Fünfter Streckenabschnitt Saulburg - Regensburg (40 km)

  Streckenabschnitt Saulburg - Regensburg

Streckenverlauf: Saulburg (KM 204) → Wörth a.d.Donau (KM 217) → Ziel Regensburg /Dultplatz (KM 244)

Streckendaten: 40 km / 100 hm → kumulierte Gesamstrecke 244 km / 3.650 hm)

Streckencharakteristik: Flachetappe (Saulburg - Obermiethnach sanfte Gefällstrecke, 110 Tiefenmeter) 

Die Schlussetappe von Saulburg nach Regensburg wird von insgesamt vier Routen (Tour A, B, C und D) tangiert. Kurz und bündig lässt sich in diesem Abschnitt alles auf einen einfachen Nenner bringen: im flachen Donautal kann man prima ballern - sofern noch Kraftreserven vorhanden sind bzw. windschattengeschützter Unterschlupf in einer schnellen Gruppe besteht. In diesem Sinne kommt das Beste zum Schluß, da jeder ausgemergelte Fahrer heilfroh darüber ist, dass das gezackte Höhenprofil hinter einem liegt.

Nach der zermürbenden Strapaze wird die sanfte Gefällstrecke hinab ins Donautal (100 Tiefenmeter) wie Balsam auf die geschundenen Körperpartien empfunden. Bayerwald ade, ab der letzten Verpflegungsstation hat man die restlichen 40 km nur noch das Ziel in der Domstadt vor dem geistigen Auge. Allein diese Vorstellung verschafft emotionale Höhenflüge. Der psychologische Aufwind erklärt auch, warum so viele Rennradler euphorisch beflügelt mit letzten Kräften voll in die Pedale treten. Es hat den Anschein, dass der Schlussabschnitt lustvoll als verlängerter "Zielsprint" gefahren wird. Wie Phönix aus der Asche setzt der Glückszustand Energien frei, von denen man vor kurzem nicht zu träumen wagte. Dank berauschender Endorphine und reichlich Adrenalin als körpereigener Schmerzstiller in der Blutbahn hat man das Gefühl, regelrecht nach "Hause" zu fliegen bzw. wähnt sich in einem unverwundbaren Zustand. Selbst wenn der Körper nach stundenlanger Belastung aufmuckt, treibt letzten Endes eiserne Willenskraft voran. Wie heißt es so schön: "der Glaube versetzt Berge", was für passionierte Radsportler eine sehr spezielle Bedeutung hat. Unerschütterlicher Glaube - gepaart mit leidenschaftlicher Hingabe - vermag tatsächlich Berge zu versetzen. Die bekannte Redewendung hat ihren Ursprung im Neuen Testament der Bibel und besagt nichts anderes als dass alles gelingen kann, sofern man unbeirrt fest genug daran glaubt. Diesbezüglich sind passionierte Radsportler sowieso aus hartem Holz geschnitzt.

Wer zum Schluß noch genügend Power in den Beinen hat bzw. eine schnelle Gruppe erwischt hat (in der Donauebene bläst häufig Gegenwind) kann die Strecke zwischen Saulburg und Regensburg durchaus in einer Stunde schaffen. Flach wie eine Flunder geduckt in Unterlenkerposition Pace machen zeigt einmal mehr, welch fundamentale Rolle die Willensstärke insbesondere im Ausdauersport spielt.

Selbstverständlich gibt es auch viele Teilnehmer, die im erträglichen Genussradlertempo unterwegs sind, während sich andere abmühen mit letzten Kräften ins  Ziel zu schleppen. Zitat eines Forumseintrags: "Die letzten 20 Kilometer - ein langer Weg des Leidens - die Geschwindigkeit - unterirdisch. Am Ziel angekommen - fertig - Ende aus - ich hatte es geschafft - ich war geschafft."

Die Leistungsspreizung ist in der Hobbyliga gewaltig. Freilich gibt es beim ARM keine offizielle Zeitmessung was aber nicht heißt, dass ehrgeizige Fahrer ungeachtet dessen watt- und pulsorientiert beherzt ans Leistunslimit gehen. Die schnellsten Fahrer der Großen Arberrunde bewältigen die Marathondistanz in rund 7 Stunden Fahrzeit, was einem Ø von knapp 36 km/h entspricht während die "Schlusslichter" mitunter nach 12 Stunden im Ziel eintrudeln. Fahrzeit hin oder her, das Finisher-Glücksgefühl ist jedem hold, egal wie lange man gebraucht hat. 

Triathleten nehmen gerne beim ARM als Long-Run-Trainingseinheit teil. 

Die letzten acht Kilometer vor dem Ziel ist wegen zwei Kreisverkehre sowie hohem Verkehrsaufkommen ab Tegernheim erhöhte Vorsicht geboten. Nach der Bahnunterführung werden die Radfahrer in der Donaustaufer Straße von der Polizei auf straßenbegleitende Radwege gelenkt. 

Kurz vor dem Ziel am Dultplatz kann man zu recht entspannt lächeln...

Im Stadtgebiet besteht Radwegenutzungspflicht! Wegen tausender zurückkehrender Radler und Mountainbiker ist auf den schmalen Radwegen entlang der Donaustaufer Straße, Walhalla-Allee und Frankenstraße große Vorsicht geboten. Rotlichtverstöße werden im übrigen rigoros geahndet! 

Touch down: Glücklich angekommen in Regensburg. Von der Donaustaufer Straße über die Walhalla-Allee und Frankenstraße geht's zur Oberpfalzbrücke, von wo dann der triumphale Zieleinlauf erfolgt.

Um ein Mega-Event wie den Arber-Radmarathon auf die Beine zu stellen braucht es die Unterstützung vieler Menschen. Insgesamt sind 450 Helfer, 30 Sanitäter, 200 Polizeikräfte, 7 mobile Notärzte im Einsatz, ohne deren ehrenamtliche bzw. dienstlich Hilfe es die Veranstaltung nicht geben würde. 

Trotz körperlicher Verausgabung steht für die meisten Teilnehmer fest: wir sind nächstes Jahr wieder dabei:-)