• Regensburg - Haus der Bayerischen Geschichte
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  • Ausflugsort Matting (Ferienregion Regensburg Land)
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  • Radler- Fußgängerbrücke »Charbonnieres les Bains« (Bad Abbach)
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  • Inselbad Bad Abbach (Landkreis Kelheim)
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  • Gierseilfähre Weltenburg-Stausacker (Landkreis Kelheim)
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  • Kastell Abusina - Schnittpunkt Raetischer Limes / Donaulimes
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  • Yachthafen Kapflberg (Landkreis Kelheim)
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  • Streckenabschnitt Kelheim - Regensburg
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  • Streckenabschnitt Kelheim - Regensburg
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  • Fußgänger- Radlerbrücke Kelheim
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  • Ludwigsplatz Kelheim
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  • Schiffsanlegestelle Kelheim
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  • Donaudurchbruch im Naturschutzgebiet „Weltenburger Enge“
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  • Kloster Weltenburg
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  • Kastell Abusina - Schnittpunkt Raetischer Limes / Donaulimes
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  • Donaudamm zwischen Eining/Bad Gögging (Landkreis Kelheim)
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  • Gierseilfähre Eining-Hienheim (Landkreis Kelheim)
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  • Bad Gögging (Landkreis Kelheim)
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Donau-Radweg 

Streckenabschnitt Ingolstadt-Regensburg

Eckdaten 

 Streckenlänge: 92 km  

• Start: Ingolstadt (Schlosslände) 

• Ziel: Regensburg (Eiserne Brücke / Haus der Bayerischen Geschichte)

• ↑ 457 Höhenmeter 

• ↓ 489 Tiefenmeter

 Höchster Punkt: Weltenburg (LK KEH) 461 m.ü.NN 

• Tiefster Punkt: Regensburg/Prüfening 329 m.ü.NN. 

• Berganstieg/Gefälle: Weltenburg-Kelheim 6 km ↑ 156 Höhenmeter; ↓ 159 Tiefenmeter (Alternative: Schiffspassage Donaudurchbruch)

Streckenverlauf

Ingolstadt → Vohburg a.d.Donau (17 km) → Neustadt a.d.Donau (16 km) → Bad Gögging (2 km) → Eining (4 km; Fährverbindung) → Weltenburg (10 km; Fährverbindung + Schifffahrt) → Kelheim (6 km) →  Bad Abbach (15 km) →  Regensburg (22 km)   

Malerische Flussschleifen und emporragende Kalkfelsen im Donaudurchbruch des Bayerischen Juras, unberührte Auenlandschaften, beschauliche Landstriche, Ausläufer des Bayerischen Waldes die bis an den Donau-Radweg heranreichen und die fruchtbare Ebene des Gäuboden - säumen den Weg der deutschen Donau. Romantische Städte, Klöster, Burgen und Schlösser reihen sich an seinen Ufern. Prunkvoller Barock, beeindruckende Kirchen und mittelalterliche Altstädte machen die Reise entlang der Donau zu einem besonderen Erlebnis. Zwei einzigartige Naturschauspiele versetzen ins Staunen: einmal, wo die Donau unter dem Erdboden verschwindet sowie am gewaltigen Donaudurchbruch (Niederbayern). Die Infrastruktur mit einer ausgeprägt radlerfreundlichen Gastronomie - verbunden mit weitgehender Steigungsfreiheit - sorgen für ungetrübtes Radvergnügen. Alle Facetten des Radelns werden angesprochen, egal ob Einsteiger, Familien, E-Biker oder passionierte Fernradler. 

Nicht minder interessant ist die Flussroute für geschichtsinteressierte Individualisten, da die Donauregion eine wahre kulturhistorische Fundgrube ist (z.B. Römerzeit). So verläuft z.B. ab Eining (Landkreis Kelheim) der Limes (bezeichnet die vom Römischen Reich vom 1. bis 6. Jahrhundert n. Chr. angelegten Grenzwälle, militärische Grenzsicherungssysteme sowie natürliche Flussgrenzen), welcher in der Antike das Römische Imperium von den „wilden“ Germanen (Barbaren) trennte. Der Obergermanisch-Raetische Limes wie der Donaulimes macht das Erbe der Römer greifbar und lebendig. Auf Schritt und Tritt bewegt man sich auf den Spuren der prunkvollen Vergangenheit des römischen Weltreiches, deren Herrschaft fast sechs Jahrhunderte andauerte. Das Ganze wurde für Radfahrer auf dem 970 km langen Limes-Radweg authentisch erlebbar erschlossen.

Sehenswürdigkeiten

  • Kloster Weltenburg mit Asamkirche u. Donaudurchbruch „Weltenburger Enge“ Naturschauspiel 
  • Befreiungshalle auf dem Michelsberg, Wahrzeichen Kelheims, wurde von 1842 bis 1863 von König Ludwig I. als "Andenken“ an die Befreier Deutschlands aus dem napoleonischen Joch gebaut)
  • Welterbestadt Regensburg (besterhaltene mittelalterliche Großstadt Deutschlands, mit bemerkenswerter Dichte an kulturhistorischen Bauten, wie z.B. historische Altstadt, Gotischer Dom, Steinerne Brücke und vieles mehr)

Wir starten in Ingolstadt (Oberbayern), das mit 139.553 Einwohnern nach München die zweitgrößte Stadt Oberbayerns bzw. nach München, Nürnberg, Augsburg und Regensburg die fünftgrößte Stadt Bayerns ist. Zahlreiche weitläufige Gärten und Parks sowie die Donau mit ihren urwüchsigen Auwäldern machen die kreisfreie Großstadt zu einem attraktiven Ziel für Radwanderer aus Nah und Fern.

Über die Hyronimusgasse und Rossmühlstraße gelangt man vom Stadtzentrum direkt ans Donauufer (Schlosslände) und radelt stadtauswärts weiter nach Vohburg a.d.Donau. Das abwechslungsreiche Umland ist von altbayerischer Kulturlandschaft, Spargelfelder, Hopfengärten, kleinere Seen und schmucke Dörfer - teils mit Gastwirtschaften und Biergärten - geprägt.

Nach der Ortschaft Pförring erreicht man einen, mit Bäumen umsäumten Badeweiher.

Das historische Städtchen Vohburg (8.601 Einwohner, Stand Dez. 2021) im oberbayerischen Landkreis Pfaffenhofen an der Ilm lohnt auf alle Fälle 

Eine Besichtigung des historischen Zentrums von Vohburg, das den Burgberg, den Pfarrhof, das Donautor im Süden, den Marktplatz das Auertor im Westen, und das Donautor im Norden umfasst lohnt sich auf alle Fälle. 

Die Strecke verläuft über Neustadt a.d.Donau weiter zum Kurort Bad Gögging das mit der Limestherme sowie einem Römermuseum aufwartet.

 In Eining (Landkreis Kelheim) empfiehlt sich ein kurzer Abstecher zu einem wiederaufgebauten Limesturm. Einfach direkt beim Biergarten am Donauufer mit der Gierseilfähre (bei Hochwasser, Sturm sowie vom 3. Oktober - 1. April zur Winterpause außer Betrieb) übersetzen und nach Hienheim radeln (1 km). Das Schau-Relikt befindet sich nur 2 km vom Ort entfernt. Der Limeswachtturm - errichtet in Stahlskelettbauweise mit Holzverkleidung und modernen "Zeitfenstern" - befindet sich in der Nähe des nachgewiesenen Wachtpostens 15/46 rund 2 km nördlich von Hienheim (abseits der Limes-Radwegroute).  Schautafeln vermitteln Informationen zur Zeit der Römer und erläutern die Situation an römischen Wachttürmen. Südlich des Turmnachbaus ist ein Limeswall (Höhe ca. 40 - 50 cm) erkennbar, der knapp 150 m weiter östlich auf die verbliebenen indirekten Spuren des dortigen römischen Holzturms trifft.

Bei Hienheim auf der Nordseite der Donau traf der Obergermanisch-Raetische Limes auf die Donau, dessen Schuttwall, der ursprünglich ca. 3 m hohen Limesmauer („Teufelsmauer“) heute noch an manchen Stellen erkennbar ist. 

Für Radfahrer ist die Gierseilfähre in Hienheim ein wahrer Segen, weil sich dadurch Radrouten beliebig miteinander kombinieren lassen. Die Geschichte des Ortes ist eng mit dieser Fährverbindung verflochten, denn laut schriftlicher Belege wird die Überfuhr bereits im Jahr 1270 erwähnt.

Eining

Das Dorf Eining (etwa 250 Einwohner) ist seit der Gebietsreform 1972 ein Ortsteil der Stadt Neustadt an der Donau im Landkreis Kelheim in Niederbayern. Das Dorf gehört zur Hallertau (Hopfenanbaugebiet). Es liegt auf einer steilen Uferkante, unterhalb derer das mäandernde Flüsschen Abens in die Donau mündet. Das weite Donautal beginnt sich hier beidseitig zu verengen, wo sich die Donau ihr Flussbett über Jahrtausende ins Juragestein eingegraben hat. Sowohl der Deutsche Limes-Radweg als auch die Deutsche Limes-Straße verlaufen durch den Ort. Das Kastell Abusina - 500 Meter außerhalb von Eining - markiert den Endpunkt des etwa 550 km langen Obergermanisch-Raetischen Limes, sowie gleichzeitig den Beginn des Donaulimes.  

An der Fähranlegestelle Eining befindet ein großer Biergarten, der an Schönwetter-Wochenenden von vielen Ausflugsgästen aus allen Himmelsrichtungen angesteuert wird.  

Römerkastell Abusina

Die Lage des Auxiliarskastell Abusina aus der mittleren Kaiserzeit und der Spätantike (1.-5. Jh. n. Chr.) war am Zusammenfluss der Abens und Donau klug gewählt, zumal der Trockene Limes in Eining in den Nassen Limes (Donaulimes) nahtlos überging. Die Rekonstruktionen vermitteln nur ansatzweise einen Eindruck über die einst umfangreiche Grenzsicherungsanlage.

Die Anlage bietet mit seinen schattigen Plätzen im Grünen einen idealen Ort für eine entspannende wie gleichsam lehrreiche Radlerpause.

Schaubilder informieren über das  Römerkastell Abusina, das um 80 n. Chr. zunächst als Holzkonstruktion errichtet und später um 150 n. Chr. in Steinbauweise erneuert wurde. Zwar wurde das Kastell 180 n. Chr. erstmals von den Markomanen überrant, erlebte aber in der ersten Hälfte des 3. Jahrhunderts seine Glanzzeit. Das Kastell Eining (KM 768) markiert geographisch den Schnittpunkt des Raetischen Limes und des Donau-Limes. 

Kastell Abusina

Das Kastell Abusina befindet sich knapp 4 km südlich des Limesendes am Südrand der Ortschaft Eining. In römischer Zeit befand sich hier ein wichtiger Straßenknotenpunkt. Eining ist das am vollständigsten konservierte Kastell auf bayerischem Gebiet. Die sichtbaren Mauerzüge gehören verschiedenen Bauphasen dieses sehr lange genutzten Platzes an. Die Eininger Kastellanlage wurde offenbar mit Räumung des Limes im 3. nachchristlichen Jahrhundert nicht aufgelassen, sondern Teil des spätantiken Limes, der bis in das 5. Jh. hinein durch die Donau gebildet wurde. In dieser Zeit erfolgte eine Reduktion des Kastells. Die Soldaten verschanzten sich in der Südwestecke und die Zivilbevölkerung zog sich hinter die alten Kastellmauern zurück.

Eining (ca. 250 Einwohner) ist ein Ortsteil von Neustadt. Bereits 79 n. Chr. wurde südlich von Eining das Römerkastell Abusina für eine Auxiliartruppe zunächst in Holz- und im 2. Jahrhundert in Steinbauweise errichtet. Der heutige Ort dürfte nach dem Abzug der Römer im 6./7. Jahrhundert entstanden sein.

Die Fähre ist unter Radfahrern sehr beliebt, weshalb sie insbesondere an den Wochenenden bzw. zu den Sommerferien gut ausgelastet ist.

Nur unweit von der Fähranlegestelle entfernt stößt man am südlichen Rand der Ortschaft Eining in einem parkartigen Gelände auf die Grundmauern des römischen Kastells Abusina, das bis ins 5. Jahrhundert n. Chr. Bestand hatte. Das Römerkastell gilt als Nahtstelle zwischen dem Obergermanisch-Raetischen Limes (Landlimes) und dem Donaulimes (nasser Limes).

Eining ist das am vollständigsten konservierte Kastell auf bayerischem Gebiet. Die sichtbaren Mauerzüge gehören verschiedenen Bauphasen dieses sehr lange genutzten Platzes an. Die Eininger Kastellanlage wurde offenbar mit Räumung des Limes im 3. nachchristlichen Jahrhundert nicht aufgelassen, sondern Teil des spätantiken Limes, der bis in das 5. Jh. hinein durch die Donau gebildet wurde. 

Zur Grenzsicherung des Donausüdufers errichteten die Römer ab Mitte des 1. Jahrhunderts n. Chr. in Eining gleich mehrere Militärlager. Bedingt durch das versumpfte und verästelte Donauufer wurde der Grenzwall Mitte des 1. Jahrhunderts mit zahlreichen Wachtürmen, Legionslagern und Kastellen bestückt, dessen ursprüngliche Erdwälle für den Lagerschutz unter Trajan später durch Steinmauern ersetzt wurden.

Raetischer Donaulimes (Bayern)

In Eining, nahe Bad Gögging (Niederbayern) trifft das UNESCO-Weltkulturerbe Obergermanisch-Raetischer Limes auf den Donaulimes, der seit 2021 ebenfalls zum UNESCO-Weltkulturerbe ernannt wurde.

Der Raetische Donaulimes umfasst Flächen der Regierungsbezirke Niederbayern und Oberpfalz und tangiert die Landkreise Kelheim, Regensburg, Straubing-Bogen, Deggendorf und Passau. Der Abschnitt spiegelt unterschiedliche Phasen der römischen Grenzsicherung vom 1. bis in das 5. Jahrhundert n.Chr. wieder. Der Raetische Landlimes endet in Hienheim, von wo sich am gegenübeliegenden Donauufer in Eining nahe Bad Gögging flussabwärts die „nasse“ Grenze der Provinz Raetien fortsetzte. In der antiken Zeit sicherten bis nach Bratislava ingesamt zwölf Legionen (eine römische Legion umfasste als Heereseinheit 3.000 – 6.000 Soldaten) die Grenzlinie des Römischen Imperiums.   

Die Donau als Mitteleuropas längster Fluss fungierte in weiten Teilen bis hin zum Schwarzen Meer als "fließender Schutzwall", wobei etliche die römischen Herrscher eine Reihe von Kastellen errichteten, um den "nassen Limes" vor fremden Eindringlingen zu schützen.  

Im Gegensatz zum Raetischen Limes, der über Höhenzüge und Täler verläuft und das kupierte Gelände dementsprechend viele Anstiege mit sich bringt, weist der Donaulimes (Ausnahme bei Weltenburg) weitestgehend einen flachen Streckencharakter auf.

 Die Nordgrenze und Verteidigungslinie der Römer bildete zwischen dem Kastell Abusina (Eining im Landkreis Kelheim) und Castra Batava (Passau) der Danuvius (Donau). Der Grenzverlauf trennte das römische Reich vom nicht eroberten Teil Germaniens (Germania Magna). Im Westen grenzte Raetia zunächst an die Reichsprovinz Gallia Belgica bzw. später nach dessen Teilung im 4. Jahrhundert an Germania superior.

Als Donaulimes wird jener Teil der römischen Militärgrenze entlang der Donau bezeichnet, die sich durch das heutige Bayern, Österreich, Slowakei, Ungarn, Serbien, Rumänien und Bulgarien schlängelt. An der Donau - früher ein wilder, auch sumpfiger, teils Kilometer breiter Strom - sicherten die Römer ihr Gebiet mit Festungen, Wachtürmen und Kastellen. Vor mehr als 1.500 Jahren - als das Römische Imperium dem Untergang geweiht war - räumten die römischen Legionen nach und nach ihre Kastelle.

Im Gegensatz zum Obergermanisch-Raetischen Limes stand der Donaulimes - auch nasser Limes genannt - als natürliche Flussgrenze für ein gänzlich anderes Konzept der Grenzverteidigung. Während bei Landgrenzen Barrieren wie Palisaden, Mauern, Wälle oder Gräben erforderlich waren, bildete die Donau als schwer überwindbarer Fluss circa vier Jahrhunderte die nördliche Grenze des Römischen Reiches. Am südlichen Ufer finden sich auf einer Strecke von rund 600 Flusskilometern zwischen Bad Gögging und Iža in der Slowakei wie Perlen an einer Kette aufgereiht, zahlreiche Militärlager, die von zivilen Siedlungen umgeben waren.

Die UNESCO zeichnete am 30.07.2021 den Donaulimes - Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches - als neues Welterbe aus, dessen bayerischer Abschnitt sich von Bad Gögging im Landkreis Kelheim über Regensburg und Straubing bis nach Passau erstreckt. Generalkonservator Mathias Pfeil, Leiter des Bayerischen Landesamts für Denkmalpflege bekräftigte gegenüber der Süddeutschen Zeitung, dass der Donaulimes den Welterbetitel mehr als verdient hat: "So vieles in unserem modernen Leben hat seine Ursprünge im Alten Rom. Die Römer haben nicht nur Europa geprägt, sondern die ganze Welt. Als teilweise noch erfahrbare Grenze ihres riesigen Reiches hat der Donaulimes einen einzigartigen Wert für die gesamte Menschheit."  

Mit Aufnahme in die Liste des Weltkulturerbes rückt das römische Leben und die römische Kultur in Niederbayern, Oberpfalz sowie in Österreich und der Slowakei ins Bewusstsein der öffentlichen Wahrnehmung. Teile der neuen Welterbestätten liegen auf einer Strecke von knapp 1000 Flusskilometern aneinander aufgereiht am Südufer der Donau. Hierzu sagte Dr. Michael Braun, Vorstand des Tourismusverbandes Ostbayern: „Die römische Geschichte entlang des Donauabschnitts verlässt den regionalen Charakter und wird Teil der Weltgeschichte“. 

Die natürliche Flussgrenze des Römischen Reiches hinterließ beeindruckende Spuren und Zeugnisse, die das damalige Leben auch heute noch sichtbar und erlebbar machen. Zum UNESCO-Welterbe gehören beispielsweise Legionslager, Auxiliarkastelle, Kleinkastelle, Wachttürme, Brückenköpfe, Marschlager und zivile Siedlungen - beginnend bei Bad Gögging donauabwärts – entlang des „Nassen Limes“. Ebenso gehören Gegenstände des römischen Lebens, Artefakte der Kultur sowie Lebensgewohnheiten und Bräuche zum Geschichts- und Kulturgut. 

Zu den ostbayerischen Highlights zählen ausgewiesene Flächen entlang der Donau sowie die fünf Römermuseen Kelheim, Regensburg, Straubing, Künzing und Passau, die die römische Geschichte wissenschaftlich fundiert in Szene setzen. Zudem gibt es das Welterbe für Smartphones visuell aufbereitet: LIMES-APP

Wer dem Donaulimes auf dem Deutschen Limes-Radweg folgt, wandelt buchstäblich auf den Spuren der Römer. Schon deswegen verspricht der ostbayerische Streckenabschnitt - an dem u.a. fünf Römermuseen liegen - eine spannende Zeitreise in die Antike.

Das neue Unesco-Welterbe besteht aus einzelnen Parzellen entlang des Donaulimes. Dazu gehören neben weiteren Teilen in Kelheim das Heiligtum auf dem Weinberg bei Eining und das Kleinkastell Weltenburg-Am Galget, in Regensburg die Befestigungsmauern des Legionslagers Regensburg mit Porta Praetoria und die Funde unter dem Niedermünster, in Straubing das frühere Ostkastell III, östlich des heutigen Stadtzentrums und die Überreste des Kastells auf dem Kirchhügel von St. Peter, in Künzing die nicht ausgegrabenen Teile eines hölzernen Amphitheaters und eine anschließende Fläche der zivilen Kastellsiedlung der mittleren Kaiserzeit sowie in Passau das Römermuseum Kastell Boiotro, welches teilweise auf den Fundamenten des spätrömischen Kastells Boiotro ruht.

Limesroute

An der Schnittstelle des Obergermanisch-Raetischen Limes mit dem Donaulimes in Eining (Landkreis Kelheim) führt die Route 226 Kilometer auf dem Donau-Radweg flussabwärts via Passau bis zur Landesgrenze (Oberösterreich). Dabei werden geschichtsträchtige Städte wie z.B. die Welterbestadt Regensburg sowie malerische Ortschaften - umgeben von einer abwechslungsreichen teils naturbelassenen Auenlandschaft - in der niederbayerischen und oberpfälzischen Urlaubsregion Bayerischer Jura (Landkreise Kelheim und Regensburg) sowie das Bayerische Golf- und Thermenland (Landkreise Straubing-Bogen, Deggendorf und Passau) durchquert. Zahlreiche Relikte, spannende Zeugnisse aus der Zeit der Römerherrschaft sowie sehenswerte Römermuseen säumen den Wegesrand. 

Das Kloster Weltenburg mit Asamkirche sowie der Donaudurchbruch "Weltenburger Enge" gilt als DAS Highlight auf der Etappe zwischen Ingolstadt und Regensburg. Ein sehenswertes Naturschauspiel, das sich am besten auf der Schiffspassage (Radtransport) erschließt. 

Zwei Kilometer nach Eining treffen am Linksabzweig Richtung Staubing der Limes-Radweg und der Donau-Radweg aufeinander. Beide Fernrouten führen nahezu auf identischer Wegetrasse bis nach Passau. Ausnahme: von Weltenburg verläuft der Limes-Radweg (Fähre Stausacker) via Keltenwall nach Kelheim, wo sich nach 8 km am Ludwigplatz beide Fernradwege wieder vereinigen. 

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Hinter dem Biergarten Eining an der Fähranlegestelle verzweigen sich mehrere Radwege. Der Deutsche Limes-Radweg zweigt rechts ab, während der Abstecher zum Kastell Abusina geradeaus durch den kleinen Ort führt.

Auf der Ortsverbindungsstraße Eining - Bad-Gögging gelangt man nach 500 Meter zum Kastell Abusina.

   Donaulimes UNESCO Welterbe

Die UNESCO hat den Donaulimes als Teil der Grenze des antiken Römischen Reiches als neues Welterbe ausgezeichnet. Das zuständige Komitee der UN-Organisation für Bildung, Wissenschaft, Kultur und Kommunikation (UNESCO) gab am 30.07.2021 die Entscheidung auf seiner 44. Sitzung im chinesischen Fuzhou bekannt. Die Segmente der neuen Welterbestätte liegen auf einer Strecke von knapp 1000 Flusskilometern wie Perlen einer Kette aufgereiht am Südufer der Donau. Konkret handelt es sich um den westlichen Abschnitt des römischen Donaulimes. Die Nominierung des östlichen Abschnittes erfolgt separat und wird von den Ländern Ungarn, Kroatien, Serbien, Rumänien und Bulgarien - wo die Donau in das Schwarze Meer mündet - gemeinsam vorbereitet.

Der bayerische Anteil des Donaulimes umfasst Flächen in den Regierungsbezirken Niederbayern und Oberpfalz, die sich in den Landkreisen Kelheim und Deggendorf und den Städten Regensburg, Straubing und Passau befinden. Sie spiegeln die unterschiedlichen Phasen der römischen Grenzsicherung vom 1. bis in das 5. Jahrhundert n. Chr. wieder. Der Raetische Landlimes traf bei Eining in Niederbayern auf die Donau, die ab hier die „nasse“ Grenze der Provinz Raetien bildete. Damals sicherten zwischen Eining und Bratislava ingesamt zwölf Legionen die umkämpfte Grenze des Imperiums.   

Die ostbayerischen Landkreise sowie die genannten Städte konnten nach einer ungewissen Zitterpartie erleichtert aufatmen, als der Donaulimes vom UN-Komitee nach dem überraschenden Ausstieg von Ungarn wider Erwarten für Welterbe-würdig befunden wurde. Der Donaulimes als Welterbe ergänze in idealer Weise das Prädikat für Regensburgs Altstadt mit Stadtamhof sagte Dr. Matthias Ripp - Regensburgs Welterbe-Koordinator - gegenüber der Mittelbayerischen Zeitung. Während der Titel für die Altstadt/Stadtamhof primär das mittelalterliche Regensburg fokussiert, reicht das römische Erbe des Donaulimes bis ins antike Zeitalter zurück, welches nunmehr den internationalen Zusammenhang würdigt.

Fast ein halbes Jahrtausend lang bildete die Donau die natürliche Grenze des Römischen Reiches (Nasser Limes). Der Donaulimes bildet in Niederbayern/Oberpfalz - die sich von Eining im Landkreis Kelheim bis nach Passau erstreckt - den nördlichsten Abschnitt der gesamten Flussgrenze bis ans Schwarze Meer.

Das einzige Legionslager der römischen Provinz Rätien befindet sich in der heutigen Altstadt von Regensburg. Es wurde Ende des 2. Jh. n. Chr. errichtet und steht im Zusammenhang mit den Markomannenkriegen. Die Ausdehnung betrug 25 ha, die Befestigungsmauer war etwa 8 m hoch und 2 m breit und ist in Teilen auch heute noch sichtbar. Von den gewaltigen Toren mit den flankierenden, wehrhaften Türmen sind Teile des Nordtores - der Porta Praetoria - erhalten. Die Porta Praetoria ist das höchste, noch in Teilen erhaltene Bauwerk der Römerzeit in Bayern und gilt neben der Porta Nigra in Trier als bedeutendstes römisches Monument in Deutschland. Es bildete das nördliche, dem feindlichen Germanien zugewandte Tor im Geviert (viereckiger Platz) des Legionslagers. Bis 932 war die römische Porta Praetoria als Wassertor „Porta Aquarum“ bekannt und als Zugang zur Donau genutzt, bevor es nach der Errichtung der Steinernen Brücke Mitte des 12. Jahrhunderts ihre einstmalige Funktion als Nordtor endgültig verlor. Erst nach Abbriss (1885) des 1649 angebauten bischöflichen Brauhauses an das Tor kam der römische Torbogen wieder zum Vorschein.

Als UNESCO-Welterbestätten des Nassen Limes befinden sich von neun Stätten in Bayern drei in Regensburg: als prominenteste Zeugnisse, die an das antike Imperium erinnern gehören die Befestigungsmauern der Porta Praetoria sowie die Befunde unter dem Niedermünster. Weitere Teilflächen (component parts) sind in der Zivilsiedlung (canabae) rund um das Velodrom und die Königliche Villa gelistet, als auch eine Fläche im Großen Gräberfeld an der Kumpfmühler Brücke. Ebenfalls gelistet das Kastell Großprüfening, deren weitläufigen Bodendenkmäler im Ackerland gegenüber der Naabmündung verborgen im Erdreich ruhen. Dort wo heute am Stadtrand Getreide und Wildblumen am Donauufer gedeihen, lebten früher bis ins dritte Jahrhundert zur Bewachung der Reichsgrenze römische Soldaten. Es handelte sich um eine strategisch bedeutsame Position, denn der Regensburger Donaubogen stellte den nördlichsten Punkt der Donau dar, deren einmündende Flüsse von Naab und Regen als Naturbarrieren effektiv gegen germanische Invasionen überwacht werden konnten. Auch das Kastell Kumpfmühl (im Erdreich schlummern Bodendenkmäler wie Befestigungsanlagen und Zivilsiedlung) wurde als Welterbestätte aufgenommen. 

Die Ernennung des Donaulimes“ zum Weltkulturerbe gilt als logische Fortsetzung zum nahtlos angrenzenden Obergermanisch-Raetischen Limes, der die römische Landgrenze zwischen dem Rhein und der Donau bei Eining bildet und bereits 2005 den Welterbetitel zugesprochen bekam. Die beiden Limesabschnitte sind nach den römischen Provinzen Raetia (Rätien) und Germania superior (Obergermanien) benannt. Schon damals war der Obergermanisch-Raetische Limes nicht als nationales Denkmal nominiert, sondern als Teil einer seriellen transnationalen Welterbestätte "Frontiers of the Roman Empire" eingestuft, die die Grenze des römischen Reiches repräsentiert.

Ergänzend dazu hat das UNESCO Welterbekomitte am 27. Juli 2021 den Niedergermanischen Limes als Weltkulturerbe anerkannt, der ca. 400 Kilometer entlang des Rheins von Rheinbrohl in Rheinland-Pfalz bis zur Nordsee (Niederlande) verläuft.

Der eingetragene Welterbe-Abschnitt des Limes - der Donaulimes - verläuft mit einer Länge von 600 Kilometern von Niederbayern und der Oberpfalz über Österreich bis in die Slowakei. Der bayerische Abschnitt erstreckt sich von Bad Gögging im Landkreis Kelheim über Regensburg und Straubing bis nach Passau, wo sich im Zentrum der Dreiflüssestadt an der Mündung von Donau, Inn und Ilz verschiedene römische Anlagen des Donaulimes befinden. Zu den länderübergreifenden Welterbestätten gehören neben Bau- auch Bodendenkmäler, beispielsweise Überreste von Legionslagern, Kastellen und umgebenden zivilen Siedlungen, die von der antiken Kultur mit ihrer Wehrtechnik, Architektur, Kunst, Religion, Verwaltung und Politik des nördlichen Grenzverlaufs des Römischen Reiches zeugen. 

Die Nahtstelle der römischen Flussgrenze (Donaulimes) und des Obergermanisch-Raetischen Land-Limes, die beide zum transnationalen Welterbe „Grenzen des Römischen Reiches“ gehören, liegt rund 40 Kilometer von Regensburg entfernt. In Hienheim (Landkreis Kelheim) auf der Nordseite der Donau traf der Obergermanisch-Raetische Limes auf den Fluss, dessen Schuttwall der ursprünglich ca. 3 m hohen Limesmauer („Teufelsmauer“) teilweise heute noch zu erkennen ist. Die über Land führende Grenzlinie (Raetischer Limes) verlief vom Fluss weg als Mauer in nordwestlicher Richtung bis zum Main (Trockener Limes). Nachdem das Provinzgebiet nördlich der Donau Mitte des 3. Jahrhunderts zugunsten der Germanen aufgegeben wurde, bildete die Donau bereits ab der Illermündung die Flussgrenze. 

Am südlichen Ortsrand von Eining befindet das römische Kastell Abusina (abgeleitet vom Bach Abens), das bis ins 5. Jahrhundert von den Römern gehalten wurde. An diesem Grenzabschnitt sind eine der seltenen noch vollständig freigelegten und in ihren Grundmauern rekonstruierten Wehranlagen sichtbar. Vier Kilometer südlich des Kastells Abusina liegt der heutige Kurort Bad Gögging, dessen Schwefelquellen eine römische Thermenanlage nutzte, welche als Heilbad für die in der Region stationierten Soldaten diente. 

2005 beschloss das Welterbekomitee der UNESCO in Durban (Südafrika) den Obergermanisch-Raetischen Limes (550 Kilometer) als weiteren Teil des Welterbes „Grenzen des römischen Reiches“ in die Liste der Welterbestätten aufzunehmen, welcher sich von Rheinbrohl bis zum Kastell Eining an der Donau erstreckt. Der Welterbetitel für den Donaulimes ergänzt den zweiten Abschnitt der römischen Außengrenze auf der UNESCO-Welterbeliste. 

Der „Donaulimes enthält in Bayern“ neun Welterbestätten:

1. Bad Gögging – Heilbad (Neustadt a.d. Donau)

2. Eining-Weinberg – Wachtturm und Heiligtum (bei Bad Gögging)

3. Weltenburg - Am Galget – Kleinkastell 

4. Regensburg Großprüfening – Kastell und Vicus 

5. Regensburg Kumpfmühl – Kastell und Vicus 

6. Regensburg – Legionslager 

7. Straubing – Ostkastell und Kastell St. Peter 

8. Künzing – Amphitheater und Vicus 

9. Passau Altstadt – Kastell/Passau Boiotro – Kastell/Passau Haibach – Burgus 

Vom ersten Jahrhundert vor Christus bis ins sechste Jahrhundert nach Christus regierten die Römer ihr riesiges Imperium, dessen Grenzverlauf von einem aufwändigen System bestehend aus Mauern, Wällen, Wachttürmen, Wachposten oder natürlichen Barrieren wie Gebirge oder Flüsse (nasser Limes) gesichert war. Deshalb finden sich entlang des Gewässers von Bayern bis in die Slowakei unzählige Denkmäler aus römischer Zeit. Der sogenannte Limes (der lateinische Begriff bedeutete ursprünglich Grenzweg bzw. Schneise) erstreckte sich auf einer Länge von 6.000 Kilometer von West- nach Osteuropa, über Vorderasien und Nordafrika. Die UNESCO strebt die vollständige transnationale Einschreibung des Grenzverlaufs in seiner Gesamtheit des Römischen Reiches" an. 

Die Befestigungsanlagen entlang der Donau bilden nach dem bereits ausgezeichneten Hadrians- und Antoninuswall in Großbritannien (1987, 2008), dem Obergermanisch-Raetischen Limes in Deutschland (2005), dem Niedergermanischen Limes im Rheinland und in den Niederlanden (2021) sowie dem Donaulimes in Deutschland, Österreich und der Slowakei den fünften Teilabschnitt dieses Großprojekts. Durch den Ausstieg Ungarns bleiben 400 Kilometer des Donaulimes und 98 von insgesamt 175 römischen Bauten entlang der Donau bis auf weiteres ausgeklammert. Langfristiges Ziel bleibt nach wie vor die vollständige Aufnahme des Donaulimes in die Welterbeliste. Die "Grenzen des Römischen Reiches" ("Frontiers of the Roman Empire“) umfasst als „transnationales Welterbe“ 24 Staaten entlang der 6.000 km langen Außengrenze des ehemaligen Imperium Romanum in Europa, dem Nahen Osten und Nordafrika.

Das Kastell Abusina liegt abseits des Deutschen Limes Radwegs bzw. des Donau-Radwegs direkt an der Ortsverbindungsstraße nach Sittling. Von der Fähranlegestelle Eining führt das Sträßchen "Zur Überfuhr" auf die Abusinastraße (rechts abbiegen) die nach 400 m das Römerkastell passiert.

 Römerspuren Bad Gögging

 Römerfest  »Salve Abusina«

Das Römerfest »Salve Abusina« in Eining hat es in den vergangenen Jahren zu großer Beliebtheit und Popularität gebracht die weit über die Landkreisgrenzen Kelheim hinausreicht. Nachdem die Veranstaltung, zu der mittlerweile tausende Besucher kommen aufgrund der Corona-Pandemie zweimal in Folge ausfiel, sollen die in Soldatengewändern gekleideten Legionäre 2022 im Kastell Abusina endlich wieder ihren großen Auftritt haben. 

Das ehemalige Kohortenkastell Abusina bietet für das Römerfest die perfekte Kulisse. Die Zeit wird fast 2000 Jahre zurückgedreht, als in dieser Region noch Römer, Legionäre, Handwerker usw. lebten. »Salve Abusina« basiert auf historischen Fakten, welche die Geschichte authentisch erlebbar machen. Über das gesamte Gelände des Freilichtmuseums schlagen historische Gruppen und Darsteller ihre detailreichen und originalgetreuen Lager und Schauplätze auf. So erwacht im August das Kohortenkastell zu neuem Leben, wenn drei Tage lang ausgelassen das Römerfest gefeiert wird. 

Von April bis September finden Samstags Führungen statt. Gruppenführungen sind nach vorhergehender Absprache jederzeit möglich. 

 Wer Bad Gögging als Etappenort wählt und dort länger verweilt, kann seiner malträtierten Muskulatur sowie angestrenger Psyche in der Limes-Therme in Schwefel- und Thermalwasserbecken Gutes tun, im SPA-Bereich TerraVitalis Wellness-Behandlungen genießen bzw. sich in der Römer-Sauna in antikem Ambiente gründlich entspannen und erholen. 

Von Neustadt bzw. Bad Gögging kommend führt die Strecke ab Sittling teils auf einem erhöhten Dammweg entlang der Abens durch naturbelassene Auenlandschaft bis nach Eining (Fährverbindung nach Hienheim). Von dort führt ein Radweg neben der Pfarrer-Krottenthaler-Straße ortsauswärts und weiter auf einer Waldroute sowie einer Nebenstraße abseits der Donau nach Staubing bzw. Weltenburg. In Sittling trifft der Deutsche Limes Radweg auf den Donau-Radweg die beide mit Ausnahme einer 8 km Schleife zwischen Weltenburg und Kelheim auf identischer Wegstrecke nach Regensburg und weiter bis nach Passau (Ausnahme Schleifenverbindung Winzer-Vilshofen) führen.

   In Weltenburg gibt es durch die Schiffspassage durch den Donaudurchbruch eine empfehlenswerte Umfahrungsalternative, da man sich nicht nur den längeren Berganstieg erspart sondern zudem das Naturschauspiel "Weltenburger Enge" genießen kann. Zudem bietet das Kloster Weltenburg einen großen Biergarten bzw. Gastrobetrieb. 

Römische Badekultur in Bad Gögging

Das Heilbad von Bad Gögging, welches ab dem späten 2. Jahrhundert n. Chr. von der Legio III. Italica genutzt wurde, als auch das Heiligtum auf dem Weinberg bei Eining sind Teil der Welterbe-Nominierung. Ebenso das Kleinkastell "Weltenburg-Am Galget" - datiert im mittleren 1. Jh. n. Chr. - das Teil der ersten linearen Grenzsicherung Roms in der Frühzeit des Donaulimes war. 

Vor knapp 2000 Jahren entspannten Legionäre, die im Kastell Abusina stationiert waren, im heutigen Bad Gögging bei Schwitz- und Thermalbädern und genossen die wohltuende gesundheitsfördernde Wirkung des Schwefelwassers. Vorbild war die traditionsreiche Badekultur des antiken Roms, bei der Bäder und Entspannungsräume mit aufwendiger Heiztechnik, Massagen sowie Unterhaltungsangebote Standard waren. Die lateinische Redewendung "Mens sana in corpore sano" besagt, dass „ein gesunder Geist in einem gesunden Körper“ wohnt.

 Eine Stipvisite von Bad Gögging sollte man sich nicht entgehen lassen, zumal der kurze Abstecher von Sittling bis zum Kurort nur 1 km abseits der offiziellen Route liegt. Bereits unter Kaiser Trajan wurden 80 n. Chr. Badeanlagen bei den Schwefelquellen erbaut, wodurch Bad Gögging damals eines der größten Staatsbäder nördlich der Alpen verfügte. Relikte sind im Römischen Museum zu besichtigen. Die neuzeitliche Bädergeschichte von Bad Gögging begann unter den bayerischen Königen mit den Kurhäusern "Römerbad" und "Trajansbad", die Bad Gögging auf dem Kursektor im Jahre 1919 das Prädikat als offizieller Badeort sicherte. 

 Themenverwandte Radwege

Sowohl die »VIA DANUBIA« (Bad Gögging-Regensburg-Passau, 220 km) als auch die »Via Raetica« (Donauwörth-Regensburg) widmen sich der römischen Geschichte am Donaulimes.

Mit der »Via Raetica« greift ein weiterer Radweg das antike Zeitgeschehen auf, dessen Ausgangspunkt die historische Altstadt Donauwörth ist. Sobald der Lech auf Höhe Rain am Lech überquert ist, teilt sich die Via Raetica in eine Nord- und Südroute auf. Die Nordroute (155 km) führt über Egweil und den wichtigen Knotenpunkt Pfünz (Kastell Vetoniana) bis nach Kipfenberg und vereinigt sich dort mit dem Deutschen Limes-Radweg (identischer Wegeverlauf Altmannstein-Eining-Bad Gögging-Weltenburg-Kelheim-Regensburg). 

Die längere Südschleife (170 km) verläuft hingegen über Neuburg a.d.Donau (kleines Holz-Erde Kastell) Ingolstadt (einst bedeutungsvolle Region der ehemaligen Provinz Raetien) und Vohburg a.d.Donau nach Bad Gögging (bruchstückhafte mittelkaiserliche Therme) wo sie ebenfalls auf Deutschen Limes-Radweg trifft und nach gemeinsamer Wegstrecke schließlich in Regensburg endet. Auf gut beschilderten Radwegen erschließt auch die »Via Raetica« Spuren der römischen Geschichte und führt in reizvoller Landschaft vom wildromantischen Altmühltal mit seinen imposanten Jurafelsen und malerischen Wacholderhängen via Römerstraßen zum Donaudurchbruch und ab Kelheim entlang der Donau bis nach Regensburg. 

In Weltenburg zweigt der Limes-Radweg links vom Donau-Radweg (Staatstraße 2223) ab. Nach 8 km treffen beide Fernradwege in Kelheim am Ludwigsplatz wieder aufeinander.  

Direkt vor der römisch-katholischen Filialkirche St. Johannes wird zum Weltenburger Kloster abgebogen. Bereits 45 n. Chr. befand sich nahe Weltenburg am Südufer der Donau der Ausgangspunkt einer römischen Grenz- und Militärstraße, die stromaufwärts der Donau bis zum Kastell Hüfingen bei Donaueschingen führte. Die Donausüdstraße zählt lange zu einer der beiden wichtigsten Ost-West-Verbindungen nördlich der Alpen. Bei Burghöfe zweigte die Via Claudia Augusta nach Oberitalien ab.

Vorbildliche radtouristische Infrastruktur: die lückenlose Beschilderung lässt in Bezug zum Streckenverlauf keine Fragen offen. Bevor man mit der Gierseilfähre ans gegenüberliegende Donauufer nach Stausacker übersetzt, sollte man sich den Besuch des weltberühmten Kloster Weltenburg keinesfalls entgehen lassen. 

Gierseilfähre Weltenburg - Stausacker

Bbereits im Jahr 1442 führte zwischen Weltenburg und Stausacker eine Seilfähre über die Donau. Damals vergab der Weltenburger Abt Konrad die Überfahrtsrechte - allerdings nur für Fest- und Feiertage, für Wallfahrer und Besucher des Klosters Weltenburg und der Frauenbergkapelle. 1684 wurde die Überfuhr von Abt Johannes erstmals als Erbrecht verliehen. 1956 gründeten die Anliegergemeinden einen Fährverband, um den Fährbetrieb für alle Menschen aufrecht zu erhalten. Heute hingegen gehört die Fähre der Stadt Kelheim weswegen sie demzufolge durch einen Bediensteten der Stadt betrieben wird.

Idyllische Morgenstimmung an der Donau. Im Bild sind Teilnehmer der jährlichen Weltkultour Regenburg zu sehen, die Mitte September die Fähre in Stausacker (170 km Strecke) oder die Fähre Eining (205) zur Überfuhr nutzen. 

Die Überfuhr erlaubt eine erholsame Auszeit in einer wunderschönen Naturlandschaft. 

Emporragende Kalkfelsen säumen das Donauufer. Sie sind das Charakteristikum des Bayerischen Juras. Das Tor zur "Weltenburger Enge" wird umgangssprachlich häufig als Donaudurchbruch bezeichnet wird. 

Die Fährverbindung ist bei Radfahrern sehr beliebt, da sich dadurch vielseitge Touroptionen eröffnen. 

Die Strecke führt nun linksseitig der Donau auf der flachen Klosterthalstraße zum Fuß des Stausacker Berges.

Die Klosterthalstraße an der Nordseite entlang der Donauschlinge ist nahezu verkehrsfrei. In der näheren Kloster-Umgebung stieß man bei früheren Grabungen auf vielfältige römische Zeugnisse. So belegen z.B. Kleinfunde eine spätrömische Höhensiedlung auf dem Weltenburger Frauenberg sowie ein frühkaiserzeitliches Kleinkastell auf der südlichen Höhe über dem Ost-West-verlaufenden Taleinschnitt, der den Frauenberg vom Juramassiv trennt und zur Kontrolle der Donautalstraße diente.

Bevor das Streckenprofil die Daumenschrauben anzieht, genießt man einen traumhaft schönen Blick auf die Klosteranlage. Der atemberaubende Blick zum Tor der Weltenburger Enge zieht den Betrachter in den Bann. Nun heißt es tief durchatmen, denn bis zum Hochplateau (3.5 km) sind 120 hm zu bewältigen. 

Kloster Weltenburg

Bevor auf das gegenüberliegende Donauufer übergesetzt wird, sollte man sich das weltberühmte Kloster Weltenburg nicht entgehen lassen. Die rechtsseitig der Donau verlaufende Asamstraße führt direkt zum Weltenburger Kloster (Sackgasse). Die Benediktinerabtei ist ein viel besuchter Tourismusmagnet und unter Radfahrern ein beliebter Anlaufpunkt. Besonders an Sonntagen und Feiertagen herrscht rund um das Kloster Weltenburg bzw. im Biergarten großer Touristenandrang. 

Eine erholsame Einkehr nach strapaziöser Kurbelleistung ist das i- Tüpfelchen einer jeden Radtour. Erst recht, wenn die Bedienung in stilvoller Tracht berühmtes Klosterbier und heimische Spezialitäten in einem der schönsten Biergärten Bayerns serviert. Der Besuch des Klosters Weltenburg, verbunden mit einer Brauereibesichtigung und schmackhaften Bierprobe im schattigen Biergarten des Innenhofs der ältesten Klosterbrauerei der Welt zählt zu einem unvergesslichen Höhepunkt. Apropos Biertradition: dass Mönche in Weltenburg schon lange Bier brauen offenbart ein Blick in die Chronik, die nachweislich bis ins Jahr 1050 zurückreicht. Deshalb darf Weltenburg offiziell mit der Bezeichnung „Älteste Klosterbrauerei der Welt“ werben. Wie gut die Mönche ihr Bierbrauer-Handwerk heute noch beherrschen belegen zahlreiche Prämierungen. So wurde das „Weltenburger Kloster Barock Dunkel“ mehrmals mit dem „World Beer Cup“ als bestes Dunkelbier der Welt ausgezeichnet.

Das Kloster Weltenburg liegt am Beginn des faszinierenden Donaudurchbruchs (300 m nach der Gierseilfähre-Anleger). Es wurde von den iroschottischen-kolumbanischen Wandermönchen Eustasius und Agilus von Luxeuil (Burgund) um das Jahr 600 gegründet womit es die älteste klösterliche Niederlassung Bayern ist. 

Die von den Gebrüdern Asam in den Jahren 1716–1739 unter dem damaligen Abt Maurus Bächl (1713–1743) erbaute und ausgestaltete Abteikirche zählt zu den bedeutendsten des europäischen Barocks. Im Jahre 1803 fiel Weltenburg der Säkularisation zum Opfer und wurde dann komplett aufgelöst. Doch schon 1842 wurde es von König Ludwig I. von Bayern als Priorat wiedererrichtet und von Mönchen aus Metten besiedelt. Seit dem Jahre 1913 ist Weltenburg wieder Abtei.

Im Jahre 1803 fiel Weltenburg der Säkularisation zum Opfer. Nach der Aufösung wurde es 1842 durch König Ludwig I. von Bayern wiedererrichtet und von Mönchen aus Metten besiedelt. Seit 1913 ist Weltenburg wieder Abtei.

Kirchenführungen sind nach Voranmeldung möglich. 

Und „Weil Speis und Trank in Bayern Leib und Seel' zusammenhält gehört der Besuch einer der schönsten Biergärten Bayerns inmitten der barocken Klosteranlage von Weltenburg zur Selbstverständlichkeit.  Der Baumbestand aus dem 19. Jahrhundert spendet wohltuenden Schatten.

Das dunkle Klosterbier wird direkt aus dem Felsenkeller der Klosterbrauerei gezapft. Mineralhaltiges Juraquellwasser und ein uraltes Braurezept aus benediktinischer Tradition bilden die Basis für das Biersortiment. Doch Obacht, der Promilllegehalt ist beim preisgekrönten Dunklen bzw. obergärigen Weizen nicht zu unterschätzen. So weist der Weltenburger Asam Bock, der seinen Namen dem barocken Maler und Baumeister Cosmas Damian Asam verdankt, deftige 6.9 % Alkoholgehalt auf. Für Radfahrer ist das <Dunkle Radler> (2.3%) oder das aromatische <Hefe-Weißbier Alkoholfrei> (0.5%) sicher die vernünftigere Wahl. 

Der Innenhof der barocken Klosteranlage beherbert einer der meistbesuchtesten Biergärten Bayerns.

In der traditionsreichen Biergartenkultur spiegelt sich die heitere Bayerische Lebensart wider.

 Wem der bergige Limes-Radweg-Abschnitt nach Kelheim zu mühsam ist, kann seiner strapazierten Beinmuskulatur während einer Schiffspassage durch das Naturschauspiel der Weltenburger Enge (inkl. Radtransport) eine erholsame Auszeit gönnen (Fahrzeit flussabwärts 20 min.). 

Panoramablick auf das Kloster Weltenburg und die Donauschlinge.

Der Klostertal-Weg führt Richtung Stausackerer Berg hinauf und mündet nach 2 km in die Hienheimer Straße. Es folgt noch eine kurzere  sanfte Steigung bevor das Höhenniveau abfällt und die Straße in eine Gefällstrecke übergeht. Auf halber Höhe bietet sich ein Abstecher zur Befreiungshalle an (rechts der Beschilderung folgen).  

Abstecher Befreiungshalle

Ein Abstecher zur Befreiungshalle ist aus mehreren Gründen lohnenswert, zumal das Baudenkmal nur 1 km entfernt liegt.  Kaum ist man am Parkplatz auf dem Michelsberg angelangt ist es mit der Stille und einsamer Natur-Romantik schlagartig vorbei. 

Zwischen dem dritten und ersten vorchristlichen Jahrhundert befand sich auf dem Michelsberg das spätkeltische Oppidum (befestigte, stadtartig angelegte Siedlung) Alkimoennis (vermutlich eines der größten seiner Art in Europa). Funde aus der Römerzeit und Ausgrabungen einer bajuwarischen Siedlung (etwa 600 n. Chr.) zeugen von einer lang zurück reichenden Geschichte. 

Die Befreiungshalle wurde im Andenken an die Schlachten gegen Napoleon während der Befreiungskriege in den Jahren von 1813 bis 1815 errichtet. Auftraggeber war König Ludwig I. von Bayern.

Eine unscheinbare Lichtung bietet vom Michelsberg - der die Donau um 126 Meter überragt - eine schöne Aussicht auf die Weltenburger Enge (Donaudurchbruch). 

Wittelsbacher Stadt Kelheim

Herrlicher Panoramablick über die Stadt Kelheim - Kreisstadt des gleichnamigen Landkreises im Regierungsbezirk Niederbayern - die mit rund 17.000 Einwohnern zugleich dessen bevölkerungsreichste Stadt ist. Überragt wird Kelheim von der Befreiungshalle, die auf einem Bergsporn zwischen der Donau und dem Altmühltal liegt.

Nachdem das Mittertor durchquert ist führt die Ludwigstraße mitten ins Herz der Kreisstadt Kelheim hinein. 

Da Kelheim ein bedeutsamer Radwegeknotenpunkt ist, gehören Radtouristen zum alltäglichen Erscheinungsbild der Stadt. Bereits seit der Altsteinzeit lebten in der Region um Kelheim Kelten und Germanen, Römer und Bajuwaren, die hier ihre Spuren hinterlassen haben.

Kelheim liegt am Ausgang des Donaudurchbruchs unterhalb des Michelsberges an der Mündung der Altmühl in die Donau. Zahlreiche Cafes und Freisitze verlocken in der Innenstadt zu einer regenerativen Pause.

Bild oben: Schleiferturm (1474–1486) in Kelheim nahe des Hafengeländes. Fälschlicherweise wird er auch als Römerturm bezeichnet da beim Bau Quader verwendet wurden die antiken Steinen ähneln, welche aus dem Bergfried des im Übrigen geschleiften Schlosses der Wittelsbacher stammen. Von der Bahnhofstraße wird links in die Donaustraße eingebogen und das Donautor (13. Jhrd.) durchquert auf dessen Nordseite sich das Kelheimer Stadtwappen befindet.

In unmittelbarer Nähe zur Schiffsanlegestelle befindet sich das Donautor aus dem 13. Jahrhundert, das auf seiner Nordseite das erste Stadtwappen mit dem Stadttor und den bayerischen Wecken trägt und die Einfahrt in die Altstadt ermöglicht. Ab dem 15. Jahrhundert war das Donautor Sitz der Pflasterzolleinnahme, wo jedes Fuhrwerk für den Zutritt in die Stadt seinen Zoll hier bezahlen hatte. Die zwei steinernden Löwen wurden 1913 angebracht, welche aus dem ehemaligen Wittelsbacher Schloss stammen.

Bild oben: der Ludwigsplatz ist häufig Schauplatz von Festivitäten und Sportveranstaltungen. So fungiert die Sportstadt Kelhheim z.B. als Austragungsort des populären 24 Stunden Rennens. Als Etappenort gastierte sogar die Deutschland-Tour bereits in Kelheim. 

Bewegungsaktive Menschen haben gut zu Lachen. Ein Indiz, dass Radfahren, Lebensqualität und Lebensglück zusammen hängen. Die Donaustraße geht ab dem Ludwigplatz ansatzlos in die Altmühlstraße über. Kurz darauf wird das Altmühltor (13. Jhrd.) durchquert, auf dessen Südseite sich das Kelheimer Stadtwappen befindet.

Am Ende der Altmühlstraße befindet sich das Altmühltor, welches wie das Donautor Mitte des 13. Jh. errichtet wurde. Auf dessen Südseite ist das Kelheimer Stadtwappen abgebildet, wie es im Zeitraum von 1410 bis 1809 verwendet wurde. In seiner unteren Hälfte trägt das Wappen Rebenzweige mit blauen Weintrauben, da Kelheim im Spätmittelalter als eines der wichtigsten Anbaugebiete des Baierweins galt, bevor der Anbau aufgrund des Dreißigjährigen Krieges zum Erliegen kam.

 Der Limes-Radweg verläuft mit dem Donau-RadwegFünf-Flüsse-Radweg und dem Fernradweg München-Prag 38 km auf derselben Wegetrasse nach Regensburg.

Die Rad- und Fußgängerbrücke in Kelheim verbindet zahlreiche Radwege miteinander. 

Von der Fußgänger- und Radlerbrücke ist die Befreiungshalle auf dem Michelsberg sowie die Altmühl gut zu sehen. Anfangs radelt man auf einem Flussdamm entlang des Altmühlkanals. 

Im Bild der Main-Donau-Kanal der seit 1992 eine durchgehende Wasserstraße von der Nordsee über den Rhein und Main ins Schwarze Meer bildet.

Kelheim, ist nicht nur für Radfahrer eine wichtige Radweg-Drehscheibe, sondern die Stadt im Fluss ist auch Dreh- und Angelpunkt für Schiffsfahrten im Altmühltal und Donautal. Bild oben: Main–Donau–Kanal auf dem Passagierschiffe zur 3-Burgen Stadt Riedenburg verkehren (Radtransport möglich). Zwischen der mittelalterlichen Stadt Berching und dem Markt Beilngries verkehrt das Schiff MS „Walhalla“. 

Nach der Kanalüberquerung wird linksseitig der Altmühl Kurs auf das Etappen-Endziel Regensburg genommen. 

Kurz vor Kelheimwinzer muss man schon genau hinsehen, um den Mündungspunkt der Altmühl in die Donau zu erkennen. Bis zur Donauüberquerung in Bad Abbach wird flussabwärts linksseitig der Donau geradelt.

Besonders an Schönwetter-Wochenenden bzw. in den Sommerschulferien herrscht auf dem Donau-Radweg - respektive Deutscher Limes Radweg - reger Radausflugsverkehr.

Entlang der Donau wird der Vorort Kelheimwinzer passiert.

Entlang der Donau-Auen sind am gegenüberliegenden Ufer wuchtige Felsformationen zu sehen.

Die Donau - umsäumt von mondänen Jurafelsen - bietet eine herrliche Landschaftskulisse. Rückblick: Die Donau zählt zu den ältesten und bedeutendsten europäischen Handelsrouten. Bereits in frühgeschichtlicher Zeit diente sie als Transportweg für Handelswaren aller Art die meist noch mit Flößen auf dem Fluss transportiert wurden. Die Schifffahrt reicht sogar bis in die Römerzeit zurück.

Vom fein geschotterten Kiesweg mündet man in die Straße nach Kapflberg ein. Der Ortsname Kapfelberg leitet sich von "herausragender Berg" ab, da die pittoreske Lage - auf einer Anhöhe über der Donau im Mittelalter ideale Voraussetzungen zur Anlage einer Befestigung bot. 

Die Geschichte des Ortes Kapfelberg ist untrennbar mit dem Abbau von Steinen, der bis zur Römerzeit zurück reicht verbunden. Aus dem sogeanannten „Römerbruch“ wurden seit dem 1. / 2. Jahrhundert n. Chr. bis 1831 sowohl Kalk- als auch Grünsandstein-Hausteine aus dem Boden gefördert. Der „Kapfelberger Stein“ wurde auf dem Wasserweg nach Regensburg zum Bau des Römerlagers Castra Regina, sowie zum Bau der Steinernen Brücke in der Zeit von 1135 bis 1146 und des Doms zu Regensburg sowie weiter nach Passau bzw. Wien zum Bau des Stephansdoms verwendet.

Heute befindet sich in Kapfelberg ein großer Jachthafen und Wohnmobilstandplatz.

Immer wieder locken Gastätten und Biergärten zur Einkehr. Nachdem die Kreuzung der Straße Poikam-Gundelshausen gequert, der Campingplatz auf der Inselstraße passiert und der Main-Donau-Kanal überquert ist erreicht man kurz darauf das beliebte Inselbad.

Bad Abbach

Wer bei Badewetter genügend Zeit mit bringt, kann einer erfrischenden (Schwimm-) Pause mit bezauberndem Blick auf die Oberndorfer Hänge und dem malerischen Heinrichsturm im Inselbad den Vorzug geben.  Das Naturbad ist chlorfrei, da das Wasser im Gegensatz zu Freibädern nicht mit Chemie sondern in einem biologischen Regenerierteich gereinigt wird.

Gleich nach dem Inselbad wird die Donau auf der Charbonnières-les-Bains-Brücke überquert. Die Fußgänger- und Radlerbrücke trägt seit 1988 den Namen des französischen Partnerorts des Marktes Bad Abbach.

Die schöne Aussicht auf der Brücke lohnt sich allemal vom Sattel zu steigen. So stechen die Wahrzeichen des Kurortes Bad Abbach, die auf dem Schlossberg im neugotischen Stil des 19. Jahrhunderts erbaute Pfarrkirche St. Nikolaus sowie der aus dem frühen 13. Jahrhundert stammenden Heinrichsturm ins Auge.

Am Brückenende ist bei der Straßeneinmündung in die Donaustraße, die nach Großprüfening führt Vorsicht bei der Einmündung geboten.

Die Marktgemeinde und Kurort Bad Abbach im Landkreis Kelhheim hat 12 241 Einwohner. Im Flurstück Ziegelfeld befand sich in der Römerzeit von ca. 180 n. Chr. bis zur Spätantike die Legio III Italica (Militärziegelei). 

Ganz in der Nähe befindet sich das Ausgrabungsareal eines römischen Gutshofes (Villa Rustica) mit Herrenhaus, Nebengebäuden und Badeanlage die wohl aus der mittleren römischen Kaiserzeit stammen. Die Grundmauern wurden bei Ausgrabungen in den Achziger Jahren entdeckt.

 Die Beschilderung weist am Radwege-Kreuzungspunkt der Charbonnières-les-Bains-Brücke in Bad Abbach etliche Radtouren aus. Neben den erwähnten Fernradwegen zweigen treffen hier auch regionale Radrouten aufeinander. So verläuft die Rundtour Stadt-Land-Fluss (34 km) von Bad Abbach über Poikam - Kapfelberg - Ausflugsgaststätte Frauenhäusl - Kelheim - Saal a.d. Donau nach Bad Abbach. Die Wasser und Schwefel Tour (34 km) verläuft über die Wallfahrtskirche Frauenbründl, - Teugn, Poikam - Matting (Donauüberquerung) - Bad Abbach.  

 Wer Zeit und Muße hat kann die Kaiser-Therme - ein Schwefel-Moorbad samt großzügiger Saunalandschaft besuchen. Bereits vor über 2000 Jahren entdeckten die Kelten und die Römer die heilsame Kraft des Schwefelwassers. 

Möchte man Oberndorf verkehrsfrei umfahren, kann am Ortsbeginn links auf den geschotterten Donaudamm abzweigen. Am Ortsende von Oberndorf setzt sich der Radweg nach Matting fort, bzw. man kommt bereits vom Donaudamm geradelt.

Kurz nach Oberndorf wird sowohl die Landkreisgrenze zwischen Kelheim und Regensburg als auch die Bezirksgrenze Niederbayern / Oberpfalz übererschritten.  

Imposante Kalksteinfelsen charakterisieren den Bayerischen Jura.

In Matting gibt es einen feinsandigen Donaustrand.

Matting steht bei Genuss- und Familienradler aus der Peripherie von Regensburg ganz hoch im Kurs. Zum einen weil die Strecke entlang der Donau flach ist, zum anderen säumen Traditionsbiergärten den Wegesrand. Dazu ermöglicht die Gierseilfähre einen Uferwechsel,  wo ein Schotterweg nach Sinzing bzw. via Sinzinger Eisenbahnbrücke wieder auf den Donau-Radweg führt.

Viele Radfahrer nutzen die Fähre um über Lohstadt / Bad Abbach bzw. Sinzing / Regensburg eine abwechslungsreiche Rundtour in herrlicher Naturlandschaft zu unternehmen. 

Ab der Donaufähre-Anlegestelle radelt man einige hundert Meter auf der Dorftraße "An der Donau". Auch wenn so gut wie kein Autoverkehr herrscht ist dennoch Vorsicht geboten. 

Im Regensburger Ortsteil Prüfening wird die Sinzinger Eisenbahnbrücke unterquert. Die vorstädtische Bebauung zeigt die Stadtgrenze von Regensburg an. 

 Abzweigepunkt nach Sinzing zum Startpunkt des Schwarze Laber Radweg (95 km nach Neumarkt i.d.Opf.).

Vorbei an der Fähre Prüfening dass wobei der Radweg großflächige Parkanlagen quert und den Westbadweiher passiert.

Die Vielzahl der Radweg-Hinweiser deutet unverkennbar darauf hin, welch bedeutsame Radwege-Drehscheibe dieser Streckenpunkt unweit der Eisenbahnbrücke Großprüfening vor den Toren Regensburgs wiederspiegelt.

 Donauradweg 

In Deutschland ist der Donauradweg durchgängig mit dem einheitlichen "Deutsche Donau"-Signet gekennzeichnet, das sich eingehängt in den Ziel- und Pfeilwegweisern befindet. Der Startpunkt des Donau-Radwegs liegt bei der vom römischen Kaiser Tiberius als "Ursprung der Donau" bezeichnete Quelle im Fürstenbergischen Park der Stadt Donaueschingen in Baden-Württemberg (Schwarzwald). Die Streckendistanz beträgt bis Passau (Rathausplatz) 589 Kilometer, wobei ein Gutteil auf den bayerischen Streckenabschnitt (Schwaben, Oberbayern, Oberpfalz, Niederbayern) entfällt.  

Der populäre Donauradweg ist seit 2017 laut ADFC-Klassifizierung mit 4-Sternen prämiert. Die Flussroute quer durch Süddeutschland genießt anhaltend hohe Beliebtheitswerte, was regelmäßige Spitzenränge in der ADFC-Radreiseanalyse belegen. Seit Jahren landet der Donauradweg dort in der TOP-TEN-Liste der beliebtesten Radrouten in Deutschland.

Flussaufwärts: Regensburg → Donaueschingen 443 km
Flüssabwärts:  Regensburg → Passau 153 km (Passau → Landesgrenze Österreich / Kraftwerk Jochenstein 24 km)

Informationsschautafeln des Radfernweges Via Danubia erinnern an die römische Geschichte und Kultur, deren Zeugnisse unterwegs auf dem Donau-Radweg auftauchen (von lat. via – „Weg“; Danubius – „Donau“, nach der männlichen Flussgottheit Danuvius). Der "Via Danubia-Radweg" (Römerschätze, historische Denkmäler, archäologische Zeugnisse) beginnt im Kurort Bad Gögging und führt über Regensburg (52 km) nach Passau (164 km).

Eine weitere Schautafel informiert über den rund 310 km langen Fünf-Flüsse-Radweg, deren Rundtour den Bayerischen Jura mit den Landkreisen Regensburg, Neumarkt i.d.OPf., Amberg und Schwandorf sowie das Nürnberger Land (Landkreis Feucht) durchquert. Befahren im Uhrzeigersinn verläuft die Route auf derselben Wegstrecke des Donau-Radwegs bis nach Kelheim, von wo er dann gemeinsam mit dem Altmühltal-Radweg Richtung Beilngries weiterführt. In entgegengesetzter Fahrtrichtung gelangt man nach Kallmünz (identischer Wegeverlauf mit dem Naabtal-Radweg).

 Die Eisenbahnbrücke Großprüfening i.V. mit der angrenzenden Naab-Brücke eröffnet vielfältige Tourkombinationen im Umland der Stadt Regensburg. 

Die Brückenpfeiler der knapp 200 m langen Stahlträgerkonstruktion wurden 1870 in der Donau hochgemauert. Mitsamt der steinernen Rundbogenbrücke überspannt die Eisenbahnbrücke Großprüfening die Talaue auf einer Gesamtlänge von rund 550 Meter.

Mit jeder Kurbelumdrehung kommt man der Stadt näher. In dem naturnahen Grüngürtel befindet sich der weitläufige Donau-Park. 

Der Donaupark - mitunter auch Westpark genannt - befindet sich im Westenviertel von Regensburg und ist mit 65 Hektar die größte Parkanlage der Stadt. In Folge reihen sich zahlreiche Spielplätze, Skateanlagen, Sportanlagen (zwei Ruder-Clubs, Tennisplätze) und sandige Badebuchten entlang der Donau auf. Überdies säumen mehrere Kunstobjekte diesen Streckenabschnitt. Die Grünanlage ist das größte innerstädtische Naherholungsgebiet Regensburgs.

Der Donau-Radweg fungiert für Ausflügler wie für Fernradler als Ein- oder Ausfallstor zur/von der Domstadt. Ab der Schillerwiese steht eine stark verbreiterte Fahrbahn zur Verfügung was jedoch angesichts der hohen Dichte an dem "Freizeitverkehr" auch nötig ist. 

Im Folgeverlauf wird der Baggersee sowie »das Stadtwerk.Westbad« passiert. Der Regensburger Baggersee nahe der Westheimsiedlung im Westenviertel - mitunter auch Baggerweiher oder Westbadweiher genannt - ist der größte See (Grundwassersee) innerhalb des Stadtgebiets. 

Die Schillerwiese ist eine Parkanlage entlang der Donau im Westenviertel innerhalb des Stadtgebiets von Regensburg. Sie liegt im Donaubogen am nördlichsten Punkt der Donau auf einer Höhe von ca. 335 m ü. NN. und zieht sich über mehre Kilometer hin. Der langgezogene Naherholungsbereich ist bei der Stadtbevölkerung sehr beliebt. Entsprechend hoch ist die Radfahrerdichte in diesem Abschnitt.  Einerseits tummeln sich Naherholungssuchende, Freizeitsportler und Ausflügler hier, andererseits dient der Donau-Radweg Fern- Transit- und Tourenradlern sowohl vom Stadtosten als auch von Westen her als ausgeschilderte Hauptachse durch das pulsierende Altstadtherz.

Im Rahmen der Umgestaltung der Schillerwiese am nördlichsten Punkt der Donau gewann Ludwig „Wigg“ Bäuml 2015 einen Kunstwettbewerb. Dessen symbolisch angedeutete Schiff samt angrenzender Weinlaube befindet sich kurz vor dem Pfaffensteiner Wehr. Beide Objekte stehen in engem Bezug zum Schifffahrtsweg der Donau und dem gegenüberliegenden Weinanbaugebiet am südlichen Hang der Winzerer Höhen, auf dessen Höhenkante die  »Ratisbona-Panoramatour« verläuft.

Die tragende Stahlkonstruktion des „Schiffs“ und des stählernen Bugs sowie die mit stilisierten Weinblättern aus Aluminium gedeckte Pergola wurden in einem aufwendigen Produktionsverfahren von ortsansässigen Handwerksbetrieben fachmännisch angefertigt. Das würdige Kunstdenkmal markiert den nördlichsten Punkt der Donau. 

 

Blickt man ans gegenüberliegende Donauufer, ist die Statue des Heiligen St. Nikolaus zu erkennen, welche beim Ortsteil Winzer an der B 8 die nördlichste Stelle der Donau markiert.

Blick von der Staustufe des Wasserkraftwerk Regensburg.

 Regensburg

Das einzige Legionslager der Provinz Raetien befand sich in der heutigen Altstadt von Regensburg. Es wurde Ende des 2. Jh. n. Chr. errichtet und steht in direktem Zusammenhang mit den Markomannenkriegen.

Die Ausdehnung beträgt insgesamt 25 ha, die Umfassungs- mauer war etwa 8 m hoch und 2 m breit. In Teilen ist sie heute noch sichtbar. Von den gewaltigen Toren mit den flankierenden wehrhaften Türmen sind Teile des Nordtores zur Donau, der Porta Praetoria (Haupttor), eingebunden in die Nordfassade des Bischofshofs, erhalten. Sehenswert sind in Regensburg außerdem die römische Abteilung des Historischen Museums im ehemaligen Minoritenkloster, die Nordost- und Südostecke von Castra Regina sowie das document Legionslagermauer unter dem Parkhaus Dachau- platz (mit Informationstafeln und Kurzfilmen) und die Ruine der vermutlich ältesten römischen Brauerei nördlich der Alpen (Schutzhaus am Kornweg), die zur Zivilsiedlung des Kleinkastells von Großprüfening gehörte. Quelle: Limesstrasse e.V. 

Nachdem die Staustufe passiert ist, strebt man direkt der Welterbestadt Regensburg zu.  

Die verkehrsfreie Passage endet an der Einmündung in die Holzländestraße (Fahrradstraße). 

Der Donau-Radweg verläuft im Stadtbereich von Regensburg teilweise auf Verkehrsstraßen. Ab Einmündung in die Holzländestraße (Fahrradstraße) und weiter → Am Weinmarkt → Keplerstraße →  Fischmarkt → Goldene-Bären-Straße (Abzweig Steinerne Brücke) → Thundorfer Straße → Eiserne Brücke / Wöhrdstraße → Abzweig Proskestraße → (Grieser Steg verkehrsfrei) → Andreasstraße → Protzenweiher Brücke ist verkehrsbedingt erhöhte Vorsicht geboten. Entlang der Frankenstraße folgt ein verkehrsbefreiter Radweg bis zum Abzweig in die Holzgartenstraße.

Auf der Fahrradstraße darf nebeneinander gefahren werden, ohne dass nachfolgende Auto überholen dürfen. 

Am Ende der Holzländestraße endet zugleich die Fahrradstraße. Verkehr vom Weißgerbergraben (rechts) bzw. entgegen kommender Abbiegeverkehr" sind vorfahrtsberechtigt. 

Bezogen auf die Schnittstelle am Museum der Bayerischen Geschichte / Eiserne Brücke beträgt die Entfernung nach Donaueschingen 441 km bzw. zur Landesgrenze (Wasserkraftwerk Jochenstein) 172 km.