karlsruhe
Schlossbezirk 10
76131 Karlsruhe
Tel.: 0721/9266514
Fax.: 0721/9266537
Römer und Bajuwaren Museum
Burg Kipfenberg
85110 Kipfenberg
Tel.: 08465/905707
Fax.: 08465/905708
bajuwarenmuseum@altmuehlnet.de
Landesmuseum Koblenz
Festung Ehrenbreitstein
56077 Koblenz
Tel.: 0261/66750
Fax.: 0261/4114
landesmuseumkoblenz@gdke.rlp.de
www.torzumwelterbe.de/festung-ehrenbreitstein
Römisch-Germanisches Museum
Roncalliplatz 4
50667 Köln
Tel.: 0221 / 22124438
roemischgermanischesmuseum@stadtkoeln.de
www.roemisch-germanisches-museum.de
Archäologisches Landesmuseum Baden-Württemberg
Benediktinerplatz 5
78467 Konstanz
Tel.: 07531/98040
Fax.: 07531/68452
Museum Burg Linn
Rheinbabenstraße 85
47809 Krefeld
Tel.: 02151/155390
Fax.: 02151/15539150
Museum Quintana
Osterhofener Straße 2
94550 Künzing
Tel.: 08549/973112
Fax.: 08549/973111
Römermuseum Mainhardt
Hauptstraße 4
74535 Mainhardt
Tel.: 07903/91500
Landesmuseum Mainz
Große Bleiche 49 — 51
55116 Mainz
Tel.: 06131/28570
Fax.: 06131/2857288
landesmuseummainz@gdke.rlp.de
Römisch-Germanisches Zentralmuseum
Ernst-Ludwig-Platz 2
55116 Mainz
Tel.: 06131/91240
Fax.: 06131/9124199
Museum Burg Miltenberg
Conradyweg
63897 Miltenberg
Museum Stadt Miltenberg
Hauptstraße 169 — 175 (Am Schnatterloch)
63897 Miltenberg
Tel.: 09371/668504
Römisches Museum Haus Bürgel, Monheim am Rhein
Urdenbacher Weg 1
40789 Monheim am Rhein
Tel.: 02173/9518930
Museum für Vor- und Frühgeschichte
Lerchenfeldstraße 2
80538 München
Tel.: 089/125996910
Fax.: 089/1259969199
Carl-Schweizer-Museum Murrhardt
Seegasse 36
71540 Murrhardt
Tel.: 07192/5402
Fax.: 07192/936188
Clemens Sels Museum Neuss
Am Obertor
41460 Neuss
Tel.: 02131/904141
info@clemenss-elsmuseum-neuss.de
www.clemenss-elsmuseum-neuss.de
Römermuseum Obernburg am Main
Römerstraße 62-64
63785 Obernburg am Main
Tel.: 06022/619117
Fax.: 06022/619159
Weygang-Museum Öhringen
Karlvorstadt 38
74613 Öhringen
Tel.: 07941/35394
Fax.: 07941/960910
Römermuseum Osterburken
Römerstraße 4
74706 Osterburken
Tel.: 06291/415266
Fax.: 03212/1048279
info@roemermuseum-osterburken.de
www.roemermuseum-osterburken.de
RömerMuseum Kastell Boiotro
Lederergasse 43 — 45
94032 Passau
Tel.: 0851/34769
www.stadtarchaeologie.de/museum/
Limeskastell Pohl
Kirchstraße
56357 Pohl
Tel.: 06772/9680768
Fax.: 06772/9680777
Limestor Dalkingen
73492 Rainau-Dalkingen
Tel.: 07361/5031315
Fax.: 07361/503581315
heidrun.heckmann@ostalbkreis.de
Historisches Museum
Dachauplatz 2 — 4
93047 Regensburg
Tel.: 0941/5072448
museen_der_stadt@regensburg.de
www.regensburg.de/kultur/museen-in-regensburg/alle-museen/ historisches-museum
RömerWelt Rheinbrohl mit Limesinformationszentrum Rheinland-Pfalz
Arienheller 1
56598 Rheinbrohl
Tel.: 02635/921866
Museum im Prediger Schwäbisch Gmünd
Johannisplatz 3
73525 Schwäbisch Gmünd
Tel.: 07171/6034130
RegioMuseum Seligenstadt
Klosterhof 2
63500 Seligenstadt
Tel.: 06182/824532
www.kreis-offenbach.de/RegioMuseum
Heimatmuseum Stockstadt am Main
Maingasse 1
63811 Stockstadt am Main
Tel.: 06027/2005-0
https://www.stockstadt-am-main.de/seite/de/gemeinde/045:81/-/Heimatmuseum.html
Gäubodenmuseum Straubing
Fraunhoferstraße 23
94315 Straubing
Tel.: 09421/94463222
Fax.: 09421/94463225
Landesmuseum Württemberg
Schillerplatz 6
70173 Stuttgart
Tel.: 0711/89535111
Fax.: 0711/89535444
info@landesmuseum-stuttgart.de
Stadt- und Wallfahrtsmuseum Walldürn
Hauptstraße 39
74731 Walldürn
Tel.: 06282/67107
Fax.: 06282/67103
Bayerisches Limes-Informationszentrum
Martin-Luther-Platz 3 — 5
91781 Weißenburg i. Bay.
Tel.: 09141/907189
Fax.: 09141/907121
limesinfozentrum@weissenburg.de
RömerMuseum Weißenburg
Martin-Luther-Platz 3 — 5
91781 Weißenburg i. Bay.
Tel.: 09141/907189
Fax.: 09141/907121
Museum Welzheim
Pfarrstraße 8
73642 Welzheim
Tel.: 07182/2660
Wachthaus Am Limes
Widdern
Glasenberg
74259 Widdern
LIMESEUM und Römerpark Ruffenhofen
Römerpark Ruffenhofen 1
91749 Wittelshofen
Tel.: 09854/9799242
Fax.: 09854/9799244
info@roemerpark-ruffenhofen.de
Römerausstellung im Bürgerhaus
Luxburgstraße 10
63939 Wörth a. Main
LVR-Archäologischer Park Xanten / LVR-RömerMuseum
Xanten
Siegfriedstraße 39
46509 Xanten
Tel.: 02801/9889213
Fax.: 02801/9889215
Geschichte - Satire - Humor
Zweifelsohne haben wir den Römern enorm viele Errungenschaften zu verdanken, die weit über Straßenbau, Fußbodenheizung, fließend Wasser etc. hinausgehen. Ein Großteil von dem prägt unsere Welt bis heute. Dabei ist man sich häufig nicht bewusst, auf wen sich Pionierleistungen - von denen die Welt bis in die Gegenwart profitiert - eigentlich gründen. So begegnen wir allgegenwärtig Spuren der römischen Kultur wie z.B. in der Kirche, der Medizin, dem Rechtswesen, der Architektur, der Sprache und Literatur, in Gesetzen und Verwaltung, im Sport, in der Kunst und der Technik. Selbst der julianische Kalender sowie das Alphabet stammt von römischen Gelehrten, das sich im Lauf der Zeit auf dem gesamten Abendland verbreitete.
Dementsprechend widmen sich dem Thema zahlreiche Filme (z.B. der Monumental- und Historienfilm Ben Hur) sowie literarische Werke, die schon fast zeitlose Popularität genießen. Allen voran die Kunstfiguren Asterix & Obelix, die wohl jedem geläufig sein dürften.
Foto-Abbildung aus Asterixheft, Band 39
Selbst zweitausend Jahre nach ihrem ersten Auftreten in unseren Breiten und rund 1500 Jahre nach ihrem Rückzug, hat die Zeit der Römer nichts von ihrem glanzvollen Ruhm und Pathos eingebüßt. Römerfestivitäten, Römermärsche, Römertage und Römerspiele - aber auch Museen - halten die Erinnerung an das verblichene Römische Reich lebendig bzw. das Interesse wach. Abgesehen von der nüchternen wissenschaftlichen Betrachtung befassen sich Künstler, Filmemacher und Schreiberlinge auch in satirischer Weise mit dem Thema und arbeiten sich bisweilen mit sarkastischem Humor regelrecht an den Römern ab.
Man denke nur an die (Kult-) Komödie "Das Leben des Brian" der britischen Komikergruppe Monty Python aus dem Jahr 1979, wo eine revolutionäre Zelle in Judäa, die den Aufstand gegen die imperialistischen Römer plant und über deren Errungenschaften nach sinniert: "In Ordnung, aber was haben die Römer, abgesehen von den sanitären Einrichtungen, der Medizin, der Bildung, dem Wein, der öffentlichen Ordnung, der Bewässerung, den Straßen, dem Frischwassersystem und der öffentlichen Gesundheit, jemals für uns getan?"
Foto-Abbildung aus Asterixheft, Band 1
Asterix & Co begeistern seit mehr als 60 Jahren eine treu ergebene Leserschaft. Obgleich die Geschichten um den listigen Comic-Helden Asterix und seinem - im doppelten Sinne - dicken Freund Oberlix(O-Ton: "ich bin gar nicht dick") frei erfunden sind, kommen Kinder wie Erwachsene mit dem Römischen Reich in witziger Weise in Berührung. Die Abenteuergeschichten, bei denen die Römer spöttisch auf die Schippe genommen werden, sind alters- und generationsübergreifend bei Groß & Klein absoluter Kult. Autor René Goscinny († 5. November 1977) und Zeichner Albert Uderzo († 24. März 2020) haben sich mit den fiktiven Geschichten des unbeugsamen gallischen Dorfes (Gallien umfasste das heutige Frankreich, Belgien, Teile Westdeutschlands sowie ein nordwestliches Drittel der Schweiz und Norditalien) quasi unsterblich gemacht. Der Kultspruch „Die spinnen, die Römer!“, bei dem Obelix sein Unverständnis über die römischen Legionäre ausdrückt, fand sogar Eingang in den Umgangs-Sprachgebrauch.
Foto-Abbildung aus Asterixheft, Band 39
Wahrscheinlich würden sich heute wohl die Römer über die Nachfahren der Germanen nicht weniger wundern, wo diese ganz nach Römer Sitte Gewaltmärsche unternehmen, sich kleiden wie Legionäre, und theatralische (Kampf-) Szenen wie beispielsweise das beeindruckende Schauspiel der "Cohors IX Batavorum" im LIMESEUM/Römerpark in Ruffenhofen veranstalten."Ganz schön sonderbar diese Germanen:-)"
Mitten drin statt nur dabei dachte sich ein Nachfahre der "Barbaren" und begeisteter "Römerfan" in Rom. Über die Frage, warum hoffnungslos unterlegene germanische Stämme in der so genannten Varusschlacht im Teutoburger Wald 9 n.Chr. eine ca. 18.000 Mann starke Streitmacht der Römer - die ihnen zudem in Disziplin, Ausbildung und Ausrüstung haushoch überlegen war - überlisteten und vernichtend schlagen konnten ranken sich Mythen und Legenden.
Asterix-Fans dürften die Erklärung wohl im Zaubertrank des Druiden Miraculix vermuten, der übermenschliche Kräfte verlieh. Parallelen sind unverkennbar, da die Germanen gegen die feindliche Übermacht denselben erbitterten Widerstand leisteten, wie es einst das rebellische gallische Heimatdorf von Asterix 50 Jahre v.Chr. getan hatte.
Infos
Deutsche Limeskommission
Geschäftsstelle der Deutschen Limeskommission
Römerkastell Saalburg
61350 Bad Homburg v.d.H.
Mail: geschaeftsstelle@deutsche-limeskommission.de
Verein Deutsche Limes-Straße e.V.
St.-Johann-Str. 5
73430 Aalen
Tel. 07361 / 52 828 723
Fax 07361 / 52 828 710
Mail: limesstrasse@aalen.de
Web: Limesstrasse
LIMESINFORMATIONSZENTREN
Rheinland Pfalz
RömerWelt am Caput Limitis
Arienheller 1
56598 Rheinbrohl
Tel. 02635/92 18 66
Fax 92 24 85
Mail: info@roemer-welt.de
Web: roemer-welt
Hessen
Limesinformationszentrum auf der Saalburg
Römerkastell Saalburg
Saalburg 1
61350 Bad Homburg
Tel. 06175/9374-0
Fax 9374-11
Mail: info@saalburgmuseum.de
Web: Saalburgmuseum
Baden Württemberg
Limesinformationszentrum Baden-Württemberg
St.-Johann-Straße 5
73430 Aalen
Tel. 07361/52 82 87-41
Fax 52 82 87-49
Mail: info@liz-bw.de
Web: Limesinformationszentrum BW
Bayern
Bayerisches Limes-Informationszentrum
Martin-Luther-Platz 3
91781 Weißenburg
Tel. 09141/907-124
Fax 907-121
Mail: limesinfozentrum@weissenburg.de
Web: Limesinfozentrum Bay